Besuch bei Kremer Pigmente: Geheimnisse der Farbpigmente
Natürliche Farben: Die Herstellung von Farbpigmenten
Aichstetten / Lesedauer: 13 min

Farben begleiten uns jeden Tag. Sie bestimmen, wie wir Räume wahrnehmen, wie wir Kunst erleben und wie wir uns in unserer Umwelt fühlen. Doch hinter jeder Farbe steckt weit mehr als nur ein Farbton auf der Wand oder auf der Leinwand. Farben und Farbpigmente sind das Ergebnis von jahrhundertealtem Wissen und Rezepturen, sorgfältiger Auswahl von Rohstoffen und Bindemitteln und handwerklicher Präzision. In der heutigen Zeit, in der industrielle Farben weit verbreitet sind, gewinnt die Herstellung von natürlichen Farben wieder an Bedeutung.
Hinter jedem natürlichen Farbton steckt ein aufwendiger Herstellungsprozess aus Pigmenten und natürlichen Bindemitteln. So ist die Basis das Pigment und je nach Mischung des Bindemittels erhält man eine Aquarellfarbe, Acryllfarbe, Caseinfarbe oder Holzlasur. In einer kleinen Manufaktur in Aichstetten im Landkreis Ravensburg, werden diese Farben noch nach alten Rezepturen gemischt.
Ob Aquarellfarbe, Acrylfarbe oder Caseinfarbe, jede dieser Farbarten trägt zur kulturellen und künstlerischen Vielfalt bei. Wir sind zu Besuch in der Farbmühle bei Kremer Pigmente in Aichstetten.

Farbpigmente aus der Natur
Die Grundlage jeder natürlichen Farbe bilden die Pigmente. Diese können aus Mineralien, Steinen, Erden, Pflanzen oder sogar tierischen Produkten gewonnen werden. Mineralische Pigmente, wie Azurit oder Lapislazuli, werden traditionell zerkleinert und zu feinem Pulver verarbeitet, bevor sie zu Farben weiterverarbeitet werden. Pflanzen wie Wurzeln, Beeren oder Blätter liefern ebenso wertvolle Farbpigmente, die seit Jahrhunderten in der Malerei und Restaurierung geschätzt werden. Auch Kaseinfarben oder Aquarellfarben basieren auf solchen natürlichen Farbpigmenten, wobei jedes Pigment seinen eigenen Charakter und seine eigene Leuchtkraft besitzt.
Die Herstellung von Farben aus natürlichen Rohstoffen ist ein komplexer Prozess. Zunächst müssen die Rohmaterialien sorgfältig ausgewählt werden, um die gewünschte Farbqualität und Beständigkeit zu gewährleisten. Anschließend werden die Mineralien oder Pflanzenbestandteile gereinigt, zerkleinert und fein vermahlen, bis sie zu feinen Pigmentpulvern werden. Diese Pigmente bilden die Basis für die spätere Aquarellfarbe, Acrylfarbe oder Caseinfarbe.
Traditionelle Herstellung von Farbpigmenten: Handwerkskunst mit Geschichte
Die Kunst, Farben herzustellen, ist eng mit traditionellem Handwerk verbunden. Mörser und Mahlsteine, Kollergänge und spezielle Siebverfahren sorgen dafür, dass die Farbpigmente die richtige Körnung und Reinheit erreichen. Besonders bei der Herstellung von Aquarellfarbe ist die Feinheit des Pigments entscheidend für die Leuchtkraft und Transparenz der Farbe. Auch bei Acrylfarben und Caseinfarben beeinflusst die Qualität der Farbpigmente das später erzielte Ergebnis, sei es in der Restaurierung historischer Gemälde oder in der modernen Kunstmalerei.
Die Verwendung traditioneller Techniken hat einen besonderen Vorteil: Sie erhält die natürliche Struktur und die charakteristischen Eigenschaften der Pigmente, die in industriell gefertigten Farben oft verloren gehen. Restauratoren und Künstler schätzen diese Sorgfalt, da sie die Authentizität und Langlebigkeit der Farben gewährleistet.
Von der Idee zum Farbton: So entsteht eine natürliche Farbe
Die Entwicklung eines neuen Farbtons beginnt häufig mit einer historischen Vorlage oder einer bestimmten künstlerischen Vorstellung. Farben entstehen aus einer Kombination von Pigmenten, Bindemitteln und oft auch speziellen Hilfsstoffen, die die Farbwirkung verstärken. In der Manufaktur werden die Farbpigmente zunächst gemischt, getestet und optimiert, bis sie die gewünschte Intensität und Konsistenz erreichen. Dabei entstehen Aquarellfarben, Acrylfarben oder Caseinfarben, die sowohl für die Restaurierung als auch für zeitgenössische Kunstprojekte geeignet sind.
Ein besonders faszinierender Aspekt der Arbeit mit Farben ist die Vielfalt der Pigmente. Mineralien wie Lapislazuli erzeugen ein tiefes, intensives Blau, während Erden und Pflanzen warme Gelb- und Rottöne liefern. Selbst seltene und kostbare Pigmente, wie bestimmte Lapislazuli-Arten, werden sorgfältig verarbeitet, um die bestmögliche Farbkraft zu erzielen. Diese natürlichen Farben sind nicht nur schön, sondern auch traditionell, was sie besonders für hochwertige künstlerische Arbeiten attraktiv macht. Das feine fertige Pigment lässt sich aus allen erdenklichen Erden, Wurzeln, Obstkernen, tierischen Produkten oder Mineralien und Steinen herstellen. Schon früh wurde David von der Leidenschaft seines Vaters angesteckt.

