Diese Heilkräuter aus dem Garten haben echte Superkräfte
Garten
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Diese Heilkräuter aus dem Garten haben echte Superkräfte
Ein Beitrag von: BAUEN & WOHNEN
Heilkräuter: Die Superhelden im Kräutergarten. Erfahren Sie mehr zur Wirkung von Kräutern.
(Foto: BAUEN & WOHNEN )
Ein Kräutergarten kann nicht nur ein entspannender Rückzugsort sein, sondern ein Garten voller Heilkräfte. Viele Kräuter besitzen heilende Wirkung, die etwas in Vergessenheit geraten.
Andere (Un-) Kräuter, wie beispielsweise der Girsch, haben viele Vitamine und Spurenelemente und eignen sich ideal als Superfood. BAUEN & WOHNEN fragt nach, wie wir die Heilkraft der Pflanzen nutzen können. Eine Kräuterexpertin entführt uns in die Welt der Kräuter und zeigt uns, wie wir neben köstlichen Tees, Kräuteröle oder Powerballs, auch Salben selbst herstellen können. Sie macht den Garten zu einem echten Erlebnis.
Inhaltsverzeichnis
Heilkräuter: Superhelden im Kräutergarten
Petra Hammig-Krott - Eine erfahrene Kräuterführerin
Was sind Hydrolate?
Was kann man mit Kräuter machen?
Entdeckungstour: Hier geht´s zum 360° Kräutergarten
Räuchern mit Kräutern
Kräuter von A bis Z
Petra Hammig-Krott - Eine erfahrene Kräuterführerin
Das ist Petra Hammig-Krott eine erfahrene Kräuterführerin. Durch Zufall kam sie zu einem Garten, den sie mit viel Leidenschaft zu einem Kräutergarten heranwachsen ließ. In ihrem wunderschönen Gartenhäuschen destilliert sie mit Leidenschaft Hydrolate. BAUEN & WOHNEN besucht sie regelmäßig, um die Wirkung von Kräutern zu erfahren. Erfahren Sie auf dieser Seite mehr über die Wirkung von Kräutern, wie Minze Salbei aber auch Unkräutern wie Giersch.
Petra Hammig-Krott - Eine erfahrene Kräuterführerin (Foto: Petra Hammig-Krott )
„Ich bin eigentlich Gymnasiallehrerin für Deutsch und Geschichte und habe mit viel Leidenschaft und Begeisterung unterrichtet. Dann kamen die Kräuter in mein Leben und nun widme ich mich ihnen ganz und gar. Die Natur gibt mir so viel, verwurzelt mich. Dafür empfinde ich so viel Dankbarkeit. Meine Ausbildung zur zertifizierten Allgäuer Wildkräuterführerin war wundervoll. Meine liebste Verarbeitungsart von Pflanzen ist die Wasserdampfdestillation. Denn daraus ist mein Herzensprojekt, mein Produkt entstanden."
Was sind Hydrolate?
Hydrolate, auch bekannt als Pflanzenwässer oder Blütenwässer, sind Nebenprodukte der Wasserdampfdestillation von Pflanzen, oder deren Teilen. Sie entstehen als Kondensat bei der Abkühlung des Destillationsdampfes und werden in der Aromatherapie, pflanzlichen Körperpflege, Kosmetik und Reinigungsprodukten eingesetzt. Hydrolate sind uralte Tradition. Das hochwertige Destillat enthält die ganze Kraft der Pflanze, alle wasserlöslichen Inhaltsstoffe und ätherische Öle. Zuckerfrei, ohne Alkohol und ganz praktisch und einfach im Verwenden als Raumduft, Körperspray oder Mundpflege.
Ich bin ein absoluter Destillationsfreak. In meiner Versuchsküche blubbert immer irgendein Kraut, ein Moos oder eine Beere im Glaskolben. Durch das Destillieren erhalten wir die ganze Pflanzenkraft in Reinform – in purem Wasser.
