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Was kann beim Notartermin noch schiefgehen? Wichtige Risiken und Lösungen

Ein Beitrag von:  GARANT Immobilien

Nach dem Notartermin ist vor dem Hauskauf. Doch welche Herausforderungen können nach der Beurkundung noch auftreten?
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Ein Notartermin beim Hauskauf ist ein bedeutender Schritt. Der Kaufvertrag wird beurkundet und die Parteien sind damit rechtlich gebunden. Doch auch nach diesem wichtigen Termin können noch Herausforderungen und Unsicherheiten auftreten.

Inhaltsverzeichnis

  • Ablauf des Notartermins
  • Der Ablauf nach dem Notartermin
  • Mögliche Probleme und Unsicherheiten nach dem Notartermin
  • Verzögerungen nach dem Notartermin
  • Finanzierung und Zahlungsprozess
  • Lösungsansätze bei aufkommenden Problemen
  • Erfahrungswerte: Vom Notartermin bis zur Kaufpreiszahlung
  • Fazit: Risiken und Lösungen beachten
  • Ablauf des Notartermins

    Ein Notartermin folgt stets einem festgelegten Ablauf und nimmt in der Regel 45 bis 60 Minuten in Anspruch. Zunächst legitimieren sich beide Vertragsparteien durch ein offizielles Ausweisdokument. Anschließend trägt der Notar den Vertragsentwurf vor und erläutert dabei juristische Fachtermini. Nach dieser Verlesung können die Beteiligten Fragen stellen und gegebenenfalls Änderungen am Entwurf anregen. Mit der Unterschrift aller Beteiligten, einschließlich des Notars, erhält der Vertrag seine Rechtskraft und besiegelt den Immobilienverkauf bzw. Hausverkauf.



    Der Ablauf nach dem Notartermin

    Nach dem Notartermin setzt sich der Prozess des Hauskaufs in folgenden Phasen fort:

    1. Auflassungsvormerkung beim Grundbuchamt

    Nach dem Notartermin beantragt der Notar beim Grundbuchamt die sogenannte Auflassungsvormerkung. Dies ist ein vorläufiger Eintrag im Grundbuch, der den Käufer vor nachträglichen Rechten Dritter schützt. Die Auflassungsvormerkung sichert dem Käufer das Recht, als neuer Eigentümer ins Grundbuch eingetragen zu werden, sobald alle Kaufpreiszahlungen und sonstigen Voraussetzungen erfüllt sind.

    2. Veräußerungsanzeige beim Finanzamt

    Der Notar informiert das zuständige Finanzamt über den Immobilienverkauf / Hausverkauf durch eine Veräußerungsanzeige. Das Finanzamt prüft daraufhin, ob eine Spekulationssteuer anfällt und ob eventuell Vorkaufsrechte der Gemeinde bestehen.

    3. Fälligkeitsmitteilung

    Sobald alle Voraussetzungen für die Kaufpreiszahlung erfüllt sind (unter anderem die Eintragung der Auflassungsvormerkung, sowie die Klärung von Vorkaufsrechten), sendet der Notar eine Fälligkeitsmitteilung an den Käufer. Dies ist das Signal für den Käufer, dass der Kaufpreis nun fällig ist und auf das vereinbarte Konto überwiesen werden muss.

    4. Die Grundbucheintragung nach dem Notartermin

    Nachdem der Kaufpreis vollständig gezahlt wurde und alle anderen Voraussetzungen erfüllt sind, wird der Käufer als neuer Eigentümer im Grundbuch eingetragen. In diesem Schritt wird der eigentliche Eigentumsübergang vollzogen. Erst mit dieser Eintragung ist der Käufer offiziell und rechtlich der neue Eigentümer der Immobilie.

    Info

    Was ist eine Fälligkeitsvoraussetzung?

    Die Fälligkeitsvoraussetzungen spielen im Kontext des Grundstückskaufvertrages eine zentrale Rolle. Sie legen konkret fest, unter welchen Bedingungen der Kaufpreis vom Käufer zu entrichten ist. Eine der grundlegenden und unerlässlichen Fälligkeitsvoraussetzungen ist die Auflassungsvormerkung. Sie dient als primäres Sicherungsinstrument für den Käufer. Sobald die Auflassungsvormerkung im Grundbuch eingetragen ist, erhält der Käufer Schutz vor möglichen anderen Verfügungen über das Grundstück sowie vor Maßnahmen der Zwangsvollstreckung. Dies gewährleistet, dass der Käufer nach Zahlung des Kaufpreises auch tatsächlich Eigentümer des Grundstücks oder der Immobilie wird.

