Titelthema GESUND
Coaching für mehr Selbstsicherheit und Wohlbefinden
Region / Lesedauer: 8 min

Kennen Sie diese Formulierungen? Haben Sie das Gefühl, irgendwo falsch abgebogen zu sein? Dass alles aus dem Ruder gerät? Verpflichtungen, Stress, Ängste, Gereiztheit, Beziehungsprobleme, Süchte, Streit mit der Freundin, Sie drehen sich nur im Kreis? Ein Coach kann Ihnen Hilfestellungen geben, wie Sie zur Ruhe kommen, Ihren eigenen Weg viel klarer vor Augen haben, die eigene Resilienz aufbauen und Wege finden, in Stresssituationen den Durchblick zu behalten. Durchatmen, sich nicht von Emotionen leiten lassen, ehrlich und authentisch antworten, in sich ruhen, bei sich sein. Im Interview mit Marlene Latini konnten wir hilfreiche Tipps herauskristallisieren, um zu mehr Klarheit und Selbstbewusstsein zu gelangen. Weitere Informationen finden Sie hier:
Aus der eigenen Not heraus anderen Menschen helfen - Marlene Latini weiß genau, wovon ihre Klienten sprechen
Marlene Latini ist seit zwei Jahren Mental-Trainer und konnte bereits hunderte Menschen zu mehr Klarheit und Lebensfreude verhelfen. Die Menschen kommen mit einem bestimmten Thema zu ihr. Als Mental-Trainer findet sie durch verschiedene Fragestellungen und genauem Zuhören heraus, was dahinter steckt. Ängste, unaufgearbeitete Themen aus der Kindheit und Glaubenssätze können Auslöser für Gedanken und Handlungen sein.
Diese zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern, sind essenzielle Stellschrauben für ein leichteres und glücklicheres Leben. Marlenes Familie kommt aus der Gastronomie und auch sie selbst hat viele Jahre in der Branche gearbeitet. Sie war andauernd gestresst, hat sich viel zu viel Arbeit aufgehalst und regelmäßig Alkohol konsumiert. Scham und Schuld kamen in ihr hoch, sie richtete ihre Wochenenden nur noch danach aus, wann sie wieder richtig betrunken sein kann. Das war jahrelang ihr Lebensinhalt, genauso wie Filmrisse, Weinkrämpfe und das ständige Gefühl, ein leeres und trauriges Leben zu führen.
Durch einen selbst verschuldeten Autounfall unter Alkohol am Steuer wollte sie endlich einen Schlussstrich ziehen und ihr Leben von Grund auf neu gestalten. Sie wählte freiwillig den Weg in eine private Entzugsklinik. Nach vier Wochen begann ein neues Leben für sie. Aber wie sollte dieses Leben in der Realität aussehen und wie kann sie es gestalten? Ohne Alkohol, ohne den alten Freundeskreis, dafür mit einer großen Portion Selbstliebe, Selbstmitgefühl, Menschen, die ihr helfen und ganz viel Lebensfreude. Als Dank für ihr Durchhaltevermögen und den unbändigen Wunsch, sich von Grund auf zu ändern, baute sie sich Schritt für Schritt ein ganz neues Leben auf und kann nun als Mental-Trainer anderen Menschen helfen, mehr Lebensfreude zu erfahren, Ängste zu überwinden, Gewohnheiten zu verändern und das negative Gedankenkarussell zu stoppen.
Nach der intensiven Ausbildung zum Mental-Trainer in der Vital-Academy und bei Dominic Rass, unzähligen Büchern und inspirierenden Reels, ermöglichte sie sich zuerst selbst ein komplett neues Leben und gibt ihren Klienten mittlerweile viele praktische Tipps zum Nachdenken, ausprobieren, fühlen und heilen. Die Wochenaufgaben waren ein weiterer Game-Changer für Marlenes Persönlichkeitsentwicklung. Ihre Klienten lernen sich von Woche zu Woche besser kennen, können auf verschiedene Verhaltensweisen zurückgreifen und diese bei Bedarf anwenden. Selbstbestimmt, selbstbewusst und mehr Klarheit sind Ergebnisse dieser intensiven Arbeit. Ihr Workbook ist gerade fertig geworden.