Petra Hammig-Krott
Hydrolate, auch bekannt als Pflanzenwässer oder Blütenwässer, sind Nebenprodukte der Wasserdampfdestillation von Pflanzen, oder deren Teilen. (Foto: Petra Hammig-Krott )
Petra entwickelt Hydrolate
Weil ich Düfte liebe! Weil ich Wasser liebe! Weil ich es ‚simpel‛ mag – alles in einer Mischung, intelligent gemixt. Neue Rezepturen. Wildes Wissen. In einem ziemlich langen Prozess habe ich Mischungen entwickelt, auch in Zusammenarbeit mit Pharmazeut:innen und Parfümeur:innen.
Petra Hammig-Krott
Was kann man mit Kräuter machen?
Neben Hydrolaten, kann man Kräuter natürlich auch in Öle oder Salz verwenden.
Kräutersalz
Kräutersalz
Das Herstellen von Kräutersalz ist einfach. Euer Salz schmeckt mit ein paar handgriffen wunderbar aromatisch. So kannst du Kräutersalz herstellen.
1. Wiege 100 Gramm Salz ab.
2. Gib einige Gramm von frischen Kräutern wie Rosmarin, Thymian, oder auch Rosenblätter o hinzu, bis die Waage 110 Gramm anzeigt.
3. Vermische das Salz mit den Kräutern in einem Mörser und fülle es in ein kleines Schraubglas.
4. Lasse die Gewürzmischung für einige Tage ziehen und rühre gelegentlich um, um die Aromen gut zu vermischen.
Kräuteröl herstellen
Kräuteröl herstellen
Verwendet hochwertiges Öl von demeter oder regionalen Ölmühlen. Füllt es in eine Flasche ab und seid nun kreativ. Ob Rosmarin, Tymian, Bio Zitronenschalen oder Knoblauch. Macht aus dem Öl eure eigene Kreation.
Kräuter räuchern
Das Räuchern von Kräutern kann harmonisierend, beruhigend, inspirierend oder kräftigend auf Körper und Geist wirken. Die freigesetzten Aromen strömen als Duftmoleküle mit dem Rauch in unsere Nase und werden im limbischen System verarbeitet. Beim Verbrennen von Pflanzen werden spezielle Duftmoleküle freigesetzt, die über die Atemluft in den Organismus gelangen und Botschaften ans Gehirn senden. Es gibt verschiedene Kräuter, die sich zum Räuchern eignen, wie Weihrauch, Rosmarin, Beifuß und Kamille.
Powerballs
Powerballs
Energy Balls, auch Bliss Balls, Powerballs oder Energiekugeln genannt, sind kleine süße Bällchen, die uns auf gesunde Weise mit Energie versorgen.
Dafür werden Trockenfrüchte, Nüsse und weitere ausschließlich rohe Zutaten nach Wahl in einem Mixer zerkleinert und die Masse anschließend zu kleinen Kugeln geformt.
Das Rezept für die Energyballs:
1 Tasse Cranberries
1 Tasse Haferflocken
1 Tasse Mandeln
1/2 Tasse Kokosflocken
1/2 Tasse Agaven- oder Ahornsirup
je 1 gute Messerspitze Salz, Vanille und Zimt
Alles mit einem leistungsfähigen Mixer/Foodprozessor klein hacken und gut vermengen. Die klebrige Masse zu Kugeln formen. Anschließend in Brennnesselsamen, Hagebuttenpulver oder Kokosflocken wälzen.
Kräutertee selber machen
Kräutertee
Im heimischen Garten wachsen so manche Kräuter, die man ideal zu eigenen Teemischungen verarbeiten kann
Teekräuter sammeln: Für die Teezubereitung im Winter sollte man sich bereits in den Sommermonaten einen ausreichenden Vorrat an getrockneten Kräutern anlegen. Bei Blühkräutern werden die offenen Blüten abgeknipst. Bei Blattkräutern können einzelne Blätter oder ganze Stängel geerntet werden.
Kräutertee lagern: Der Trockenvorgang ist dann abgeschlossen, wenn die Kräuter beim Zusammendrücken knistern. Die einzelnen Kräuter können dann luftdicht verschlossen in Gläsern gelagert werden.
