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Heizungsvergleich: Effiziente Heizungsarten unter der Lupe
Ein Beitrag von: Stadt Ravensburg

Beim Vergleich der verschiedenen Heizungsarten stehen viele Hausbesitzer vor einer Herausforderung: Welche Heizungsart ist die richtige? Die Entscheidung hängt von zahlreichen Faktoren ab – von den Kosten über die Umweltfreundlichkeit bis hin zu den speziellen Anforderungen Ihres Hauses. Unser Heizungsvergleich hilft Ihnen dabei, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen besser zu verstehen.
Für diesen Artikel haben wir zwei Interviews geführt, um fundierte Einblicke zu gewinnen. Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieberatung Oberschwaben, erklärt: „Je niedriger die Systemtemperaturen einer Heizung, desto besser eignen sich zukunftssichere Technologien wie die Wärmepumpe.“ Auch Florian Burk, Vorstandssprecher des Wirtschaftsforums Pro Ravensburg und Leiter der Gruppe Handwerk pro Ravensburg, betont, dass der richtige Energieträger und die vorhandene Infrastruktur entscheidende Kriterien sind.
Ob für einen Neubau oder die Modernisierung eines bestehenden Gebäudes – wir werfen einen Blick auf die Optionen, die Ihnen zur Verfügung stehen, und helfen Ihnen, die optimale Lösung für Ihr Zuhause zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Heizungen im Vergleich: Welche Heizungen gibt es?
Bei der Vielzahl an Heizungsarten auf dem Markt fällt es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Moderne Heizsysteme unterscheiden sich nicht nur in Bezug auf ihre Kosten, sondern auch hinsichtlich ihrer Effizienz, Umweltfreundlichkeit und den baulichen Voraussetzungen. Zu den gängigsten Heizungsarten zählen:
- Wärmepumpen
- Hybridheizungen
- Solarthermie
- Gas- und Ölheizungen
- Elektroheizungen
- Biomasseheizungen
- Brennstoffzellenheizungen
Es ist wichtig, den Energieträger und die baulichen Gegebenheiten des Hauses zu berücksichtigen. Nicht jede Heizung passt zu jedem Gebäude – die richtige Beratung ist daher unverzichtbar.
Florian Burk, Vorstandssprecher des Wirtschaftsforums Pro Ravensburg und Leiter der Gruppe Handwerk pro Ravensburg
Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Heizungsarten detailliert vor, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.

Wärmepumpe
Die Wärmepumpe ist eine der gefragtesten Heizungsarten der letzten Jahre, insbesondere aufgrund ihrer hohen Effizienz und Umweltfreundlichkeit. Sie nutzt die in der Umgebungsluft, im Erdreich oder im Wasser gespeicherte Wärme und wandelt diese in Heizenergie um. Walter Göppel erklärt: „Wärmepumpen sind besonders effizient, wenn die Systemtemperaturen niedrig gehalten werden können. Das macht sie ideal für Neubauten oder gut gedämmte Altbauten.“
Ein Vorteil der Wärmepumpe ist die nahezu CO₂-neutrale Energieerzeugung, wenn sie mit Ökostrom betrieben wird. Zudem sind die Wartungskosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen relativ gering. Allerdings sind die Anschaffungskosten höher als bei klassischen Heizungen, was durch staatliche Förderungen jedoch teilweise ausgeglichen werden kann.
Wichtig ist es, im Vorfeld zu prüfen, ob die baulichen Gegebenheiten für den Einsatz einer Wärmepumpe geeignet sind. Eine gute Dämmung des Gebäudes ist hierbei entscheidend, um die Effizienz der Wärmepumpe voll auszuschöpfen.
Florian Burk, Vorstandssprecher des Wirtschaftsforums Pro Ravensburg und Leiter der Gruppe Handwerk pro Ravensburg
Wärmepumpen eignen sich sowohl für Einfamilienhäuser als auch für größere Wohnanlagen und sind in Kombination mit einer Photovoltaikanlage besonders effizient, da der erzeugte Strom direkt für den Betrieb der Wärmepumpe genutzt werden kann.

