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Zukunftssichere Wärmeversorgung in Ravensburg
Ein Beitrag von: Stadt Ravensburg

Inhaltsverzeichnis
Warum eine sichere Wärmeversorgung für alle wichtig ist
Eine lange Zeit ging man davon aus, dass günstiges Gas und freie Märkte die Wärmeversorgung sichern würden. Doch spätestens seitdem Ukraine-Krieg wird klar, dass diese Annahme keine sichere Grundlage mehr ist. Die Frage, wie wir auch ohne fossile Energien eine stabile und nachhaltige Wärmeversorgung gewährleisten, rückt immer mehr in den Fokus.
Die Wette auf ewig billiges Gas und freie Märkte geht nicht mehr auf. Wir müssen überlegen und eine Antwort finden, wie wir Gebäude in Zukunft warmhalten können. Das Thema betrifft uns alle, deswegen brauchen wir einen klaren Fahrplan
Dirk Bastin Bürgermeister Ravensburg
Um diese Herausforderung zu meistern, braucht es klare Strategien und verlässliche Werkzeuge. Die Stadt Ravensburg hat sich dieser Aufgabe gestellt und arbeitet intensiv an einer kommunalen Wärmeplanung, um ihre Bürger auf die Zukunft vorzubereiten.

Was ist die kommunale Wärmeplanung?
Der Ravensburger Gemeinderat hat im Februar 2024 den kommunalen Wärmeplan (KWP) beschlossen. Einfach erklärt, bildet der KWP die Grundlage dafür, vor Ort eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Er unterstützt Bürger dabei, passende Heizlösungen für die Zukunft zu finden.
Je nach Wohngebiet zeigt der Plan, ob ein Anschluss an ein zentrales Wärmenetz sinnvoll ist oder eine Einzellösung besser passt. Immobilienbesitzer können sich so mit Planungssicherheit entscheiden: Setze ich auf
- Fernwärme
- Wärmepumpe
- Pelletheizung
In Ravensburg werden etwa 60 Prozent des Energieverbrauchs für den Wärmesektor genutzt. Klimafreundliche Heizungen oder der Anschluss an Fernwärme in privaten Haushalten sind deswegen wichtige Schritte für die Energiewende.
Der Plan dient als Leitfaden für Investitionen, um die Wärmewende möglichst kostengünstig zu gestalten. Für die Gebäudeeigentümer entstehen durch den KWP keine direkten Pflichten. Allerdings ist es sinnvoll, sich frühzeitig mit alternativen Heizvarianten auseinanderzusetzen und auch die idealen Förder- und Rahmenbedingungen auszuschöpfen. Denn nach dem Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg wird ab 2040 auf fossile Energien verzichtet. Damit fließt voraussichtlich ab spätestens 2040 kein Erdgas mehr in Ravensburg. Um die besten Lösungen zu finden, wurden dafür aktuelle Daten vor Ort gesammelt und ausgewertet, um herauszufinden, welche Wärmequellen genutzt werden könnten. Anhand dieser Informationen wurde ein Plan entwickelt, der optimal zur Stadt und den verschiedenen Ortsteilen passt. Das Ziel ist dabei, sowohl bei der Versorgungsinfrastruktur als auch auf Gebäudeebene teure Fehlinvestitionen zu vermeiden und nötige Investitionen bestmöglich zu steuern.
Nur wenn die Stadt Ravensburg, die Bürger sowie die Unternehmen zusammenhalten, können wir Kosten sparen und umweltfreundliche Lösungen finden. Das gelingt nur gemeinsam
Dirk Bastin Bürgermeister Ravensburg
Kartenübersicht der Heizgebiete
Die Übersichtskarte auf der Webseite der Stadt (www.ravensburg.de/waermeplanung) zeigt klar:
wie die Gebiete in Ravensburg im Rahmen des Kommunalen Wärmeplans aufgeteilt sind
sie informiert darüber, welche Stadtteile für den Ausbau des zentralen Wärmenetzes geeignet sind
wo individuelle Heizlösungen notwendig sein werden
genaue Übersicht über die Ausbaupläne in den priorisierten Fernwärme-Gebieten, inklusive geplanter Phasen und Anschlusspunkte.
Diese Informationen ermöglichen es Bürgern und Unternehmen, sich frühzeitig über die Möglichkeiten zur Umstellung auf Fernwärme zu informieren und entsprechende Entscheidungen zu treffen. „Mit dieser offenen und transparenten Darstellung schafft Ravensburg unter anderem eine solide Grundlage für die Beteiligung der Bevölkerung“, sagt Dirk Bastin.
Die Kartenübersicht ist über www.ravensburg.de/waermeplanung abrufbar.