Erkältungstee selber machen: Diese Kräuter helfen
Ein selbstgemachter Erkältungstee lindert Husten und stärkt das Immunsystem. Zistrose wirkt antiviral, Malvenblüten lösen Schleim, Thymian beruhigt die Atemwege und Salbei hilft bei Halsschmerzen. Holunder wärmt von innen, Zitronenverbene sorgt für Geschmack. Einfach 8-10 Minuten ziehen lassen und genießen!
Kräuterseife herstellen
Kräuterseife
Die meisten verwenden synthetisch hergestellte Seifen aus Drogeriemärkten zum Händewaschen.
Aber: diese Seifen enthalten oft zahlreiche Zusatzstoffe, die unserer Gesundheit und unserem Körper schaden können. Dazu gehören Silikone, allergieauslösende Duftstoffe, Farbstoffe, PEG-Derivate, Tenside, Mineralöle und Parabene.
Seifenbasis herstellen
Wie macht man Seife selber? Es gibt zwei grundlegende Arten, Seife selbst herzustellen. Entweder kaufen Sie fertige Rohseife (auch Basisseife oder Seifenbasis genannt), die Sie nur einschmelzen und anschließend mit Farbe, Duft und weiteren Bestandteilen (z. B. Blütenblättern) veredeln, oder Sie stellen die Rohseife selbst her. Bei der ersten Variante haben Sie bereits nach weniger als 30 Minuten fertige, individuelle Seife, während es bei der zweiten Variante einige Wochen dauert, bis sie fertig ist. Dafür haben Sie diese Seife dann wirklich von Anfang bis Ende selbst gemacht.
Ein persönliches Weihnachtsgeschenk: So machen Sie Seife selber
Eine dezente Dekoration aus hübschen Bändern und Kräutern unterstreicht den natürlichen Charakter der duftenden Pflanzenseifen. Wer möchte, kann noch einen Streifen Packpapier mit einer Zackenschere zuschneiden, um die Seifen legen und mit einem Bändchen umwickeln. Darunter ein Lorbeerblatt schieben.
Salbe selbst herstellen - so einfach geht es
Johanniskraut-Salbe
Eine wohltuende Salbe für die Pflege von Wunden, bei Muskelverspannung-en, oder auch zur allgemeinen Hautpflege.
Sie gilt als Basis und lässt sich mit vielen Kräutern kombinieren. So lässt sich beispielsweise auch ganz leicht eine Ringelblumensalbe selber machen. Je nach Beimischung des ätherischen Öls eignet sich die Salbe auch ideal als Bronchialsalbe bei Erkältung und Schnupfen. Hilfreiche Kräuter gegen Erkältung sind Thymian oder Engelwurzel: Unterstützend bei Atemwegsthemen, wirkt schleimlösend und kann bei Husten hilfreich sein.
Früher hat man gesagt, Salbe rühren ist ein heiliges Geschäft. Das bedeutet, wir können das zwar ganz schnell machen, aber eigentlich wollen wir uns ja mit der Energie von den Pflanzen, mit der Energie des Öls, das uns heilen und helfen soll, verbinden.
Petra Hammig-Krott
Rezept zur Herstellung einer eigenen Salbe aus Johanniskraut Öl
Zutaten und Materialien:
100 ml Johanniskraut-Öl (auch als „Rothöl“ bekannt, idealerweise in Olivenöl ausgezogen)
10 g natürliches Bienenwachs (am besten vom Imker des Vertrauens)
Optional: Ätherisches Öl (z.B. Lavendel, Thymian oder Engelwurz, je nach gewünschter Wirkung)
Arbeitsmaterialien: Herd, kleiner Topf, hitzebeständiges Glas (Einmachglas), Wasser, Thermometer, Rührstab aus Holz oder Glas
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Desinfiziere alle Materialien, die mit der Salbe in Kontakt kommen (insbesondere das Glas und den Rührstab), um eine saubere Herstellung sicherzustellen.
