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AnzeigeAusbau der Fernwärme in Ravensburg und Umgebung
Ein Beitrag von: Stadt Ravensburg

Die Fernwärmeversorgung in Ravensburg und Umgebung steht im Mittelpunkt eines großangelegten Ausbaus. Diese Initiative soll eine umweltfreundliche und effiziente Alternative zur individuellen Heizversorgung bieten. Doch warum wird Fernwärme in Ravensburg verlegt und welche Vorteile ergeben sich für die Anwohner? Um diese Fragen zu beantworten, haben wir ein Interview mit Dr. Andreas Thiel-Böhm, Geschäftsführer der Technischen Werke Schussental (TWS) und Miriam Sepke-Vogt, Leiterin strategische Planung, geführt. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zum aktuellen Stand des Fernwärme-Ausbaus, den Vorteilen und Möglichkeiten für einen Anschluss.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Fernwärme und welche Vorteile bietet sie?
Fernwärme ist eine leitungsgebundene Wärmeversorgung, bei der heißes Wasser durch gut isolierte Rohre transportiert wird, um Gebäude mit Wärme zu versorgen. Diese Wärme stammt aus Heizzentralen und wird über eine Übergabestation an das jeweilige Gebäude weitergegeben. Das System ist besonders effizient, da die zentrale Erzeugung von Wärme eine bessere Ausnutzung von Energie ermöglicht.
Ein großer Vorteil der Fernwärme ist, dass die Hausbesitzer sich um viele Dinge, wie etwa die Wartung oder die Brennstoffbeschaffung, nicht mehr kümmern müssen. Auch Termine mit dem Schornsteinfeger entfallen.
Andreas Thiel-Böhm, Geschäftsführer TWS
Darüber hinaus ist weniger Platz für Heiztechnik im Haus erforderlich, was besonders in dicht besiedelten Stadtgebieten von Vorteil ist. Ein weiterer Pluspunkt ist die Preissicherheit, da die Kosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen stabiler sind.
Allerdings gibt es auch Nachteile, wie Miriam Sepke-Vogt betont: „Man ist an den Versorger gebunden, was durch gesetzliche Regelungen wie die AVB Fernwärmeverordnung jedoch gut abgesichert ist.“ Fernwärme ist ein sogenanntes natürliches Monopol, da es technisch nicht möglich wäre, mehrere Wärmeleitungen nebeneinander zu verlegen. Dennoch bietet das System den Vorteil einer stabilen Versorgung und einer klar geregelten Preisgestaltung.
Wärmeplan der Stadt Ravensburg
Die wichtigste Leitplanke für den Fernwärmeausbau in Ravensburg ist der kommunale Wärmeplan. Der kommunale Wärmeplan zeigt auf, welche Gebiete für eine zentrale Wärmeversorgung geeignet sind und wo der Einsatz von Einzelheizungen sinnvoller ist.
Im Land Baden-Württemberg waren bis Ende 2023 alle größeren Städte ab 20.000 Einwohnern zur Erstellung eines Wärmeplans verpflichtet. Der Kommunale Wärmeplan gibt Gebäudeeigentümern sowie Versorgern Planungssicherheit und zeigt Prioritäten auf, wo der Aufbau eines Wärmenetzes am meisten Sinn ergibt
Andreas Thiel-Böhm, Geschäftsführer TWS
Besonders in den nördlichen und südlichen Bereichen von Ravensburg, rund um die Kuppelnau und das Hallenbad, wird der Bedarf aktuell ermittelt. Bürger haben die Möglichkeit, über das Internetportal ihr Interesse an einem Fernwärmeanschluss zu signalisieren. Ausgebaut wird in den Straßenzügen, in denen eine kritische Anschlussdichte erreicht wird. Andreas Thiel-Böhm betont: „Je höher die Nachfrage in einem Gebiet, desto eher wird der Ausbau dort vorangetrieben.“
Der kommunale Wärmeplan ist vergleichbar mit einem Bebauungsplan, der festlegt, welche Gebiete für welche Art der Wärmeversorgung geeignet sind. Es handelt sich dabei jedoch zunächst nur um eine technische Analyse – ein Ausbauversprechen ist damit nicht automatisch verbunden. Die Planung richtet sich nach dem Bedarf der Bürger sowie den städtischen Bauvorhaben, um eine möglichst effiziente Umsetzung zu gewährleisten.