Hybridheizung
Die Hybridheizung kombiniert zwei Heiztechnologien miteinander, um die Vorteile beider Systeme zu nutzen. In den meisten Fällen wird eine Wärmepumpe oder eine Solarthermieanlage mit einer Gas- oder Ölheizung kombiniert. Burk erklärt: „Eine Hybridheizung ist besonders dann sinnvoll, wenn die Wärmeversorgung flexibel und effizient gestaltet werden soll. Durch die Kombination von erneuerbaren Energien und fossilen Brennstoffen lässt sich eine hohe Effizienz erreichen.“
Ein großer Vorteil der Hybridheizung ist ihre Flexibilität: Bei besonders kalten Temperaturen, wenn die Wärmepumpe nicht ausreicht, kann die Gas- oder Ölheizung einspringen und für eine zuverlässige Wärmeversorgung sorgen. Zudem bietet die Kombination von Heizsystemen die Möglichkeit, staatliche Förderungen zu nutzen, was die Investitionskosten reduziert.
Allerdings betont Herr Göppel, dass die langfristige Nutzung fossiler Brennstoffe, wie Gas oder Öl, aufgrund von CO₂-Emissionen kritisch zu betrachten ist. „Wenn es möglich ist, sollte man versuchen, den fossilen Anteil so gering wie möglich zu halten, um eine nachhaltige Lösung zu erreichen“, sagt Göppel.
Hybridheizungen eignen sich vor allem für Bestandsgebäude, in denen die Integration einer reinen Wärmepumpe oder einer anderen erneuerbaren Energiequelle schwierig wäre. Sie bieten eine gute Möglichkeit, den Umstieg auf erneuerbare Energien schrittweise zu vollziehen, ohne komplett auf eine bewährte Heiztechnologie verzichten zu müssen.
Solarthermie
Solarthermie ist eine umweltfreundliche Möglichkeit, die Energie der Sonne zu nutzen, um Wärme zu erzeugen. Dabei wird die Sonnenenergie direkt in Wärme umgewandelt, die entweder zur Unterstützung der Heizungsanlage oder zur Warmwasserbereitung verwendet wird.
Solarthermie eignet sich besonders gut als Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen, da sie in den sonnenreichen Monaten die Energieversorgung entlasten kann.
Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieberatung Oberschwaben
Ein Vorteil der Solarthermie ist die Reduzierung des fossilen Energieverbrauchs, was sowohl die CO₂-Emissionen als auch die Energiekosten senkt. Zudem sind Solarthermieanlagen vergleichsweise wartungsarm und haben eine lange Lebensdauer. Die anfänglichen Investitionskosten können durch staatliche Förderprogramme gesenkt werden, was den Einsatz der Technologie noch attraktiver macht.
Allerdings weist Florian Burk darauf hin, dass Solarthermie alleine in den meisten Fällen nicht ausreicht, um eine ganzjährige Wärmeversorgung sicherzustellen. „In den Wintermonaten ist die Sonneneinstrahlung oft nicht stark genug, um den Wärmebedarf vollständig zu decken. Daher wird die Solarthermie meist als Ergänzung zu anderen Heizsystemen genutzt“, so Burk.
Solarthermie eignet sich besonders für Haushalte, die bereits über eine konventionelle Heizung verfügen und ihren fossilen Energieverbrauch senken möchten. Besonders in Kombination mit einer Wärmepumpe oder einer Gasheizung kann Solarthermie effizient zur Deckung des Wärmebedarfs beitragen.
Gas- und Ölheizung
Gas- und Ölheizungen gehören zu den klassischen Heizsystemen, die seit Jahrzehnten weit verbreitet sind. Sie bieten eine zuverlässige Wärmeversorgung, insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen. Florian Burk erklärt: „Gas- und Ölheizungen haben in der Vergangenheit eine wichtige Rolle bei der Wärmeversorgung gespielt, sind jedoch aufgrund der hohen CO₂-Emissionen zunehmend in der Kritik.“
Ein Vorteil dieser Heizsysteme ist die bewährte Technik und die hohe Effizienz, insbesondere bei modernen Brennwertgeräten. Diese nutzen nicht nur die Wärme, die bei der Verbrennung entsteht, sondern auch die Abwärme der Abgase, wodurch der Wirkungsgrad gesteigert wird. „Moderne Gas- und Ölheizungen sind technisch ausgereift und können relativ kostengünstig installiert werden“, sagt Burk.