Gib die 100 ml Johanniskraut-Öl und die 10 g Bienenwachs in ein hitzebeständiges Glas (z.B. ein Einmachglas).
Fülle einen kleinen Topf mit Wasser und stelle das Glas mit der Mischung hinein, um die Salbe im Wasserbad schonend zu erhitzen.
Erhitze das Wasser auf eine Temperatur von etwa 60 bis maximal 70 Grad Celsius. Achte darauf, dass die Mischung nicht über diese Temperatur hinaus erhitzt wird, um die Wirksamkeit des Öls zu bewahren.
Das Bienenwachs beginnt bei etwa 61-62 Grad Celsius zu schmelzen. Rühre vorsichtig mit einem Holz- oder Glasstäbchen, bis sich das Wachs vollständig mit dem Öl verbunden hat.
Sobald das Bienenwachs geschmolzen ist, kannst du ein paar Tropfen ätherisches Öl deiner Wahl hinzugeben. Lavendelöl: Wirkt beruhigend, ideal für Hautpflege und leichte Entspannung. Thymianöl oder Engelwurzwurzelöl: Unterstützend bei Atemwegsthemen, wirkt schleimlösend und kann bei Husten hilfreich sein.
Gieße die flüssige Salbe in kleine Döschen oder Gläser und lasse sie vollständig abkühlen. Setze den Deckel erst auf, wenn die Salbe vollständig erkaltet ist, um Kondenswasserbildung zu vermeiden.
Beschrifte die Döschen mit dem Inhalt und dem Herstellungsdatum. So behältst du stets den Überblick über die Haltbarkeit deiner Salbe.
Diese Salbe eignet sich hervorragend für die Pflege von kleineren Wunden, Verbrennungen und Muskelverspannungen.
Ringelblumensalbe selbst machen:
Wer lieber eine Ringelblumensalbe selber machen möchte, verwendet statt Johanniskraut Öl, einen Öl-Auszug aus Ringelblumen.
Erkältung: Tee aus Minze oder Salbei
Minze und Salbei sind zwei Pflanzen, die in der Küche ebenso beliebt sind wie in der Naturheilkunde. Beide bieten nicht nur aromatische Geschmacksnoten, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Minze ist ja sehr bekannt, und es gibt so viele verschiedene Arten der Minze. Die Pfefferminze hat besonders viel Menthol, erklärt unser Experte im Interview. Das Menthol in der Minze hat eine kühlende Wirkung, was sie besonders im Sommer erfrischend macht. Ein gekühlter Pfefferminztee oder ein paar Minzblätter in der Wasserkaraffe können helfen, den Körper bei hohen Temperaturen zu kühlen.
Neben ihrer kühlenden Wirkung ist Minze auch für ihre heilenden Eigenschaften bekannt. „Zu ihren Heilwirkungen ist zu sagen, dass sie eine erwiesene Pflanze ist für Magen und Darm“, so der Interviewpartner. Studien belegen, dass Minze bei Magen-Darm-Beschwerden Linderung verschaffen kann und daher auch in Kliniken verwendet wird. Das ätherische Öl der Minze kann zudem effektiv gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden, in dem man es auf die Schläfen oder hinter die Ohren tupft.
Salbei stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und bevorzugt trockene, nährstoffarme Böden. „Der Salbei wurde damals im Mittelalter von den Mönchen über die Alpen gebracht“, berichtet der Experte. Diese Pflanze kann sowohl kühlend als auch wärmend wirken, was sie sowohl im Sommer als auch im Winter zu einem vielseitigen Tee macht. Besonders in der Menopause kann lauwarmer Salbeitee bei Hitzewallungen von Nutzen sein.
Darüber hinaus hat Salbei entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei Halsschmerzen sowie Zahnfleischentzündungen helfen. Ein Salbeiblatt zu kauen ist eine einfache und effektive Methode, um diese Beschwerden zu lindern. Salbei eignet sich auch gut als Teepflanze, sollte jedoch je nach gewünschtem Effekt unterschiedlich lange ziehen.