Wie ist die Gesetzeslage zur kommunalen Wärmeplanung?
Die Stadt Ravensburg hat schon frühzeitig die Weichen gestellt, um ihre Wärmeversorgung unabhängig von fossilen Energieträgern zu gestalten – lange bevor bundesweite Gesetze zur Energiewende erlassen wurden. Im Rahmen des sogenannten „Klimakonsenses“ entstand ein klarer Plan, um in den zentralen Bereichen der Wärmeversorgung klimafreundliche Lösungen umzusetzen.
Zunächst trat das Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg (KlimaG BW) 2023 in Kraft, das den Rahmen für die kommunale Wärmeplanung im Land schuf. Später folgte die bundesweite Rechtsgrundlage durch das Wärmeplanungsgesetz (WPG) und das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG).
Mit Inkrafttreten des KlimaG BW wurden Kommunen in Baden-Württemberg mit mehr als 20.000 Einwohnern dazu verpflichtet, bis Ende 2023 eine Kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Ravensburg hat diesen Plan Anfang 2024 fristgerecht abgeschlossen und legt damit die Basis für eine langfristig klimafreundliche Wärmeversorgung ohne Erdgas.
Für die rechtliche Verbindlichkeit des Plans wird ein weiterer Gemeinderatsbeschluss zur Gebietsausweisung notwendig sein. Diese Ausweisung, die 2025 erfolgen soll, aktiviert die Pflicht, dass 65 Prozent der Heizenergie in den ausgewiesenen Gebieten aus erneuerbaren Quellen stammen.

Interessant zu wissen:
Durch diesen frühzeitigen und zielgerichteten Einsatz ist Ravensburg vielen Städten in der Energiewende bereits voraus.
Aktueller Stand der Wärmeplanung in Ravensburg
Im Februar 2024 hat der Gemeinderat von Ravensburg den Kommunalen Wärmeplan (KWP) beschlossen. Ziel ist es, die Wärmeversorgung der Stadt klimafreundlich und unabhängig von fossilen Energien zu gestalten. Ravensburg setzt dabei auf den Ausbau des Fernwärmenetzes, besonders in der Altstadt und in der Weststadt, die als Hauptgebiete für diese Maßnahme festgelegt wurden.
Erste Schritte sind bereits umgesetzt: Die zwei Fernwärmenetze der Stadt wurden kürzlich in der Bachstraße verbunden. Damit ist die Trasse zwischen den Heizzentralen am Parkhaus Rauenegg und dem Hallenbad fertiggestellt. Von dieser Hauptverbindung aus soll das Fernwärmenetz in weitere Richtungen ausgebaut werden, um mehr Haushalte und Gebäude anzuschließen.
Maßnahmenkatalog
Der Maßnahmenkatalog des Kommunalen Wärmeplans (KWP) sieht vor, das Fernwärmenetz gezielt auszubauen, sodass nach und nach alle kommunalen Gebäude sowie weitere angeschlossene Objekte auf Fernwärme umgestellt werden können. Durch diese Umstellung lassen sich nicht nur erhebliche Energieeinsparungen, sondern auch signifikante CO₂-Reduktionen erzielen.
Dank der Kommunikationsstrategie hat sich zudem die Anzahl der kostenlosen Energieberatungen in Ravensburg deutlich erhöht. Dies wird voraussichtlich zu einem Anstieg der Sanierungsmaßnahmen führen, was die Energieeffizienz in Ravensburg weiter verbessert und das Ziel einer klimafreundlichen Wärmeversorgung unterstützt.

Der Maßnahmenkatalog enthält fünf wichtigen Prioritäten:
Auf der Homepage (www.ravensburg.de/waermeplanung) der Stadt Ravensburg können interessierte Bürger den gesamten Maßnahmenkatalog und die Details der Projekte einsehen.
Zukunftsperspektiven
Die Technischen Werke Schussental (TWS) entwickeln bis 2026 eine integrierte Energieleitplanung, die Wärme-, Gas- und Stromnetze als Gesamtsystem betrachtet, um die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Aufbauend auf dem Kommunalen Wärmeplan (KWP) zeigt die Planung auf, welche Netzstrukturen und Leistungsfähigkeiten notwendig sind.
Ein zentraler Aspekt ist die schrittweise Stilllegung des Gasnetzes: Ab 2030 werden die Gasverteilnetze nach und nach abgeschaltet, und voraussichtlich ab 2040 wird kein Erdgas mehr in Ravensburg fließen. Die Umstellung beginnt in Gebieten mit Fernwärmezugang, wobei eine Übergangszeit von mindestens vier Jahren und frühzeitige Ankündigungen vorgesehen sind.