Allerdings sind die Umweltaspekte ein großer Nachteil dieser Heizsysteme. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe führt zu erheblichen CO₂-Emissionen, was den Klimaschutzbemühungen entgegenwirkt.
Angesichts der Klimaschutzziele und der steigenden CO₂-Bepreisung wird der Einsatz von Gas- und Ölheizungen mittelfristig immer unattraktiver.
Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieberatung Oberschwaben
Gas- und Ölheizungen eignen sich vor allem für Bestandsgebäude, in denen keine größeren baulichen Änderungen möglich sind und wo alternative Heiztechnologien schwer zu integrieren sind. Für Neubauten sind diese Heizsysteme aufgrund der gesetzlichen Vorgaben und der Forderung nach einem hohen Anteil erneuerbarer Energien jedoch meist keine Option mehr.
Elektroheizung
Elektroheizungen sind eine vergleichsweise einfache und kostengünstige Lösung, insbesondere in Gebäuden, in denen keine aufwendigen Heizungsinstallationen möglich sind. Burk erläutert: „Elektroheizungen sind insbesondere dann interessant, wenn der Heizbedarf gering ist und es auf eine schnelle und unkomplizierte Installation ankommt.“
Ein großer Vorteil der Elektroheizung ist die einfache Installation. Es sind keine komplexen Heizungsrohre oder Schornsteine erforderlich und die Heizkörper können flexibel im Gebäude platziert werden. Zudem ist die Elektroheizung in der Anschaffung vergleichsweise günstig.
Allerdings sind die Betriebskosten von Elektroheizungen hoch, da Strom im Vergleich zu anderen Energieträgern teuer ist. Zudem sind Elektroheizungen in der Regel weniger effizient, da sie den Strom direkt in Wärme umwandeln, was zu höheren Energiekosten führen kann.
Die hohen Betriebskosten und die Abhängigkeit von fossilem Strom sind große Nachteile der Elektroheizung. Sie eignet sich daher vor allem bei extrem gut gedämmten Gebäuden, beziehungsweise als Übergangslösung oder für Räume, die nur gelegentlich beheizt werden.
Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieberatung Oberschwaben
Elektroheizungen eignen sich besonders für Ferienhäuser, Anbauten oder Räume, die selten genutzt werden. Für die dauerhafte Beheizung eines Wohnhauses sind sie aufgrund der hohen Stromkosten weniger geeignet.
Biomasseheizung
Biomasseheizungen nutzen organische Materialien wie Holzpellets, Hackschnitzel oder Scheitholz zur Wärmeerzeugung. Sie sind eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen, da bei der Verbrennung nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie das Holz während seines Wachstums aufgenommen hat.
Biomasseheizungen sind eine gute Option für diejenigen, die Wert auf erneuerbare Energien legen und eine Heizlösung suchen, die unabhängig von fossilen Brennstoffen ist.
Florian Burk, Vorstandssprecher des Wirtschaftsforums Pro Ravensburg und Leiter der Gruppe Handwerk pro Ravensburg
Ein großer Vorteil der Biomasseheizung ist die Nutzung nachwachsender Rohstoffe, was sie besonders nachhaltig macht. Zudem sind die Betriebskosten vergleichsweise stabil, da Holz als Brennstoff oft günstiger ist als fossile Energieträger. Herr Göppel betont jedoch, dass Biomasseheizungen regelmäßige Wartung und Platz für die Lagerung des Brennmaterials benötigen: „Ein Lagerraum für die Pellets oder das Holz ist unbedingt erforderlich, was in einigen Gebäuden ein Problem darstellen kann.“
Ein weiterer Aspekt ist der Feinstaubausstoß, der bei der Verbrennung von Holz entsteht. Zwar sind moderne Biomasseheizungen mit Filtern ausgestattet, die den Feinstaubausstoß reduzieren, dennoch ist dieser höher als bei anderen Heizsystemen. Biomasseheizungen eignen sich besonders für ländliche Gegenden und Häuser, die über ausreichend Platz für die Lagerung der Brennstoffe verfügen. Sie sind eine gute Option für alle, die eine nachhaltige Heizlösung bevorzugen und den zusätzlichen Aufwand der Brennstofflagerung nicht scheuen.