Sowohl Minze als auch Salbei sind robuste Pflanzen, die in jedem Garten bestens gedeihen. Neben ihren gesundheitlichen Vorteilen bieten sie auch einen Mehrwert für die heimische Insektenwelt, da ihre Blüten von Bienen und anderen Bestäubern geschätzt werden. Nutzen Sie diese vielseitigen Kräuter, um nicht nur Ihre Küche zu bereichern, sondern auch Ihre Gesundheit zu fördern.
Weitere Verwendung von Kräutern
Daneben können Kräuter auch als Sitzbad, in Kräuterkissen und Kräutersäckchen, Kräuterseifen wirken. Lecker auch ein selbstgebackenes Kräuterbrot und Kräuteraufstriche. Und natürlch sind sie auch einfach nur schick als Deko beispielsweise in einem Kranz.
Petras Garten ist ein Paradies für Gartenkräuter, Heilkräuter, Wildblumen und Insekten.
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Heilwirkung von Nachtkerze, Lavendel, Giersch & Co.
Entdecken Sie die Heilwirkungen von Wildpflanzen wie Nachtkerze, Lavendel und Giersch im Garten.
In einer neuen Folge „Kräuter: Superhelden im Garten“ zeigt unsere Kräuterexpertin Petra Hammig-Krott das Räuchern mit Kräutern.
Diese uralte Tradition zur energetischen Reinigung, wurde es früher genutzt, um Räume wie Krankenzimmer zu desinfizieren oder um beim Einzug negative Energien zu vertreiben. Auch heute wird Räuchern verwendet, um eine Wohnung energetisch zu reinigen und eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen.
Getrocknete Heimische Kräuter aus dem eignen Garten, wie Salbei und Beifuß eignen sich ideal zum Räuchern. Salbei wirkt klärend und reinigend, während die Blüten des Beifußes beruhigen. Aber auch Lavendel, Thymian oder Minze eignen sich. Auch getrocknete Schalen, wie getrocknete Orangenschalen und Apfelschalen verbreiten zusätzlich natürliche Düfte und schaffen Entspannung.
Durch das Räuchern mit Kräutern lässt sich eine harmonische Atmosphäre im Haus oder Garten erzeugen – ganz ohne synthetische Duftstoffe oder Duftkerzen.
Kräuter von A bis Z
Die Wirkung der Wild- und Garten Kräuter zum Nachlesen.
Der Beifuß wächst im Garten und ist auch auf wilden Wiesen und an Wegrändern zu finden.
Er ist der antiken Göttin Artemis geweiht, die die Schutzgöttin für Frauen und Kinder ist, und auch für den Liebeszauber steht. Daher gilt die Artemisia vulgaris als aphrodisierend und euphorisierend.
Der Beifuß ist auch ein ausgesprochenes Bitterkraut, das die Verdauung anregt und daher in traditionellen Rezepten z.B. bei der Weihnachts-Gans verwendet wird, um die Fettverdauung anzuregen. Er eignet sich als Würzkraut im Allgemeinen oder für ein würziges Kräutersalz.
Auch als Frauenheilpflanze ist sie bekannt, sie reguliert die Menstruation und bringt sie zum Fließen. Zu empfehlen ist sie bei Menstruationskrämpfen: eine Tasse Tee entspannt die Beckenmuskulatur. Daher ist der Beifuß auch unbedingt zu meiden in der Schwangerschaft, da er wehenanregend wirkt.
Getrocknet in ein Kräuterkissen eingenäht, gilt der Beifuß als entspannend und sorgt für einen erholsamen Schlaf.
Der Beifuß ist auch ein ausgesprochenes Bitterkraut, das die Verdauung anregt und daher in traditionellen Rezepten z.B. bei der Weihnachts-Gans verwendet wird, um die Fettverdauung anzuregen. (Foto: Canva)
Er ist unser heimischer Oregano und wird auch wilder Majoran genannt.
Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe
Dost regt den Stoffwechsel an, er wirkt krampflösend, schleimlösend und appetit- bzw. verdauungsanregend. Sein Duft macht ihn zu einem wunderbaren Küchenkraut. Für seine Heilwirkung kann ein wirkkräftiger Tee bei Magenkrämpfen oder Menstruationskrämpfen aufgebrüht werden. Auch bei Husten und Infektionen der oberen Luftwege hat er sich bewährt. Er entspannt die Bronchien und kann daher auch gut zur Inhalation verwendet werden.
In einem Kräuterkissen eingenäht, verhilft sein Duft uns zu einer entspannten Nacht.
Das blühende Kraut kann kopfüber büschelweise an einem schattigen, luftigen Ort getrocknet werden. Im Frühling sind bereits die Blättchen sehr schmackhaft und lassen sich gut in ein Pesto einarbeiten oder als Würzkraut verwenden.
Zu finden ist dieses helllila blühende Kraut auf sonnigen Wiesen und Böschungen. Dost liebt die Hitze und kalkige Böden.
Dost regt den Stoffwechsel an, er wirkt krampflösend, schleimlösend und appetit- bzw. verdauungsanregend. Sein Duft macht ihn zu einem wunderbaren Küchenkraut. (Foto: Canva)
Das wunderschöne, weich behaarte Blatt strahlt eine wohltuende und beschützende Wirkung aus. Es wird aufgrund seines Aussehens mit der weiblichen Gebärmutter verglichen und gilt als schützendes Kraut während der Schwangerschaft und heilungsfördernd nach der Geburt bei Verletzungen. Zudem wirkt er sich positiv auf den Milchfluss aus.
Der Frauenmantel wirkt hormonausgleichend und ist daher als Zutat zu jedem Frauentee zu empfehlen.
Als Sitzbad bei Unterleibsentzündungen wurde er schon in alter Zeit empfohlen.
Darüber hinaus ist der Frauenmantel eine wundheilende Pflanze, die durch ihren Gerbstoffgehalt Wunden desinfiziert und heilt. Bei tiefen Stich- oder Schnittverletzungen einen starken Absud (Tee) kochen und die Wunde damit spülen.
Das wunderschöne, weich behaarte Blatt strahlt eine wohltuende und beschützende Wirkung aus. (Foto: Canva)
Auch Gichtkraut oder Zipperleinskraut genannt.
Neben Vitaminen wie dem Vitamin C enthält er viele Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Silizium. Sein Hauptgebiet ist die Entgiftung und Entsäuerung unseres Körpers, er vermag vor allem die Harnsäure auszuscheiden. Bei Gicht einen Tee mit einer Handvoll frischen Blättern aufbrühen und kurmäßig über drei Wochen je drei Tassen täglich trinken. Das frische Kraut kann ein Brei gemörsert werden, der direkt auf die schmerzenden Gelenke aufgelegt wird.
Die meisten Gartenbesitzer:innen schätzen ihn nicht besonders, da er recht invasiv seine Flächen Jahr für Jahr ausweitet, viele kennen ihn unter dem Namen ‚Gärtnerschreck‛. Wenn wir aber seine Heilkraft anerkennen und ihn regelmäßig ernten, können wir den ganzen Sommer über frische, junge Blätter ernten, die wir in unseren Speiseplan einbauen. Die hübsche weiße Blüte im Hochsommer sieht auch im Blumenstrauß sehr gut aus. Die jungen Blätter des Gierschs eignen sich zusammen mit den Spitzen der Brennnessel für ein Spinatgericht, können in eine Quiche gegeben werden, entfalten ihre Grünkraft in einem Smoothie oder als Würzkraut wie die Petersilie, der sie im Geschmack auch ähneln.
Neben Vitaminen wie dem Vitamin C enthält der Giersch viele Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Silizium. (Foto: Canva)
Gerbstoffe, Hypericin, Hyperforin
Das Kraut ist die Sonne für unsere Seele. Es beginnt zum höchsten Sonnenstand im Jahr, rund um die Sommersonnwende zu blühen. Als Tee getrunken, kann es unsere Stimmung verbessern, gerade im Winter, wenn Sonne und Wärme fehlen, bringt es die Sonne in unseren Körper. Zudem beruhigt es unsere Nerven und unterstützt einen entspannten Schlaf.