So erhalten Sie Fernwärme in Ravensburg
Für alle, die sich für einen Anschluss an die Fernwärme interessieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten, je nach Standort und Verfügbarkeit.
Wenn Fernwärme bereits an Ihrer Adresse verfügbar ist, können Sie sich einfach über unser Internetportal anmelden. Anschließend wird ein Kollege von uns die Situation vor Ort begutachten und alle weiteren Schritte koordinieren
Miriam Sepke-Vogt, Leiterin strategische Planung
Für Gebiete, die noch nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen sind, besteht die Möglichkeit, Interesse zu bekunden. „Wenn Sie im Wärmeplan sehen, dass Ihre Straße noch nicht erschlossen ist, können Sie über unser Portal eine Interessensbekundung abgeben. So können wir den Bedarf besser abschätzen und den Ausbau gegebenenfalls priorisieren“, so Sepke-Vogt.
Sobald der Fernwärme-Anschluss geplant ist, werden die Anwohner per Brief informiert. Danach können sie sich entscheiden, ob sie direkt eine Wärmelieferung wünschen, zunächst nur einen Hausanschluss reservieren oder nicht aktiv werden möchten. Sepke-Vogt erläutert: „Das hat auch förderrechtliche Hintergründe, da Teile des Anschlusses förderfähig sind.“
Für den Anschluss an die Fernwärme werden zwei Verträge abgeschlossen:
Hausanschlussvertrag
Wärmeliefervertrag
Der Hausanschlussvertrag regelt die technischen Aspekte des Anschlusses, wie den Bau und die Installation der Leitungen bis ins Gebäude.
Der Wärmeliefervertrag hingegen bestimmt die Bedingungen der Wärmeversorgung, wie die gelieferte Wärmemenge und die Abrechnung.
Der Hausanschlussvertrag wird vor Errichtung des Hausanschlusses geschlossen.
Der Wärmeliefervertrag wird erst vor Beginn der Wärmelieferung, also oft zu einem späteren Zeitpunkt, geschlossen.
Interessierte Bürger sollten sich daher frühzeitig über die Möglichkeiten informieren und ihren Bedarf anmelden, um den Ausbau der Fernwärme in ihrer Straße zu unterstützen. Ein zentraler Anlaufpunkt ist dabei das Internetportal der Technischen Werke Schussental, auf dem relevante Informationen und Schritte erklärt werden.
Beratungsangebote zur Fernwärme
Für Bürger, die sich weiter über die Fernwärme informieren möchten, gibt es verschiedene Beratungsangebote. Die Energieagentur Oberschwaben bietet unabhängige Beratungen an und ist ein wichtiger Ansprechpartner in der Region.
Die Energieagentur Oberschwaben wurde vor mehr als 25 Jahren gegründet, um eine neutrale Beratungsstelle zu schaffen. Sie bietet heute umfassende Informationen zu allen Fragen rund um die Energieversorgung, einschließlich der Fernwärme
Andreas Thiel-Böhm, Geschäftsführer TWS
Die Technischen Werke Schussental vermitteln Kontakte zu qualifizierten Energieberatern oder Heizungsbauern, die den Wärmebedarf eines Hauses ermitteln können. Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass der Anschluss korrekt dimensioniert ist und keine unnötigen Kosten entstehen. „Unsere Preise sind nach Leistung gestaffelt, daher ist es entscheidend, dass der Wärmebedarf von einem Fachmann geprüft und bestätigt wird“, sagt Thiel-Böhm.

Fernwärme Förderung
Miriam Sepke-Vogt erklärt: „Grundsätzlich sind alle Kosten, die einmalig anfallen, förderfähig nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Das gilt sowohl für Fernwärme als auch für Wärmepumpen.“ Je nach Konstellation können die Förderquoten zwischen 30 und 70 Prozent liegen.
Ein Beispiel für ein typisches Einfamilienhaus: Der Baukostenzuschuss für den Anschluss liegt bei etwa 13.500 Euro und ist nicht förderfähig. Hinzu kommen die Kosten für den Hausanschluss und die Wärmeübergabestation, die insgesamt bei rund 17.500 Euro liegen. Nach Abzug der Förderung verbleiben etwa 8.700 Euro. Sepke-Vogt betont: „Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Anschluss auf etwa 22.000 Euro, was in etwa den Kosten einer neuen Heizung entspricht.“

Info
Die Förderung kann über einen Energieberater oder Heizungsbauer beantragt werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig über die verfügbaren Fördermittel zu informieren und diese in die Planung mit einzubeziehen.
Mit einer passenden Förderung wird der Fernwärmeanschluss nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich attraktiv
Miriam Sepke-Vogt, Leiterin strategische Planung
Zusätzlich zur Förderung der Anschaffungskosten bietet die Fernwärme langfristig stabile Betriebskosten. Im Vergleich zu fossilen Heizsystemen, deren Preise durch CO₂-Abgaben und schwankende Rohstoffkosten stark beeinflusst werden können, bietet Fernwärme eine preislich beständigere Alternative.
Fazit
Die Frage, wie die eigene Immobilie zukunftssicher beheizt werden soll, sollte sich perspektivisch jeder Eigentümer stellen, denn die bisher weit verbreiteten Gas- und Ölheizungen werden bis 2040 im Betrieb nicht nur wesentlich teurer, sie erfüllen auch zukünftig die gesetzlichen Vorgaben nicht mehr. Der Ausbau der Fernwärme in Ravensburg bietet den Bürgern eine umweltfreundliche, komfortable und langfristig kostengünstige Alternative zur herkömmlichen Heizversorgung. Die Möglichkeit zur
- Förderung
- stabile Betriebskosten
- geringe Wartungsaufwand
machen Fernwärme zu einer attraktiven Wahl. Mit Unterstützung der Technischen Werke Schussental und den umfangreichen Beratungsangeboten können interessierte Haushalte den Wechsel auf Fernwärme einfach umsetzen und von den zahlreichen Vorteilen profitieren.
Für den Inhalt dieses Artikels ist verantwortlich:

Stadt Ravensburg