Brennstoffzellenheizung
Die Brennstoffzellenheizung ist eine relativ neue Technologie, die gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt. Sie nutzt die chemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff zur Energiegewinnung. Herr Göppel erklärt: „Brennstoffzellenheizungen sind besonders effizient, da sie neben der Wärme auch Strom erzeugen, der direkt im Haushalt genutzt werden kann.“
Ein großer Vorteil der Brennstoffzellenheizung ist ihre hohe Effizienz und die Möglichkeit, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen oder ins Netz einzuspeisen.
Die Brennstoffzellenheizung ist besonders für Neubauten oder umfassend sanierte Gebäude interessant, die über eine gute Dämmung verfügen und einen möglichst niedrigen Energiebedarf haben.
Florian Burk, Vorstandssprecher des Wirtschaftsforums Pro Ravensburg und Leiter der Gruppe Handwerk pro Ravensburg
Allerdings sind die Anschaffungskosten für eine Brennstoffzellenheizung noch relativ hoch, was sie für viele Haushalte unattraktiv macht. Zudem benötigt die Brennstoffzelle Wasserstoff, der entweder aus Erdgas oder durch Elektrolyse erzeugt wird. Die langfristige Umstellung auf grünen Wasserstoff ist ein wichtiger Aspekt, um die Brennstoffzellenheizung wirklich klimaneutral zu betreiben.
Brennstoffzellenheizungen eignen sich besonders für Haushalte, die neben der Wärmeversorgung auch von der Stromerzeugung profitieren möchten. Sie sind eine vielversprechende Technologie, die sich vor allem in Zukunft, mit der Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff, weiter durchsetzen könnte.
Photovoltaik
Photovoltaikanlagen sind keine eigenständige Heiztechnologie, sondern eine Möglichkeit, Strom aus Sonnenenergie zu erzeugen. Dieser kann dann für den Betrieb anderer Heizsysteme, wie Wärmepumpen oder Elektroheizungen, genutzt werden. Florian Burk erklärt: „Photovoltaik ist eine hervorragende Möglichkeit, den eigenen Strombedarf zu decken und gleichzeitig die Heizkosten zu senken. Besonders in Kombination mit einer Wärmepumpe ist die Photovoltaik eine zukunftssichere Lösung.“
Ein großer Vorteil von Photovoltaikanlagen ist die Unabhängigkeit von externen Stromanbietern und die Möglichkeit, den eigenen Strom selbst zu nutzen. Überschüssiger Strom kann in einem Batteriespeicher gespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden, was zusätzliche Einnahmen ermöglicht.
Mit einer Photovoltaikanlage lassen sich nicht nur die Energiekosten senken, sondern auch die CO₂-Emissionen reduzieren. Gerade in Verbindung mit einer Wärmepumpe ergibt sich eine äußerst umweltfreundliche Kombination.
Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieberatung Oberschwaben
Die Effizienz der Anlage hängt stark von der Sonneneinstrahlung ab, was in weniger sonnigen Regionen zu Einschränkungen führen kann.