Im Lager der Kremers finden sich etwa 1600 Pigmente. Die Industrie liefert für bildende Künstler nur ungefähr 100 Standardfarben. Deshalb bestellen viele Künstler nur die Pigmente und rühren die Farben dann selbst an. Auf Wunsch liefern die Pigmentexperten aber fertige Aquarell-, Öl- und Kalkfarben; oder auch Retuschier Farben:

Die Basis für das Pigment sind Meteorite, die in der Nähe der marokkanischen Stadt Zagora gefunden. Es sind sogenannte Steinmeteorite vom Typ Chondrite. Das Material ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt. Meteoritbraun eignet sich für Acryl, Wasserfarben / Gouache.

Azurit ist eines der ältesten Blaupigmente und wurde lange vor Lapis Lazuli weltweit verwendet. Es handelt sich um ein basisches Kupfercarbonat, das durch die Verwitterung von Kupfererzen entsteht und oft zusammen mit Malachit oder Chrysokoll vorkommt.
Azurit bildet tiefblaue Kristalle, deren Farbe intensiver wird, je reiner und größer sie sind. Beim Zerkleinern entsteht zunächst ein hellgraublaues Pulver, das durch Schlämmprozesse und Sortierung in verschiedene Blautöne gebracht wird. Vom Mittelalter bis zur Renaissance war Azurit deutlich günstiger als Lapis Lazuli und diente häufig als Untermalung für Ultramarin. Mit der Einführung von Smalte, Berliner Blau und Kobaltblau verlor Azurit im 18. Jahrhundert an Bedeutung. Bedeutende historische Fundorte lagen in Athen, Ungarn, Lyon und Innsbruck, heute wird das Pigment unter anderem in Namibia, Frankreich, Marokko, China und den USA gewonnen.

Cochenilleläuse sind getrocknete, weibliche Schildläuse, die den roten Farbstoff Karminsäure liefern. Dieser wurde historisch zum Färben von Textilien und für Pigmente genutzt und war vor der Entdeckung synthetischer Farbstoffe einer der wichtigsten Farbstoffe. Nach der Eroberung Mexikos im 16. Jahrhundert wurden die Läuse zum bedeutendsten Exportartikel der spanischen Kolonien und ersetzten bald die in Europa heimischen Kermesläuse. Sie leben auf Kakteen und produzieren den Farbstoff aus Pflanzensaft. Die Läuse werden durch Abstreifen geerntet und getrocknet. Heute stammen viele Cochenilleläuse von den Kanarischen Inseln und enthalten 18 bis 22 Prozent Karminsäure. Noch heute werden die Läuse dort von Wildstandorten gesammelt.