    Mögliche Probleme und Unsicherheiten nach dem Notartermin

    Auch wenn der Notarvertrag bereits unterschrieben ist, können im weiteren Verlauf des Immobilienkaufs verschiedene Herausforderungen und Unsicherheiten auftreten:


    Verzögerungen nach dem Notartermin

    Nach dem Notartermin kann es zu verschiedenen Verzögerungen kommen, die den gesamten Ablauf des Immobilienkaufs beeinflussen können:

    • Verzögerungen bei der Auflassungsvormerkung:
      Die Beantragung und Eintragung der Auflassungsvormerkung beim Grundbuchamt kann länger dauern als erwartet. Dies kann durch Überlastung des Amtes, fehlende Unterlagen oder Unklarheiten im Antrag verursacht werden. Eine verzögerte Auflassungsvormerkung kann wiederum die Fälligkeitsmitteilung und die Kaufpreiszahlung hinauszögern.
    • Verzögerungen durch das Finanzamt:
      Die Prüfung der Veräußerungsanzeige durch das Finanzamt kann Zeit in Anspruch nehmen, insbesondere wenn es um die Klärung von Spekulationssteuern oder Vorkaufsrechten geht. Dies kann den Zeitpunkt der Kaufpreisfälligkeit beeinflussen.
    • Verzögerungen bei der Grundbucheintragung:
      Nach der Kaufpreiszahlung und Erfüllung aller anderen Voraussetzungen wird der Käufer als neuer Eigentümer im Grundbuch eingetragen. Auch hier kann es zu Verzögerungen kommen, die den Umzug und die Nutzung der Immobilie hinauszögern.

    Verzögerungen nach dem Notartermin können nicht nur frustrierend sein, sondern auch finanzielle Auswirkungen haben, z.B. durch doppelte Mietzahlungen oder verzögerte Mieteinnahmen. Es ist daher wichtig, den Prozess sorgfältig zu planen, mögliche Verzögerungen einzukalkulieren und flexibel auf unerwartete Ereignisse zu reagieren.

    Es kann auch nach dem Notartermin zu Verzögerungen kommen, die den Ablauf des Kaufs beeinflussen können.
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    Es kann auch nach dem Notartermin zu Verzögerungen kommen, die den Ablauf des Kaufs beeinflussen können. (Foto: Canva)

    Finanzierung und Zahlungsprozess

    Die Finanzierung ist ein zentraler Bestandteil beim Immobilienkauf. Nach dem Notartermin und vor der endgültigen Eigentumsübergabe liegt der Fokus oft auf der Sicherstellung der Kaufpreiszahlung. Doch warum kann es hier zu Problemen kommen?

    Finanzierungsbestätigung vs. Darlehensvertrag:

    Eine Finanzierungsbestätigung ist noch kein rechtlich bindender Darlehensvertrag. Das bedeutet, dass die Bank theoretisch ihre Zusage zurückziehen kann. Dies kann passieren, wenn sich bestimmte Bedingungen auf Seiten des Immobilienkäufers ändern. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Verschlechterung der Bonität des Käufers. Solche Fälle sind jedoch äußerst selten, da Banken in der Regel alle Unterlagen und Gegebenheiten im Vorfeld sehr genau prüfen, bevor sie eine Finanzierungsbestätigung ausstellen. In den meisten Fällen hält sich eine Bank an ihre Zusage und geht nach dem Notartermin einen verbindlichen Darlehensvertrag mit dem Käufer ein.

    Der Zeitraum zwischen dem Notartermin und der tatsächlichen Kaufpreiszahlung kann variieren. In der Regel liegt dieser Zeitraum zwischen 4 und 6 Wochen. Dies gibt dem Käufer ausreichend Zeit, die Finanzierung endgültig zu klären und die Zahlung vorzubereiten. Es ist jedoch wichtig, diesen Zeitraum im Blick zu behalten und alle notwendigen Schritte rechtzeitig zu planen, um Verzögerungen und mögliche Vertragsstrafen zu vermeiden.