Wie steht es um den Wasserstoff?
Für Wasserstoff ist ein Hochdrucknetz in Ravensburg geplant, das die industrielle Nachfrage deckt und ab 2032 Wasserstoff über das nationale Kernnetz bereitstellt. Da Wasserstoff nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen wird, sind keine Verteilnetze für die Gebäudeheizung vorgesehen, und der Einbau von H2-ready-Heizungen ist nicht vorgesehen.
Die größte Herausforderung wird es sein, die demografische Entwicklung und den Fachkräftemangel zu bewältigen – und dabei zu berücksichtigen, dass nicht jeder Zugang zu Krediten hat
Dirk Bastin Bürgermeister Ravensburg
Bürgermeister Dirk Bastin hebt hervor, wie wichtig eine transparente und bezahlbare Energieversorgung für Ravensburg ist. Obwohl die Technischen Werke Schussental (TWS) aufgrund ihrer Monopolstellung manchmal kritisch gesehen werden, sorgen Vertreter des Gemeinderats im Aufsichtsrat der TWS für eine faire und transparente Preisgestaltung. „Mit der aktiven Rolle des Gemeinderats im Aufsichtsrat der TWS schaffen wir stabile und verlässliche Preise im Interesse unserer Bürger,“ sagt Bastin.
Auswirkungen auf Privathaushalte
Die Wärmewende bringt die schrittweise Stilllegung der Erdgasinfrastruktur mit sich. In Baden-Württemberg wird vorrausichtlich ab spätestens 2040 kein Erdgas mehr verfügbar sein, deutschlandweit spätestens ab 2045. Immobilienbesitzer sollten daher schon jetzt aktiv werden. Es gilt also schon heute, daran zu denken seine Immobilie zukunftsfit zu machen und sich über Alternativen zu Erdgas zu informieren und eine Modernisierung zu planen.

Ausblick
Es ist jetzt wichtiger denn je, dass die Bürger den Handlungsbedarf bei der Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme erkennen
Dirk Bastin Bürgermeister Ravensburg
Die aktuellen Förderbedingungen bieten attraktive Möglichkeiten, um die eigene Immobilie zukunftssicher zu machen. Der Kommunale Wärmeplan in Ravensburg schafft dabei klare Orientierung, damit Eigentümer gezielt entscheiden können, welche Heizlösungen für die kommenden Jahre am besten geeignet sind – jetzt ist ein guter Moment fürs Handeln!
Auf der Webseite der Stadt Ravensburg (www.ravensburg.de/waermeplanung) können sich Interessierte über die geplante Wärmeversorgungsstruktur informieren. Die Karte zeigt, ob ein Anschluss an das Fernwärmenetz vorgesehen ist oder ob eine dezentrale Lösung wie die Wärmepumpe besser passt. Diese erste Information ermöglicht eine Einschätzung, doch die passende Wahl hängt auch von Faktoren ab wie
- dem Zustand des Gebäudes
- der Lage
- den finanziellen Möglichkeiten
„Für eine präzise Empfehlung raten wir zu einer individuellen Beratung durch die Energieagentur Oberschwaben“, sagt Bastin. Diese unabhängige Stelle bietet Unterstützung und maßgeschneiderte Lösungen, um Immobilien klimafreundlich und wirtschaftlich zu modernisieren.

Mehr Informationen zu den Beratungsangeboten finden Interessierte auf der Webseite (www.ea-obs.de) der Energieagentur Oberschwaben.

Besonders für Eigentümer in potenziellen Fernwärmegebieten bietet sich die Möglichkeit an, sich als Interessent bei den Technischen Werken Schussental (TWS) auf der Webseite (www.tws.de) zu informieren. Die Nachfrage in diesen Gebieten ist ein wichtiger Faktor für die Umsetzung, denn der Ausbau wird bei ausreichendem Interesse zielgerichtet vorangetrieben.
Mit der Kommunalen Wärmeplanung setzt Ravensburg auf eine sichere, nachhaltige und kosteneffiziente Energiezukunft. Die Versorgungszonen schaffen Planungssicherheit, und der Fokus auf lokale Energiequellen sorgt für stabile und kalkulierbare Kosten. So stärkt Ravensburg seine Rolle als Vorreiter in der Energiewende.
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Stadt Ravensburg