Alkohol - das anerkannte Gift der Gesellschaft
Hier zwei, drei Gläser Wein, dort ein paar Bier. Während des Spielerabends am Dienstag oder mit Freunden etwas essen gehen am Donnerstag. Es dauert nicht lange, bis folgende Frage gestellt wird: Was möchtet ihr trinken? Die ganze Runde wünscht sich Aperol, nur man selbst bestellt eine Apfelschorle. Ich verspreche Ihnen, die Frage wird kommen: Warum trinkst du denn keinen Alkohol? Dabei sollte die eigentliche Frage lauten: Warum trinkst du mitten in der Woche eigentlich Alkohol? Auch auf Partys wird man skeptisch angeschaut, wenn es bei alkoholfreien Getränken bleibt. Alkohol bei gefühlt jedem Anlass zu trinken, ist gesellschaftlich gesehen völlig normal geworden. Kaum jemand stellt dieses Verhalten wirklich infrage.
Dabei schädigt Alkohol so gut wie alle Organe, besonders die Leber, das Herz und das Gehirn. Bei starkem Alkoholkonsum können Nervenzellen im Gehirn geschädigt und die Gehirnmasse reduziert werden. Die Suchtgefahr bei Alkohol wird meist unterschätzt. Durch die leichte Verfügbarkeit und die gesellschaftliche Akzeptanz ist das Suchtpotenzial sehr hoch. Die Abhängigkeit entsteht schleichend durch regelmäßigen Konsum, der zu körperlichen und psychischen Veränderungen führt. Stress, traumatische Erfahrungen oder schwierige familiäre Situationen können den Weg zur Sucht erhöhen. Die Sucht kann zur Zerstörung von Beziehungen und zur Isolation von Betroffenen führen. Depressionen, Gedächtnisverlust und langfristige neurologische Erkrankungen können auftreten. Der Weg in die Sucht ist schleichend, es kann Jahre dauern und hat weitreichende Konsequenzen für das gesamte Leben. Wenn Sie das Gefühl haben, selbst betroffen zu sein, suchen Sie sich bitte dringend Hilfe. Jeder Tag ohne Alkohol ist ein Tag für Ihre Gesundheit und mehr Lebensqualität.

Gewohnheiten bewusst machen und aktiv durch Neue ersetzen
Sie möchten Ihr negatives Gedankenkarussell stoppen und greifen ungesunder Weise zum Alkohol? Ändern Sie Ihre Gewohnheiten. Anstatt sich einen Drink zu genehmigen, wirkt körperliche Betätigung genauso gut. Sie müssen nicht gleich zum Leistungssportler mutieren. Ein Spaziergang an der frischen Luft, eine halbe Stunde in der Schwimmhalle oder eine kleine Tour mit dem Fahrrad stoppen wiederkehrende Grübeleien innerhalb von wenigen Minuten. Wenn das Wetter nicht dazu einlädt, können Sie auch Rätsel lösen, eine halbe Stunde den Stepper im Fitnessstudio nutzen, malen, basteln oder handwerklichen Aktivitäten im Hobbyraum nachgehen. Wichtig ist, dass Sie Ihren Fokus ändern. Probieren Sie es bei Gelegenheit aus.
Lösungsorientiertes Denken sorgt für mehr Klarheit: Was kann ich tun, obwohl ... mein Auto einen Totalschaden hat? .... die Freundin mir die Freundschaft gekündigt hat? .... mir der Job keinen Spaß mehr macht? Kommen Sie ins Handeln. Schritt für Schritt. Marlene Latini
Wie sieht Ihre Morgenroutine aus? Drei Mal die Snooze-Taste gedrückt, Handy checken, Kaffee, Körperhygiene, Brote für die Kids schmieren, Verpflegung für sich selbst zusammensuchen und dann bereits leicht gestresst das Auto suchen, weil man eigentlich viel zu spät dran ist. Wie wäre es, wenn Sie etwas früher ins Bett gehen, dafür eine halbe Stunde früher aufstehen. Der Wecker klingelt und Sie stehen beim ersten Ton auf. Das Handy wird beiseite gelegt. Wenn der Tee noch heiß und das Haus völlig ruhig ist, nehmen Sie sich 10 Minuten und planen Ihren Tag. Was möchte ich heute erledigen? Prioritäten heißt hier das Zauberwort. Nehmen Sie sich die Zeit, sortiert und motiviert in den Tag zu starten! Auch eine kurze, geführte Meditation kann helfen, den Tag zu begrüßen. Sie werden sehen, es macht einen großen Unterschied, wenn Sie sich bereits am Morgen etwas Gutes tun. Sonnenaufgang beobachten, die Tasse Tee bewusst genießen, aufschreiben, was Sie beschäftigt. Ein paar zeilen im Lieblings-Buch lesen.