    Lösungsansätze bei aufkommenden Problemen

    Nach dem Notartermin kann es trotz sorgfältiger Vorbereitung zu unerwarteten Problemen kommen. Doch für die meisten dieser Herausforderungen gibt es Lösungsansätze:

    Unabhängig von der Art des Problems ist es immer hilfreich, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Immobilienmakler, ein Notar oder ein Anwalt können wertvolle Unterstützung bieten und helfen, Probleme effizient zu lösen. Sie verfügen über das notwendige Fachwissen und die Erfahrung, sodass der Immobilienkauf oder Hausverkauf trotz auftretender Herausforderungen erfolgreich abgeschlossen werden kann.

    Erfahrungswerte: Vom Notartermin bis zur Kaufpreiszahlung

    Oftmals fragen sich neue Immobilienbesitzer, wann sie nach dem Notartermin ins Haus dürfen. Der Prozess vom Notartermin bis zur endgültigen Kaufpreiszahlung und Eigentumsumschreibung ist durch verschiedene Phasen und rechtliche Schritte gekennzeichnet. Hier eine beispielhafte Darstellung der durchschnittlichen Zeitrahmen:


    Zeitraum nach Beurkundung  Schritte und Ereignisse 
    Ca. 1 Woche  Erhalt einer notariell beglaubigten Abschrift des Kaufvertrags durch Käufer und Verkäufer. Antrag auf Eintragung einer Auflassungsvormerkung beim Grundbuchamt. 
    Ca. 2 Wochen  Möglichkeit für den Käufer, eine notarielle Grundschuldbestellung vorzunehmen, falls zur Finanzierung ein Kredit benötigt wird. 
    4 bis 10 Wochen  Erhalt des Grunderwerbssteuerbescheids vom Finanzamt. Kaufpreisfälligkeitsmitteilung durch den Notar nach Erfüllung bestimmter Voraussetzungen. Überweisung des Kaufpreises bis zur im Kaufvertrag vereinbarten Frist. 
    6 bis 12 Wochen  Bestätigung des Eingangs des Kaufpreises auf dem Konto des Verkäufers. Antrag auf Umschreibung des Eigentums beim Grundbuchamt. Käufer wird zum Besitzer und übernimmt alle Pflichten und Belastungen. 
    5 bis 12 Monate  Eintragung des Käufers im Grundbuch als Eigentümer. Übertragung der Gebäudeversicherung auf den Käufer und Informationspflicht gegenüber der Versicherungsgesellschaft. Anzeige des Eigentumswechsels beim Finanzamt zwecks Grundstückssteuer. 
    Nach der Übermittlung des Kaufpreises und der Eintragung in das Grundbuch sind Sie sowohl Eigentümer als auch Besitzer – dem Einzug in Ihr neues Haus steht dann nichts mehr im Wege.

    Es ist wichtig zu betonen, dass die genannten Zeitrahmen Erfahrungswerte darstellen und je nach individuellen Gegebenheiten variieren können. Bei Unsicherheiten oder Fragen ist es stets ratsam, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um den Prozess reibungslos und rechtssicher zu gestalten.

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    Fazit: Risiken und Lösungen beachten

    Der Kauf einer Immobilie ist ein bedeutender Schritt und oft eine der größten Investitionen im Leben eines Menschen. Der Prozess von der ersten Besichtigung bis zur endgültigen Eigentumsübergabe ist komplex und beinhaltet viele rechtliche und organisatorische Schritte. Der Notartermin stellt dabei einen zentralen Meilenstein dar, doch auch danach gibt es noch zahlreiche Herausforderungen und Aufgaben zu bewältigen.

    Vor und auch nach dem Notartermin können viele Herausforderungen auftreten.
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    Vor und auch nach dem Notartermin können viele Herausforderungen auftreten. (Foto: Canva)

    Es ist von großer Bedeutung, sich im Vorfeld gut zu informieren und auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Auch wenn nach dem Notartermin bereits ein rechtlich bindender Vertrag besteht, können dennoch verschiedene Probleme und Hürden auftreten. Diese reichen von Finanzierungsproblemen über Verzögerungen beim Grundbuchamt bis hin zu unerwarteten Mängeln an der Immobilie.

    Doch für die meisten dieser Herausforderungen gibt es Lösungsansätze und Wege, wie sie gemeistert werden können. Professionelle Beratung, sei es durch einen Immobilienmakler, einen Notar oder einen Anwalt, kann hierbei von unschätzbarem Wert sein.

    Für den Inhalt dieses Artikels ist verantwortlich:

    GARANT Immobilien
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    70182 Stuttgart