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Abgasmessung

Abgasmessung: Moderne Messtechnik für jeden Schornstein

Ein Beitrag von: Bauen & Wohnen

Tobias entdeckt: BAUEN & WOHNEN bekommt exklusive Einblicke in die Produktion der Messtechnik bei SYSTRONIK
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Willkommen zu einer neuen Folge Tobias entdeckt! Dieses Mal möchte Tobias mehr über Abgasmessungen bei Heizungsanlagen wissen. Warum ist diese Abgasmessung so wichtig? Wer führt die Abgasmessung durch und wie funktionieren die Messgeräte?

In einer neuen Folge Tobias entdeckt klären wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema und geben Einblicke in die Messtechnik und Produktion.

Wie funktioniert er Test zur Abgasmessungen in Kaminen?

Wir starten unsere Tour mit einem Schorsteinfegermeister. Tobias bekommt gezeigt, wie ein Heizungsmessgerät funktioniert.

Heizungsmessgerät
Heizungsmessgerät (Foto: Bauen & Wohnen)

Neben Kehrwerkzeugen, sind moderne Abgasmessgeräte wichtige Utensilien des Schornsteinfegers, um präzise Abgaswerte und eine fundierte Abgasanalyse zu ermitteln. Eine professionelle Abgasmessung am Schornstein ist Pflicht und jeder Schornsteinfeger führt sie bei seinen Terminen regelmäßig durch. Gecheckt werden dabei die Emissionen, die bei Inbetriebnahme von Heizungsanlagen und Kaminöfen entstehen.

Bei der Abgasmessung wird der Abgasstrom in einer Heizungsanlage analysiert, um den Schadstoffgehalt und den Wärmeverlust über den Schornstein zu ermitteln. Mithilfe eines präzisen Abgasmessgeräts werden dabei wichtige Abgaswerte erfasst, die Aufschluss über Effizienz und Umweltverträglichkeit der Anlage geben. Deshalb ist dieses unscheinbare Gerät auch immer bei einer Abgasmessung dabei.

Foto einer Messung
Foto einer Messung (Foto: Bauen & Wohnen)

Erst wird die Anlage in Betrieb genommen, dann die Messung aktiviert. „Das funktioniert fast wie ein iPhone” lacht Tobias Baunach.

So ist es. Das misst alles selbst, es muss nur der richtige Messpunkt gefunden werden und los geht’s.

Ulrich Lorenzer Bezirksschornsteinfegermeister, Ravensburg

Temperatur, Emissionswerte und Abgasverlust: In unserem Testbeispiel bei einer neuwertigen Ölheizung liegt dieser Abgasverlust bei 11 %. „Das ist im Rahmen“, erklärt der Schornsteinfegermeister beruhigend.

Am Ende noch ein Rußtest. Mit einer Rußpumpe zieht der Schornsteinfeger eine Abgasprobe aus der Abgasleitung. Danach überprüft er das eingelegte Filterpapier auf Ölrückstände. Für die Rußzahlermittlung vergleicht der Schornsteinfeger eine mögliche Schwärzung auf dem Filterpapier mit einer Vergleichsskala. Dunkle Verfärbungen des Filterpapiers weisen auf eine erhöhte Rußkonzentration im Abgas hin. Die Anlage muss gewartet werden. Je kleiner die Rußzahl, desto besser ist das Ergebnis. Und bei unserer Testanlage?

„Alles gut – keine Rußentwicklung.“ beweist Ulrich Lorenzer auf der Vergleichsskala.

Ulrich Lorenzer Bezirksschornsteinfegermeister, Ravensburg
Ulrich Lorenzer Bezirksschornsteinfegermeister, Ravensburg (Foto: Bauen & Wohnen)

Warum ist eine Abgasmessung notwendig?

Eine regelmäßige Abgasmessung stellt sicher, dass Feuerungsanlagen wie Heizungen oder Kaminöfen effizient und umweltschonend arbeiten. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und wird vom Schornsteinfeger durchgeführt, um die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte zu kontrollieren. Werden Abgasuntersuchungen nicht bestanden, muss nachgerüstet werden.

Die Heizungsprüfung – Schornsteinfeger sorgen für Sicherheit

Kaum ein anderes Thema war in den letzten eineinhalb Jahren so präsent wie das neue Heizungsgesetz. Ob Öl-, Gas- oder moderne Brennwertheizung – sie alle müssen regelmäßig überprüft werden. Öl- und atmosphärische Gasheizungen zum Beispiel alle zwei Jahre, manche neuere Anlagen auch nur alle drei. Das ist gesetzlich vorgeschrieben und dient nicht nur der Umwelt, sondern auch der Sicherheit im Haus.

„Wenn Rohre durchrosten oder Dichtungen undicht sind, kann Kohlenmonoxid austreten – und das ist lebensgefährlich“, erklärt der Fachmann ernst. Kohlenmonoxid (CO) ist ein giftiges, unsichtbares, geschmack- und geruchloses Gas. Eine erhöhte CO-Konzentration kann bei gleichzeitigem Abgasaustritt lebensgefährlich sein. Auch für Staubpartikel im Abgas gibt es Grenzwerte.