Krapp Wurzeln sind die Wurzeln des Färberkrapps, auch Färberwurzel oder Färberröte genannt. Der Färberkrapp Rubia tinctorium (Familie der Rubiaceae) ist eine Klettenart. Die Wurzel wird zerkleinert, gekocht und getrocknet. Das Braun eignet sich für Holzoberflächen, beispielsweise im Geigenbau.
Selbst Farben herstellen – Aquarell-, Acryl- und Caseinfarben Schritt für Schritt
Jede Art von Farbe hat ihre eigenen Besonderheiten. Aquarellfarben zeichnen sich durch Transparenz und feine Lasurtechnik aus und eignen sich besonders für filigrane Malereien und detaillierte Illustrationen. Acrylfarben sind vielseitig einsetzbar, deckend und schnell trocknend, was sie ideal für moderne Maltechniken und großformatige Werke macht. Caseinfarben, die auf Milchprotein basieren, bieten eine matte, samtige Oberfläche und werden vor allem für Retuschen, Restaurierungen und spezielle künstlerische Effekte geschätzt.
Alle diese Farbarten basieren auf hochwertigen Farbpigmenten, die aus natürlichen Quellen stammen. Der Unterschied liegt weniger in den Pigmenten selbst, sondern in den Bindemitteln und der Verarbeitung, die jeder Farbe ihre charakteristische Struktur, Deckkraft und Leuchtkraft verleihen.
Aquarellfarbe: Pflanzenfarben für Aquarellmalerei sind natürliche Farbstoffe, die aus Blättern, Blüten, Wurzeln, Rinden oder anderen Pflanzenteilen gewonnen werden. Sie bieten eine nachhaltige Alternative zu synthetischen Pigmenten und ermöglichen eine große Vielfalt an Farbtönen und Schattierungen. Zu den bekanntesten Pflanzenfarben zählen Indigo für tiefblaue Töne, Krapp für kräftiges Rot, Gelbholz und Reseda für verschiedene Gelbtöne, sowie Walnussschalen für Braun und Holunderbeeren für purpurne bis bläuliche Nuancen. Auch verkohlte Obstkerne liefern warme oder kalte Schwarztöne. Damit die Pigmente auf Papier haften, wird Gummi arabicum als Bindemittel eingesetzt, während kleine Mengen Glyzerin oder Honig die Feuchtigkeit im Näpfchen regulieren und das Austrocknen verhindern.
In industriell hergestellten Pflanzen-Aquarellfarben kommen zusätzlich Füllstoffe wie Kreide, Konservierungsmittel, Wasser als Lösungsmittel und verschiedene Additive hinzu, um Fließeigenschaften, Deckkraft oder Transparenz zu optimieren.
Acrylfarbe: Acrylfarben entstehen durch das Mischen von Pigmenten mit einem Bindemittel. Die Pigmente werden zunächst leicht mit Wasser angefeuchtet und anschließend mit dem Bindemittel zu einer dickflüssigen Creme angerieben. Dabei eignen sich Stößel oder ähnliche Werkzeuge auf Stein- oder Glasplatten am besten. Während des Anreibens wird die Farbe nach und nach mit etwas Rein-Acryl ergänzt. Dieses Bindemittel ist zunächst milchig weiß und wird beim Trocknen transparent, wodurch die Farben auf dem Bild etwas nachdunkeln.
Casein oder Kaseinfarbe und Kalkkasein: Kaseinfarbe ist ein Anstrichmittel, bei dem Pigmente mit Kasein, einem Milcheiweiß, gebunden sind. Sie gehört zu den ältesten Maltechniken und wurde lange in der Kunst und Wandmalerei eingesetzt.
Kasein wird durch Ausfällung aus Milch oder Quark gewonnen, wobei ein niedriger Fett- und hoher Eiweißgehalt entscheidend für die Bindekraft ist. Das getrocknete Kaseinpulver wird vor der Verarbeitung in Wasser gequollen und meist durch milde Laugen wie Ammoniumcarbonat, Borax oder Sumpfkalk aufgeschlossen. Die Zugabe von Füllstoffen wie Kaolin, Marmormehl oder Bentonit sorgt für bessere Deckkraft und Konsistenz, während geringe Mengen Pflanzenöle wie Leinöl die Verarbeitung erleichtern.
Eigenschaften der Kaseinfarbe sind ein angenehmes, mattes Trocknungsverhalten, hohe Farbbrillanz und exzellente Mischbarkeit der Pigmente, die meist aus Erd- oder Mineralfarben stammen. Sie kann sowohl lasierend als auch deckend verarbeitet werden. Mit Sumpfkalk vermischt als Kalkkasein bietet zusätzlich Wasserfestigkeit und Schutz vor Pilz- und Bakterienbefall und eignet sich für die Anwendung bei Raufaser, Gipskarton, Gips-, Zement-, Kalk-, Lehm- und Kalkzementputz.
Bindemittel: Das Bindemittel ist in der Welt der Pigmente unentbehrlich. Organische Bindemittel können tierische Leime, natürliche Öle, Wachse, Natur- und Kunstharze und Cellusloseleime sein.
Historische Farben: Farbpigmente in der Kunst
Farben und Farbpigmente sind nicht nur Werkstoffe, sondern ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Geschichte. Historische Pigmente wurden über Jahrhunderte in Gemälden, Fresken und Dekorationen verwendet und prägen noch heute die Wahrnehmung klassischer Kunstwerke. Restauratoren greifen auf dieselben natürlichen Farben zurück, um historische Werke originalgetreu zu erhalten. Die exakte Zusammensetzung der Farbpigmente spielt dabei eine entscheidende Rolle, da nur so die Originalfarben und ihre Leuchtkraft wiederhergestellt werden können.