Photovoltaikanlagen eignen sich besonders für Haushalte, die ihren Strombedarf selbst decken und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern minimieren möchten. In Kombination mit anderen Heiztechnologien bieten sie eine effiziente Möglichkeit, die Energiekosten zu senken und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Pelletheizung
Pelletheizungen sind eine Form der Biomasseheizung, die speziell Holzpellets als Brennstoff verwendet. Diese Pellets bestehen aus gepressten Holzresten, wie Sägemehl und Spänen, und bieten eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Herr Göppel erklärt: „Pelletheizungen sind besonders effizient und nachhaltig, da sie auf nachwachsende Rohstoffe setzen. Zudem sind die CO₂-Emissionen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen deutlich geringer.“

Ein großer Vorteil der Pelletheizung ist die hohe Energieeffizienz. Moderne Pelletheizungen arbeiten automatisch, das bedeutet, sie können den Betrieb eigenständig regeln und die Pellets je nach Bedarf zuführen. Burk ergänzt: „Pelletheizungen sind ideal für Haushalte, die eine umweltfreundliche und gleichzeitig zuverlässige Heizlösung suchen. Besonders in Regionen mit einer guten Versorgung an Holzpellets bieten sie eine attraktive Option.“
Ein weiterer Vorteil sind die relativ stabilen Brennstoffkosten, da Holzpellets oft günstiger sind als fossile Brennstoffe. Allerdings erfordert eine Pelletheizung ausreichend Platz für die Lagerung der Pellets sowie eine regelmäßige Reinigung des Kessels und der Aschebox. Herr Göppel weist darauf hin: „Für eine effiziente Nutzung der Pelletheizung ist es wichtig, den Lagerraum richtig zu planen und die Wartungsintervalle einzuhalten.“
Fernwärme
Fernwärme ist eine Heiztechnologie, bei der Wärme zentral in großen Kraftwerken oder Heizwerken erzeugt und über ein Rohrnetz zu den angeschlossenen Gebäuden transportiert wird. Florian Burk erklärt:
Fernwärme ist besonders in städtischen Gebieten interessant, wo die Infrastruktur bereits vorhanden ist. Sie bietet eine zuverlässige und effiziente Wärmeversorgung, ohne dass vor Ort eine eigene Heizungsanlage installiert werden muss.
Florian Burk, Vorstandssprecher des Wirtschaftsforums Pro Ravensburg und Leiter der Gruppe Handwerk pro Ravensburg
Ein großer Vorteil von Fernwärme ist die bequeme Nutzung. Da keine eigene Heizungsanlage erforderlich ist, entfällt der Aufwand für die Wartung und den Betrieb einer Heizung. Außerdem wird die Energie oft in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, was bedeutet, dass gleichzeitig Strom und Wärme produziert werden, wodurch der Wirkungsgrad erhöht wird. Herr Göppel ergänzt: „Durch die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung mit Einbindung von erneuerbarer Energien ist Fernwärme eine sehr effiziente und ressourcenschonende Möglichkeit der Wärmeversorgung.“
Allerdings ist Fernwärme stark abhängig von der bestehenden Infrastruktur. Nicht überall sind die Fernwärmeleitungen bereits verlegt, was den Zugang zur Technologie einschränken kann. Zudem sind die Preise für Fernwärme oft von den regionalen Energieversorgern festgelegt.
Heizungsvergleich Kosten: Was ist die sparsamste Heizung?
Die Frage nach den Kosten spielt bei der Wahl der richtigen Heizung eine entscheidende Rolle. Dabei geht es nicht nur um die Anschaffungskosten, sondern auch um die laufenden Betriebskosten, Wartungskosten und mögliche Förderungen.
Die sparsamste Heizung ist die, die langfristig betrachtet, sowohl die Betriebskosten einschließlich aller Kosten für die fertig gestellte Wärme niedrig hält, als auch die Umwelt schont.
Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieberatung Oberschwaben
Bei den Anschaffungskosten liegen klassische Heizsysteme wie Gas- und Ölheizungen meist niedriger als moderne Alternativen wie Wärmepumpen oder Brennstoffzellenheizungen. Florian Burk sagt jedoch: „Obwohl die Anschaffungskosten für Gas- und Ölheizungen vergleichsweise günstig sind, muss man die langfristigen Betriebskosten berücksichtigen. Diese sind bei fossilen Brennstoffen aufgrund der steigenden CO₂-Preise zunehmend höher.“
Die laufenden Betriebskosten sind entscheidend für die Gesamtwirtschaftlichkeit eines Heizsystems. Wärmepumpen sind hier besonders attraktiv, da sie im Vergleich zu fossilen Heizungen deutlich niedrigere Betriebskosten aufweisen, vor allem wenn sie mit selbst erzeugtem Strom aus einer Photovoltaikanlage betrieben werden. „Wärmepumpen bieten in Kombination mit Photovoltaik eine äußerst effiziente und kostengünstige Lösung“, so Göppel.