Wenn es um die Abgasmessung an Heizungsanlagen geht, ist der Schornsteinfeger gesetzlich beauftragt, die Funktion und Sicherheit regelmäßig zu überprüfen. Selbst wenn der Installateur bereits eine Abgasmessung durchgeführt hat, kontrolliert der Schornsteinfeger unabhängig, ob die Anlage den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Diese doppelte Kontrolle ist notwendig, um sowohl technische Funktionalität als auch Rechtskonformität sicherzustellen. Die Messung erfolgt mit einem modernen Abgasmessgerät, das die relevanten Abgaswerte wie CO oder CO₂ präzise erfasst.

Welche Abgaswerte werden gemessen?

Typische Abgaswerte, die bei der Messung am Schornstein erfasst werden, sind

  • CO (Kohlenmonoxid)
  • CO₂ (Kohlendioxid)
  • Sauerstoffgehalt
  • Abgastemperatur
  • Feuerungseffizienz

Kosten

Die Abgasmessung ist Pflicht. Auch bei einem Kaminofen ist unter bestimmten Voraussetzungen eine Abgasmessung vorgeschrieben. Die Kosten für eine Abgasmessung durch den Schornsteinfeger variieren je nach Region und Anlagentyp, liegen aber meist zwischen 40 und 70 Euro.

Moderne Messtechnik aus Oberschwaben – So entstehen die Geräte

Doch wer stellt die präzisen Messgeräte, die für eine Abgasuntersuchung bei Heizanlagen notwendig sind, eigentlich her?

Bei unserer Recherche finden wir heraus, dass ein führendes Unternehmen von Abgasmessgeräten für Heizungen und Kaminöfen seinen Firmensitz in Oberschwaben hat. Wir besuchen die Firma SYSTRONIK in Illmensee und bekommen exklusive Einblicke in die Produktion. Von der Sensorentwicklung bis zum fertigen Abgasmessgerät: Hier trifft moderne Technik auf höchste Präzision.

Die Produktion: 99 Minuten bis zur Perfektion

BAUEN & WOHNEN bekommt den Produktionsprozess Schritt für Schritt gezeigt:

Platinenbestückung, Sensoreinbau, Kalibrierung – alles echte Präzisionsarbeit in gerade mal 99 Minuten!

Messgerätproduktion der Firma Systronik
Messgerätproduktion der Firma Systronik (Foto: Bauen & Wohnen)

Die Entwicklung beginnt immer im Kopf. Vom ersten Entwurf über Software bis zur Montage passiert hier alles im Haus – echte schwäbische Ingenieurskunst. Die Geräte messen Sauerstoff, CO₂, CO, Abgastemperatur, Unterdruck und vieles mehr. Ein Werkzeug für Profis, das weltweit im Einsatz ist – von San Francisco bis Shanghai.

erklärt Richard Skoberla, Geschäftsführer und Dipl.-Ing. (FH), der Firma Systronik aus Illmensee.

Besonders spannend: Die elektrochemischen Sensoren, die jede noch so kleine Gasmenge erfassen können. Sie sind hochsensibel und entscheidend für die Sicherheit in unseren vier Wänden. Verpackt in ein robustes Gehäuse mit Displayanzeige werden die fertigen Geräte in einer speziellen Prüfumgebung mit definierten Gasgemischen getestet. Bevor das fertige Abgasmessgerät ausgeliefert wird, erfolgt ein finaler Praxistest, bei dem es eine vollständige Messung durchläuft – exakt so, wie es später beim Schornsteinfeger oder Installateur im Einsatz ist.

Drei Modelle im Vergleich
Drei Modelle im Vergleich (Foto: Bauen & Wohnen)

Die Entwicklung: Drei Modelle im Vergleich

1998: „ das ältere Modell hier markiert einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung unserer Abgasmessgeräte. Die ursprüngliche Idee dazu entstand bereits 1998 – wir präsentierten das erste Modell im September desselben Jahres auf der Fachmesse in Leipzig. Damit legten wir den Grundstein für eine völlig neue Generation in der Messtechnik für Schornsteinfeger und Heizungsbauer.” erklärt Herr Skoberla

2008: “Das Nachfolgemodell wurde 2008 veröffentlicht. Es war technisch weiterentwickelt, kompakter, leistungsfähiger – ein deutlicher Sprung nach vorn in Sachen Präzision und Bedienkomfort. Den aktuellsten Vertreter dieser Geräteklasse stellten wir im März auf der internationalen IFA-Fachmesse in Frankfurt vor.

Aktuelles Messgerät:

2025: „Zwischen dem ersten Prototypen und dem heutigen High-End-Messgerät liegen 25 Jahre Entwicklung, Erfahrung und Innovationsgeist – und dennoch bleibt die technische DNA gleich: höchste Genauigkeit, robuste Bauweise und benutzerfreundliche Handhabung – speziell für die Anforderungen am Schornstein,“ berichtet Richard Skoberla, Geschäftsführer der Firma Systronik, Illmensee.

Über all die Jahre hinweg hat sich einiges getan – sowohl im Design als auch in der Funktionalität.

Doch die kleinen Geräte dafür, dass der Schornsteinfeger zuverlässig prüfen kann, ob eine Heizungsanlage effizient arbeitet – und ob unsere Luft sauber bleibt.

Fazit

Ob Heizungsanlage, Gastherme oder Kaminofen – eine präzise und regelmäßige Abgasmessung ist mittlerweile Pflicht und schützt Umwelt, Mensch und Technik. Was der Schornsteinfeger vor Ort misst, basiert auf ausgeklügelter Messtechnik, die mit höchster Präzision gefertigt wird - echtes Ingenieurshandwerk – Made in Germany.