Johanniskraut ist aber auch eine wundervolle Hautpflanze, die entzündungshemmend wirkt. Insbesondere bei Verbrennungen und Sonnenbrand ist ein Ölauszug, das sogenannte Rotöl, sehr hilfreich. Vorsicht ist allerdings geboten bei einem Sonnenbad. Da Johanniskraut photosensibilisierend wirkt, sollte das Öl nie vor einem Aufenthalt in der Sonne angewendet werden.
Wichtig ist auch zu wissen, dass eine intensive Kur mit Johanniskraut die Wirkung von Medikamenten sehr stark herabsetzen kann.
Früher diente es den Menschen auch als Gewitterkraut. Es vermag Spannungen zu mildern und wurde bei Gewittergefahr verräuchert, um Haus und Hof zu schützen. Zu finden ist es wild auf Wiesen, ist aber auch eine sehr hübsche, gelbblühende Pflanze für den Garten.
Das Johanniskraut ist die Sonne für unsere Seele. Es beginnt zum höchsten Sonnenstand im Jahr, rund um die Sommersonnwende zu blühen. (Foto: Canva)
Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Cumarin, Flavonoide
Lavendel ist vor allem für seinen Duft, sein ätherisches Öl und sein Pflanzenwasser bekannt. Er wird auch Nervenkräutlein genannt. Er wirkt ausgleichend auf unsere Energien, beruhigt und fördert den Schlaf. Darüber hinaus ist er desinfizierend und wundheilend, sein ätherisches Öl ist antiviral und antibakteriell.
Rezept für ein pflegendes Hautöl, z.B. auch bei Sonnenbrand:
30 ml Mandelöl 10 Tropfen ätherisches Öl vom Lavendel Gut mischen und beschriften, kann direkt verwendet werden.
Auch in der Küche wird Lavendelwasser oder die Blüten vom Lavendel verwendet, z.B. in einer Crème brulée.
Ein Dampfbad mit Lavendelblüten wirkt reinigend und klärend auf die Gesichtshaut und kann ganz einfach durch das Aufbrühen von Lavendelblüten mit kochendem Wasser zubereitet werden.
In kleine Duftsäckchen gepackt, hält Lavendel Motten aus den Schränken fern. In ein Augenkissen genäht, beruhigt es und begleitet in eine entspannte Nacht.
Lavendel ist vor allem für seinen Duft, sein ätherisches Öl und sein Pflanzenwasser bekannt. (Foto: Canva)
Ätherisches Öl, davon vorrangig Menthol, Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe
Die Minze, insbesondere die Pfefferminze, ist das Sommerkraut für heiße Tage. Durch ihren hohen Gehalt an Menthol vermag sie unseren Körper zu kühlen.
Einen Tee aufbrühen und langsam genießen oder einen Stängel der Pfefferminze in eine Karaffe Wasser geben und über den Tag hinweg trinken. Die Minze gibt ihre ätherischen Öle ins Wasser ab, sodass wir eine feine Aromatisierung und die Wirkung verspüren.
Die Pfefferminze ist aber auch sehr heilsam bei Magenkrämpfen, sie wirkt positiv auf die Gallenproduktion und wirkt Blähungen entgegen. Außerdem wird ihr ätherisches Öl empfohlen bei Kopfschmerzen und Migräne. Vorsichtig auf die Schläfen und hinter die Ohren auftragen. Ihre schmerzstillende Wirkung kann mit der Wirkung eines Schmerzmedikamentes verglichen werden. Da die Minze dazu neigt, sich im Garten auszubreiten, ist es zu empfehlen, ihr ein eigenes Beet zuzuweisen, in dem sie andere Pflanzen nicht verdrängen kann.