Auch Pelletheizungen punkten bei den Betriebskosten, da Holzpellets in der Regel günstiger sind als Gas oder Öl. Allerdings sind die Wartungskosten bei Biomasseheizungen aufgrund der regelmäßigen Reinigung und des höheren Wartungsaufwands etwas höher. Florian Burk ergänzt: „Pelletheizungen sind besonders dort attraktiv, wo die Holzversorgung gesichert und günstig ist.“
Fernwärme bietet eine bequeme Lösung, da keine eigene Heizungsanlage erforderlich ist, und kann kosteneffizient sein, wenn der Preis der Fernwärme in der jeweiligen Region günstig ist. Allerdings gibt es bei Fernwärme regionale Unterschiede, und die Kostenkontrolle liegt hier oft weniger beim Verbraucher.
Elektroheizungen haben zwar geringe Anschaffungskosten und sind einfach zu installieren, jedoch fallen die Betriebskosten aufgrund der hohen Strompreise deutlich höher aus. „Elektroheizungen sind nur für Räume sinnvoll, die selten genutzt werden beziehungsweise für extrem gut gedämmte Gebäude mit Zusatzheizungen, da die Betriebskosten ansonsten schnell steigen“, erklärt Göppel.
Insgesamt zeigt der Heizungsvergleich, dass die Betriebskosten entscheidend sind, wenn es um die langfristige Wirtschaftlichkeit einer Heizung geht. Während Gas- und Ölheizungen zunächst günstig erscheinen, sind es die modernen Heizsysteme wie Wärmepumpen, Hybridheizungen oder Pelletheizungen, die langfristig oft die sparsamere Wahl sind – insbesondere wenn Förderungen in Anspruch genommen werden und erneuerbare Energien genutzt werden können.
Wie findet man die passende Heizung?
Die Wahl der richtigen Heizung hängt von zahlreichen Faktoren ab, darunter die baulichen Gegebenheiten, der energetische Zustand des Gebäudes, die individuellen Bedürfnisse der Bewohner sowie die langfristigen Ziele hinsichtlich Umweltfreundlichkeit und Kosten. Florian Burk betont: „Eine gute Beratung ist das A und O, um die passende Heizung für ein Gebäude zu finden. Ohne eine fundierte Analyse der Rahmenbedingungen kann man keine optimale Entscheidung treffen.“
Ein wichtiger Schritt bei der Wahl der richtigen Heizung ist die Analyse des Gebäudes. Göppel erklärt: „Der energetische Zustand des Hauses spielt eine entscheidende Rolle. Gut gedämmte Gebäude sind bestens für Wärmepumpen oder Hybridheizungen geeignet, während in älteren Gebäuden oft eine Kombination aus verschiedenen Heiztechnologien sinnvoll ist.“

Neben der Gebäudestruktur sollten auch die individuellen Nutzungsgewohnheiten berücksichtigt werden. „Familien, die tagsüber nicht zu Hause sind, benötigen eine andere Heizstrategie als Haushalte, die rund um die Uhr Wärme brauchen“, so Burk. Auch die Frage, ob eine zentrale oder dezentrale Wärmeversorgung gewünscht ist, kann die Wahl der Heiztechnologie beeinflussen.
Förderungen von Heizungsarten
In Deutschland werden Heizsysteme, die auf erneuerbare Energien setzen, großzügig gefördert. Diese Förderungen sollen den Umstieg auf nachhaltige Heiztechnologien erleichtern und die Energiewende vorantreiben.
Mehrere Fördermöglichkeiten, die für den Austausch oder die Installation einer neuen Heizung relevant sind:
Grundförderung von 30 %
Diese wird gewährt für Heizsysteme, die aus erneuerbaren Quellen stammen.
