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Hausumbau Vorher-Nachher: Vom Kirchenhaus zum Wohntraum

Ein Beitrag von: Bauen & Wohnen

Ein altes Kirchenhaus umbauen? Was für viele nach einem mutigen Abenteuer klingt, hat Lisa in Leutkirch tatsächlich gewagt. Ihr Projekt zeigt eindrucksvoll, wie aus einer historischen Ruine ein stilvoller Wohntraum entstehen kann – mit einem faszinierenden Stilmix aus Barock Möbeln und Industrial Design.
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BAUEN & WOHNEN Redakteurin, Sandra König, zeigt in einer neuen Wohngeschichte eine schicke Roomtour mit Vorher-Nachher Effekt.

Inhaltsverzeichnis

Lisas Projekt

  • Der Eingang: Geschichte beginnt am Türgriff
  • Der Rückblick: Vom Regen im Schlafzimmer bis zur fehlenden Decke
  • Küche, Wohnbereich & der Stilmix
  • Die alten Balken & viel DIY-Arbeit
  • Gartenplanung und Außenanlage
  • Stilvoll gemischt - hier trifft alt auf neu
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    Stilvoll gemischt - hier trifft alt auf neu (Foto: Bauen & Wohnen)

    Was heute ein moderner Wohntraum ist, war früher eher ein Albtraum. Das ehemalige Kirchengebäude galt einem Abbruchhaus. Vandalismus und tierische Mitbewohner hatten das ehemalige Kirchenhäuschen gründlich ruiniert. Lisa sah keine Ruine, sondern das Potenzial.

    Foto Lisas Fotos: Verliebt auf den ersten Blick, mit einer Vision im Kopf legte sie los, mit Aufräumarbeiten, Umbau, Anbau und Denkmalschutz. Jetzt lebt sie in einem kleinen, idyllischen und modernen Wohntraum, den sich die junge Frau selbst verwirklicht hat. BAUEN & WOHNEN war vor Ort. Wir blicken zurück auf die turbulente Bauzeit und bekommen eine exklusive Roomtour.

    Der Eingang: Geschichte beginnt am Türgriff

    „Ich hab gleich gesehen, am Türgriff geht’s schon los“, staunt BAUEN & WOHNEN Redakteurin Sandra König beim Ankommen. Lisa erklärt: „Das hier ist auch nicht original. Aber ich habe den Türgriff extra mit Engelmotiv ausgesucht. Viele Elemente sollen den Bezug zum Kirche aufnehmen.” Denn ja: Das Haus stand früher in direkter Verbindung zur Kirche nebenan – Das sakrale Element an der Fassade mit Marienbildnis ist auch ein Teil der Geschichte.

    Viele Elemente haben kirchlichen Bezug
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    Viele Elemente haben kirchlichen Bezug (Foto: Bauen & Wohnen)

    Der Rückblick: Vom Regen im Schlafzimmer bis zur fehlenden Decke

    Bei jeder Wohngeschichte blicken wir auch in den Zustand vor der Sanierung. Lisas alte Fotos zeigen den Zustand vor dem Umbau: „Da hat’s auf jeden Fall reingeregnet.“ Das Schlafzimmer war völlig marode, Türen lagen lose herum – und Dämmung? Fehlanzeige. „Hier, das war alles rausgerissen“, erklärt sie, während sie auf ein Bild mit offenen Wänden zeigt.

    so sah es vor der Sanierung aus
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    so sah es vor der Sanierung aus (Foto: Lisa Müller)

    Fenster waren zerschlagen, Wände eingefallen und in der oberen Etage fehlte die Zwischendecke. „Teilweise war gar nichts mehr da – auch keine Treppen.“ erzählt Lisa. Die ersten Schritte bestanden aus Bauschutt entfernen, abreißen, entsorgen – containerweise.

    Teilweise war gar nichts mehr da – auch keine Treppen.

    Lisa Müller

    Küche & Wohnbereich: Barock Möbel & Industrial Design

    Mit dem Hausumbau kam auch neuer Raum: „Die Küche befindet sich noch im Altbau aber für das as Wohnzimmer und die übergroße Dachterrasse in der ersten Etage wurde angebaut. Ohne den Anbau wäre es zu eng. Heute ist der Bereich lichtdurchflutet und großzügig.

    Im Inneren verbinden sich barocke Möbelstücke wie Kronleuchter aus echtem Kristall und industriellen Akzente wie der Eingangsbereich mit Loftcharackter.

    Barock trifft Industrial
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    Barock trifft Industrial (Foto: Bauen & Wohnen)

    Ein Windfang aus Glas- und Stahl wurde maßangefertigt und trennt den Eingangsbereich von der Küche und den großzügigen Essbereich. Zum Blickfang wird der massive alte Holztisch mit deutlicher Maserung. Er wird umzäumt von modernen Acrylstühlen mit Barock inspiriertem Design. „Modern und Alt neu kombiniert – das erinnert irgendwie an die Zeit, in der das Haus noch bewohnt wurde“, beschreibt Lisa ihren Stil. Ein Paradebeispiel für Industrial Design trifft Barock.