Die Minze, insbesondere die Pfefferminze, ist das Sommerkraut für heiße Tage. Durch ihren hohen Gehalt an Menthol vermag sie unseren Körper zu kühlen. (Foto: Canva)
Der Salbei ist ein auch bei uns winterharte Kraut. Beheimatet ist er in der Mittelmeerregion, wo er auch wild vorkommt. Im Mittelalter haben die Mönche ihn über die Alpen in die Klostergärten gebracht, heute ist er aus dem Kräutergarten nicht mehr wegzudenken.
Salbei ist nicht nur ein leckeres Würzkraut, das wir aus der italienischen Küche kennen, z.B. in Saltimbocca oder einfach in Olivenöl ausgebraten über Nudeln serviert. Im Allgäu kennt man die Salbeispätzle, das Kraut wird direkt in den Teig mit eingearbeitet und kann zusätzlich noch in Öl oder Butter ausgebraten, über das Gericht gegeben werden.
Aber er hat auch viele heilsame Wirkungen. Ein alter Spruch besagt: „Hast du Salbei im Garten, kann der Tod warten.“
Er ist entzündungshemmend bei Halsentzündungen und stimuliert unser Immunsystem. Er vermag unseren Körper auszuwärmen und hilft uns so bei einem grippalen Infekt. Dafür am besten mit Lindenblüten und Holunderblüten mischen und drei Tassen Tee am Tag genießen.
Gerade auch für Frauen in allen Lebenslagen hat der Salbei viel zu bieten. In der alten Volksheilkunde wurde er als Kinderwunschkraut empfohlen. Allerdings ist er in der dann bestehenden Schwangerschaft eher zu meiden, da sein ätherisches Öl, das Thujon, den Embryo schädigen kann.
Auch während der Stillzeit sollte er nicht als Tee getrunken werden, da er den Milchfluss stark reduziert. Daher ist Salbeitee beim Abstillen zu empfehlen.
Auch in der Menopause ist Salbei eine unterstützende Pflanze. Er kühlt bei Hitzewallungen. Allerdings muss beachtet werden, dass der Salbeitee für seine kühlende Wirkung nur kalt, maximal lauwarm getrunken werden darf. Ansonsten erhitzt er unseren Körper noch mehr. Seine frauenspezifischen Wirkungen sind auf das Phytoöstrogen zurückzuführen.
Der Salbei ist ein auch bei uns winterharte Kraut. Beheimatet ist er in der Mittelmeerregion, wo er auch wild vorkommt. (Foto: Canva)
Die Pflanze ist dem griechischen Helden Achill gewidmet (achillea). Hier wird auf ihre blutstillende Wirkung verwiesen. Noch in den Kriegen des 20. Jahrhunderts wurde aus der Schafgarbe ein Brei auf tiefe Wunden zur Desinfektion und zum Blutstillen gelegt.
Bei starkem Nasenbluten kann ein mit starkem Tee getränkter Wattebausch in die Nase gesteckt werden. Die Schafgarbe ist aber auch ein Frauenkraut, denn sie ist progesteronartig. Phytohormone sind keine Hormone im eigentlichen Sinn, sondern regen die Hormonregulierung an. Sie ist vor allem in der zweiten Zyklushälfte zu empfehlen bzw. auch eine unterstützende Pflanze in der Menopause und Perimenopause.
Durch ihre Bitterstoffe regt sie die Verdauung an. Einfach nach dem Essen ein paar Blüten gut kauen, einspeicheln und schlucken.
Die echte Schafgarbe lässt sich meist nur schwer im Garten ansiedeln, denn sie wächst gerne auf wilden Wiesen, ganz selbstbestimmt, wo sie will. Sie ist ein widerstandfähiges Wildkraut, das den Boden und die Pflanzen in ihrer Nachbarschaft stärkt.
Ein paar Blätter auf den Kompost gegeben, fördert sie den Verrottungsprozess.
Die Pflanze ist dem griechischen Helden Achill gewidmet (achillea). Hier wird auf ihre blutstillende Wirkung verwiesen. (Foto: Canva)