Geschwindigkeitsbonus von 20 %
Wer den Umstieg in selbstgenutzten Gebäuden bis Ende 2028 vornimmt, kann von diesem Bonus profitieren.
Einkommensabhängiger Bonus von 30 %
Haushalte, die im selbstgenutzten Wohneigentum stehen, können bei einem zu versteuernden Einkommen unter 40.000 Euro diese zusätzliche Förderung beantragen. Allerdings ist die Gesamtförderung auf maximal 70 % gedeckelt.
Förderung für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher
Solche Anlagen sind seit 2024 von der Mehrwertsteuer befreit – ein Vorteil, der einer Förderung von 19 % entspricht.
Zinsverbilligte Kredite
Die KfW bietet Kredite mit günstigen Konditionen an, z. B. bis zu 120.000 oder 150.000 Euro pro Wohneinheit, je nach Investitionsvorhaben.
Kombinierte Heizsysteme, sogenannte Hybridheizungen, sind ebenfalls förderfähig. Ein Beispiel ist die Kombination einer Wärmepumpe mit einem bestehenden Gasbrennwertgerät. Herr Göppel betont jedoch: „Nur der Anteil der erneuerbaren Energie ist förderfähig, nicht der fossile Anteil.“
Die Förderung für den Anschluss an ein Nahwärmenetz kann bis zu 70 % betragen, je nach Boni. Auch Maßnahmen wie Fensteraustausch, Dachsanierung oder Außenwanddämmung sind förderfähig – mit Zuschüssen von bis zu 20 %.
Wann ist der Anschluss an Fernwärme sinnvoll?
Der Anschluss an Fernwärme ist besonders attraktiv, wenn Nachhaltigkeit, Komfort und geringe Wartungsanforderungen im Vordergrund stehen. Herr Göppel, Energieberater aus Ravensburg, hebt hervor, dass Fernwärme eine zukunftssichere Heizlösung ist, die besonders in Städten mit bereits bestehendem Nahwärmenetz sinnvoll genutzt werden kann.
Ideale Voraussetzungen für Fernwärme
Fernwärme eignet sich laut Herrn Göppel vor allem für:

Ein weiterer Vorteil von Fernwärme liegt in der geringen Platzanforderung im Haus: „Es wird lediglich eine kompakte Übergabestation benötigt, die die Wärme ins Gebäude leitet“, erklärt Herr Göppel.
Die Stadt Ravensburg ist in Sachen Fernwärme sehr gut aufgestellt, wie Herr Göppel betont: „Wer jetzt umsteigt, trifft eine zukunftssichere Entscheidung. Besonders für Gebäude, deren Heizungsanlagen bereits 10 Jahre oder älter sind, lohnt sich ein frühzeitiger Anschluss.“
Der Zugang zu Nahwärmeplänen und Energieberatung in Ravensburg wird durch die Technischen Werke Schussental (TWS) unterstützt, die als verlässlicher Partner agieren und Bürgern Informationen über den Ausbau des Nahwärmenetzes bieten.
Wer auf Fernwärme umsteigen möchte, sollte sich frühzeitig informieren und die Anschlussmöglichkeiten prüfen – eine Entscheidung, die sich langfristig auszahlt.
Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieberatung Oberschwaben
Ausweisung der Einzelheizungsgebiete in Ravensburg
Die Ausweisung von Einzelheizungsgebieten in Ravensburg ist ein wichtiger Schritt zur Förderung klimafreundlicher Heizsysteme und bietet Bürgern Orientierungshilfen für die Wahl der richtigen Heiztechnologie. Laut Walter Göppel, ist diese Transparenz ein entscheidender Vorteil, um frühzeitig über die Umstellung auf erneuerbare Energien nachzudenken.
Was sind Einzelheizungsgebiete?