    Einblick in den Essbereich
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    Einblick in den Essbereich (Foto: Bauen & Wohnen)

    Die alten Balken im Stilmix & viel DIY-Arbeit

    Besonders stolz ist Lisa auf die Holzbalken unter dem Dach: „Das ist ein Bauteil von wenigen, was noch original ist.“ Sie wurden vom Schmutz befreit und gegen den Holzwurm behandelt. Dazu wurde ein Stahlträger eingebaut. Dafür konnte die Decke erhöht werden. Auch in der Galerie, in der sich das Schlafzimmer befindet, wurde der Stahl wieder aufgegriffen – Die Brüstung aus schwarzem Stahl sorgt für eine einheitliche Optik.

    Die originalen Holzbalken kann man noch heute sehen
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    Die originalen Holzbalken kann man noch heute sehen (Foto: Bauen & Wohnen)

    Überraschung pur bietet der Technikraum, der sich diskret hinter restaurierten alten Türen versteckt. „Die waren komplett gebrochen und wurden restauriert – inklusive neuem Rahmen. Da ich keinen Keller habe, wurde hier die gesamte Haustechnik verbaut.”

    Gartenplanung und Außenanlage

    Auch beim Garten anlegen beweist sich Lisa als Allrounderin. In wochenlanger Eigenleistung rekonstruierte sie das Pflaster im Eingangsbereich.

    Stein für Stein verlegt Lisa alle Pflastersteine selbst
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    Stein für Stein verlegt Lisa alle Pflastersteine selbst (Foto: Lisa Müller)

    Das Pflaster hab ich wirklich Stein für Stein wieder verlegt – an vielen Samstagen!

    erinnert sich Lisa

    Das Gelände in Hanglage war im Dornröschenschlaf. Nach der aufwändigen Sanierung ihres historischen Hauses kam die Außenanlage dran. Das Gelände liegt in einer deutlichen Hanglage. Einfach Rasen ausrollen? Fehlanzeige! Hier war durchdachte Planung gefragt.

    Zunächst stand die Sicherung des Hangs im Vordergrund. „Das war gar nicht so ohne“, erzählt Lisa. „Wir mussten echt überlegen, wie wir den Hang stabilisieren – sonst wäre uns bei Starkregen vielleicht alles den Hang heruntergekommen.“ Die Lösung: Stützelemente aus Steinen, Mauern und eine clevere Bepflanzung. Hier hat Lisa sich auch selbst an den Bagger gesetzt.

    Für die Stützelemente aus Steinen und Mauern musste der Bagger ran
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    Für die Stützelemente aus Steinen und Mauern musste der Bagger ran (Foto: Lisa Müller)

    Um den Garten nicht nur zu sichern, sondern auch nutzbar zu machen, setzte Lisa auf eine Terrassierung. Kleine, abgestufte Ebenen mit Verbindungswegen und Treppen gliedern heute den Außenbereich. "So konnten wir unterschiedliche Bereiche schaffen – vom Essplatz bis zur Lounge und dem Gartenhaus”, erklärt sie. Bei der Bepflanzung setzte sie auf Bodendecker, Stauden und Sträuchern. Die alte Begrenzungsmauer mit dem üppig wuchernden Efeu durfte bleiben.

    Es war viel Arbeit, aber ich wollte, dass der Garten nicht nur schön aussieht, sondern auch funktioniert. Und jetzt, wenn ich draußen sitze, weiß ich: Die Mühe hat sich gelohnt.

    Lisa

    Das Lisa hier walten und schalten konnte hatte viele Vorteile: Auch bei der Farbgestaltung konnte sie sich austoben. Vielleicht, oder gerade deshalb sind viele Elemente eindeutig feminin.

    Frauenpower darf auch mal Pink sein
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    Frauenpower darf auch mal Pink sein (Foto: Bauen & Wohnen)

    Fazit: Würdest du es nochmal machen?

    Lisa hat auch das Projektmanagement und die Bauleitung übernommen: „Ich hab das selber gemacht und mit den Handwerkern aktiv gesprochen, was wie möglich ist.“ Ein echtes Beispiel für Hausumbau in Eigenregie. Die große Frage am Ende lautet: Lohnt es sich, ein altes Haus umzubauen?

    Ich würde es auf jeden Fall wieder machen. Es war sehr anstrengend, mit vielen schlaflosen Nächten und Überraschungen – aber für mich persönlich hat sich das wirklich ausgezahlt. Ich konnte mir viele Skills aneignen und bin heute stolz auf das Ergebnis.

    Lisa muss nicht lange überlegen

    Mit dieser Roomtour wird klar: Ein altes Haus umbauen, erfordert Elan und Ehrgeiz, aber auch viel handwerkliches Geschick. Der Stilmix aus Barockmöbeln und Industrial Design verleiht dem Objekt einen einzigartigen Charakter.