In Museen und Sammlungen auf der ganzen Welt kommen heute noch natürlich hergestellte Farben auf Pigmente Basis zum Einsatz. Künstler und Handwerker schätzen die Natürlichkeit und die Ausdruckskraft dieser Farben, die industriell hergestellte Produkte oft nicht erreichen. Die sorgfältige Auswahl der Rohstoffe, die Verarbeitung der Farbpigmente und die handwerkliche Erfahrung sind entscheidend für die Qualität und Langlebigkeit jeder Farbe.
Handwerk trifft Innovation: Moderne Technik bei der Farbpigment-Herstellung
Trotz der traditionellen Herstellungsmethoden wird die Arbeit mit Farben kontinuierlich weiterentwickelt. Moderne Techniken ermöglichen eine präzisere Dosierung, gleichmäßigere Pigmentierung und bessere Verarbeitung der Farbpigmente und die Herstellung größerer Mengen. Gleichzeitig bleibt der Bezug zu den natürlichen Rohstoffen erhalten.
Die Kombination aus traditionellem Handwerk und moderner Technik eröffnet neue Möglichkeiten. Künstler können auf ein breites Spektrum an natürlichen Farben zurückgreifen und diese für innovative Kunstwerke nutzen. Restauratoren profitieren von Farbpigmenten, die historische Gemälde oder Bauwerke originalgetreu ergänzen.
Farben für Museen, Künstler und Handwerker weltweit
Die Nachfrage nach hochwertigen Farben und Farbpigmenten wächst kontinuierlich. Museen wie beispielsweise der Louvre in Paris oder der Prado in Madrid nutzen sie für die Restaurierung wertvoller Kunstwerke, Künstler für kreative Projekte, und Handwerker für authentische Gestaltung historischer Gebäude. Dabei ist die Vielfalt der Pigmente entscheidend. Über tausend verschiedene Farben stehen zur Verfügung, von intensiven Blautönen über warme Gelb- und Rottöne bis zu feinen Erdtönen. Jede Aquarellfarbe, jede Acrylfarbe und jede Caseinfarbe wird auf Basis sorgfältig ausgewählter Farbpigmente hergestellt.
Die Kunden? Renommierte Museen wie der Louvre in Paris, der Prado in Madrid, bekannte Künstler, Hobbymaler oder naturverliebte Altbaubesitzer.
Nachhaltigkeit in der Farbherstellung: Warum natürliche Pigmente überzeugen
Natürliche Farben sind nicht nur schön, sie schonen auch die Umwelt. Die Herstellung von Farben aus Mineralien, Pflanzen und anderen natürlichen Rohstoffen reduziert den Einsatz synthetischer Chemikalien und sorgt für langlebige, ungiftige Produkte. Künstler und Restauratoren bevorzugen deshalb natürlichen Farbpigmente und mischen sich die Farben selbst an, nicht nur ästhetisch überzeugen, sondern auch nachhaltig sind. So entstehen auch heute noch nachhaltige Kunstwerke.
Die Tradition der Farbpigmente reicht weit zurück. Bereits im Barock, in der Renaissance oder in der Antike wurden mineralische und pflanzliche Pigmente verwendet, um brillante Kunstwerke zu schaffen. Manche Farben waren so selten und wertvoll, dass sie nur für besondere Kunstwerke oder für die Ausstattung von Kirchen und Schlössern verwendet wurden. Aquarellfarben, Acrylfarben und Caseinfarben haben ihre Wurzeln in diesen historischen Rezepturen, und viele moderne Manufakturen orientieren sich noch heute an diesen traditionellen Verfahren.
Vom Rohstoff zur fertigen Farbe
Der Weg vom Rohstoff zum fertigen Farbpigment ist lang und aufwendig. Steine werden zerkleinert, Pflanzen getrocknet und gemahlen, Mineralien sorgfältig gereinigt und gesiebt. Anschließend werden die Farbpigmente mit Bindemitteln vermischt, bis die gewünschte Konsistenz und Farbintensität erreicht ist. Diese Farben können als Aquarellfarbe, Acrylfarbe oder Caseinfarbe weiterverarbeitet werden.
Jeder Schritt erfordert Präzision und Erfahrung. Die Mischung der Farbpigmente, die Auswahl der Bindemittel und die Verarbeitung bestimmen über Leuchtkraft, Transparenz und Haltbarkeit der Farbe. Künstler, Restauratoren und Sammler wissen die handwerkliche Sorgfalt zu schätzen, denn sie garantiert Farben, die lebendig, intensiv und dauerhaft sind.
Azurit, Lapislazuli & Co: Blaue Pigmente und ihre Geschichte
Smalte: Die Wiederentdeckung einer verlorenen Farbe: Davids Vater Georg Kremer ist Chemiker. Er suchte für einen befreundeten Restaurator nach dem Rezept einer verlorenenen Farbe, die im Barock verwendet wurde. Georg Kramer schaffte es „smalte" wieder herzustellen. Das war 1977. Und so wurde Blau, die Geburtsstunde der Pigmente-Manufaktur.
Azurit wurde der himmelblauen Farbe in der Vergangenheit ebenfalls in zahlreichen Gemälden als Pigment für Himmel verwendet, allerdings oxidierte die azurithaltige Farbe mit der Zeit und wurde grün.
So stellt man Azurit Blau her:

m Vergleich zu modernen Maschinen ist der Kollagen, so nennen wir die Mühle, träge und langsam. Die Teilchen sind nicht so genau zerkleinert. Das mögen aber die Restauratoren oder auch die Künstler und Handwerker, die damit arbeiten, weil das einfach originalgetreu so erhalten bleibt. In der Natur gibt es wenig blaue Mineralien. Das hier ist Azurit. Damit lässt sich Blau herstellen. Das zeige ich jetzt.
- erklärt uns David Kremer, Sohne von Georg Kremer
Für die Herstellung von Azurit blau werden die groben Stücke zerkleinert, im Mörser, oder natürlich auch in größeren Mengen maschinell.

Der Lapislazuli aus Afghanistan ist viel blauer und somit viel hochwertiger als beispielsweise aus Chile. Aus ihm lässt sich das tiefste, dunkles Blau herstellen. Die Herstellung ist sehr aufwendig, man malt den Stein klein, man knetet die Substanzen in Wasser und mehreren Schritten und sortiert ihn dann in verschiedene Nuancen. Das dunkelste Blau ist sehr kostbar und wurde schon immer mit Gold aufgewogen. Das Kilo von dem reinsten Lapislazuli, liegt heute bei ungefähr 20.000 €.
- betont David Kremer, Geschäftsführer bei Kremer Farbpigmente in Aichstetten im Interview
Ob Museen, das Who´s who der Kunstszene oder Eigenheimbesitzer – Das Unternehmen Kremer Pigmente ist mittlerweile Weltmarktführer für historische Farben mit Filialen in München und New York.
Natürliche und traditionelle Farben: Handwerk mit Zukunft

Auch heute noch sind Farben und Farbpigmente aus natürlichen Rohstoffen weltweit gefragt. Museen, Künstler, Handwerker und Liebhaber historischer Gebäude setzen auf Aquarellfarben, Acrylfarben und Caseinfarben, die auf traditionellen Rezepturen basieren. Die Vielfalt der Farben ist beeindruckend, und jede Farbpigment-Charge erzählt eine eigene Geschichte.
Von intensiven Blautönen über leuchtende Gelb- und Rottöne bis hin zu zarten Erdfarben – die Farben der Manufaktur in Aichstetten stehen für Qualität, Tradition und Kreativität. Natürliche Farben sind nicht nur schön anzusehen, sie sind auch nachhaltig und vielseitig einsetzbar.
Für Künstler, Restauratoren und alle, die Wert auf authentische Farbqualität legen, sind Aquarellfarben, Acrylfarben und Caseinfarben unverzichtbar. Zum Sortiment gehören aber auch Wandfarben, Kreidestifte und Pastellkreiden, historische Tinten, Ölfarben oder Schelllacke. Auch die passenden Bindemittel und Werkzeuge sind bei Kremer erhältlich.
Die Herstellung von Farben aus hochwertigen natürlichen Farbpigmenten bewahrt die kulturelle Geschichte, inspiriert moderne Kunst und schafft Produkte, die Generationen überdauern.