Einzelheizungsgebiete sind spezifische Zonen, in denen fossile Heizsysteme wie Gas- und Ölheizungen keine langfristige Perspektive mehr haben. Stattdessen wird ein Wechsel zu umweltfreundlichen Alternativen wie Wärmepumpen, Photovoltaik oder Nahwärme angestrebt. Herr Göppel erklärt: „Diese Gebiete dienen dazu, Haushalte zu motivieren, sich mit erneuerbaren Energien auseinanderzusetzen und frühzeitig nachhaltige Entscheidungen zu treffen.“

Wie profitieren Bürger in Ravensburg?
In Ravensburg wurde die Wärmeplanung bereits abgeschlossen, was Bürgern eine klare Grundlage für zukünftige Entscheidungen bietet. Eine Übersichtskarte auf der Webseite der Stadt Ravensburg zeigt, welche Gebiete in Einzelheizungszonen fallen und welche Nahwärmeanschlüsse möglich sind. Zusätzlich können sich Interessierte in der Energieberatung informieren.
Durch die Transparenz wissen Haushalte, welche Heizsysteme langfristig wirtschaftlich und nachhaltig sind. Besonders wichtig ist, dass fossile Heizlösungen immer weniger eine Option sein werden.
Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieberatung Oberschwaben
Warum lohnt sich eine Energieberatung?
Energieberater haben das notwendige Fachwissen, um die Anforderungen eines Gebäudes und die aktuellen Fördermöglichkeiten zu bewerten. Herr Göppel erklärt: „In Ravensburg sind noch 87,4 % der Wärmeversorgung fossil, während nur 12,6 % aus erneuerbaren Energien stammen. Hier liegt enormes Potenzial, das durch gezielte Beratung erschlossen werden kann.“
Die Beratung hilft:
- Kosten und Energieeffizienz zu optimieren
- Individuelle Lösungen für Neubauten oder Altbauten zu finden
- Fördermöglichkeiten zu nutzen, etwa für Wärmepumpen oder Nahwärmeanschlüsse
- Möglichkeiten der Energieberatung in Ravensburg
Ravensburg bietet Bürgern mehrere Beratungsoptionen:
Kostenlose Beratung durch die Energieagentur Oberschwaben
Diese findet z. B. im Technischen Rathaus oder in der Zeppelinstraße in Ravensburg statt. Hausbesitzer können ihre Bauunterlagen, Heizungsprotokolle und Energieverbräuche mitbringen, um maßgeschneiderte Empfehlungen zu erhalten.
Vor-Ort-Beratung
Für einen geringen Eigenanteil von 40 Euro besucht ein Energieberater das Gebäude und erstellt einen detaillierten Bericht. Diese Option eignet sich besonders, um die Gegebenheiten vor Ort genau zu analysieren.
Freie Energieberater und Sanierungsfahrpläne
Auch private Berater können hinzugezogen werden, um individuelle Sanierungsfahrpläne zu entwickeln. Diese werden aktuell mit 50 % gefördert.
Unterstützung bei Förderprogrammen
Energieberater sind auch Experten, wenn es um die richtige Nutzung von Förderprogrammen geht. Sie kennen die spezifischen Anforderungen und helfen dabei, Zuschüsse und steuerliche Vorteile optimal auszuschöpfen. Herr Göppel betont: „Die Effizienz eines Heizsystems entscheidet oft über die Förderfähigkeit. Ein Sanierungsfahrplan kann hier den Weg ebnen.“

Fazit: Beratung zahlt sich aus
Eine Energieberatung in Ravensburg ist nicht nur eine Investition in die Zukunft des eigenen Hauses, sondern auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Herr Göppel fasst zusammen: „Jedes Gebäude ist individuell, und eine maßgeschneiderte Lösung ist entscheidend. Die Energieagentur Oberschwaben und unabhängige Berater stehen bereit, um Bürger auf diesem Weg zu begleiten.“
Ob bei der Wahl einer Wärmepumpe, der Umstellung auf Nahwärme oder der Optimierung bestehender Heizsysteme – mit einem erfahrenen Energieberater an Ihrer Seite treffen Sie eine fundierte Entscheidung, die langfristig Ihren Geldbeutel schont und die Umwelt entlastet.
Für den Inhalt dieses Artikels ist verantwortlich:

Stadt Ravensburg