Marlene Latini ist 38 Jahre, wohnt in Österreich und hat vor zwei Jahren die Ausbildung zum Mental-Trainer erfolgreich abgeschlossen. In ihrer Freizeit liest sie gerne Bücher und ist viel in der Natur unterwegs. Die tägliche Meditation hat ihr geholfen, mehr Klarheit und Ruhe in ihr Leben zu lassen. www.marlenelatini.at
Der Umgang formt unser Wohlbefinden
Positiv eingestellte Menschen gehen grundsätzlich dankbarer und achtsamer durchs Leben. Sie sind mehr im Hier und Jetzt, können sich an kleinen und alltäglichen Dingen erfreuen, nehmen Situationen weniger bedrohlich wahr, haben schnell eine Lösung für Probleme und lassen sich nur selten aus der Ruhe bringen. Wenn durch zu viel Grübelei Ängste im Kopf entstehen (Zukunftsdenken), kann es sie in ihrem Tun einschränken. Beschäftigen sich die Menschen viel mit ihrer Vergangenheit, können Schuld und unaufgearbeitete Themen der Grund dafür sein. Worst-Case-Szenarien in der Zukunft sorgen für Stress, Angst und die Ausschüttung von Adrenalin im Körper.
Tipp vom Profi: Konzentrieren Sie sich wieder mehr auf den gegenwärtigen Moment. Seien Sie dankbar für das, was Sie bereits haben. Die eigene Gesundheit, eine gemütliche Wohnung, ein Auto, Freunde und Familie, frisches Wasser aus der Leitung, saubere Kleidung, genügend zu essen, ausgebaute Straßen, Krankenhäuser in unmittelbarer Nähe, Schulen für Ihre Kinder usw. Schon setzt mehr Zufriedenheit ein und Sie entspannen sich etwas. Auch das Umfeld spielt eine große Rolle, wie es Ihnen mental geht. Wenn Sie Menschen um sich herum haben, die ständig nur nörgeln, sich beschweren und selbst nicht ins Handeln kommen, hält es Sie eher auf. Unterhalten Sie sich mit Menschen, die ähnliche Ziele haben, die da sind, wo Sie gerne sein möchten und die Sie inspirieren. Teilen Sie Ihre Wünsche, sprechen Sie auch über Unangenehmes, wie zum Beispiel die Fehler, die Sie in der Vergangenheit gemacht haben, um heute daraus zu lernen und im besten Fall anderen Menschen davor zu bewahren.

Eigene Verhaltensmuster erkennen und Resilienz stärken
Beobachten Sie, wie Sie sich verhalten, wenn es Ihnen nicht gut geht und schreiben Sie es auf. Was mache ich, wenn ich richtig traurig bin? Wie sind meine Verhaltensmuster, wenn ich Schuld und Scham fühle? Kann ich darüber reden oder mache ich es mit mir selbst aus? Solche Verhaltensmuster gilt es zu erkennen und sie durch „bessere“ zu ersetzen. Tipp: Anstatt sich tagelang zurückzuziehen, wochenlang nicht über ein belastendes Thema zu reden, ständig an sich selbst zu zweifeln, seien Sie einmal mutig. Machen Sie den ersten Schritt und schauen Sie, was passiert. Wenn Sie das Gespräch suchen und ehrlich und authentisch Ihre Gefühle und Gedanken aussprechen, verlässt Sie kein echter Freund, keine echte Liebe. Sie finden gemeinsam eine Lösung, weil beiden Parteien die Verbindung wichtig ist. Und wenn es nicht so sein sollte, dann lassen Sie diesen Menschen bitte los. Manche Begegnungen sind nur für einen bestimmten Zeitraum im Leben gedacht. Seien Sie dankbar für die Zeit und konzentrieren Sie sich auf sich. Das gibt Ihnen Selbstvertrauen. Sie werden die „richtigen“ Menschen ganz automatisch in Ihr Leben ziehen.