Krankmacher
Warum die Weltgesundheitsorganisation vor zu viel Salz warnt
Berlin/Genf / Lesedauer: 2 min

Ohne das sprichwörtliche Salz in der Suppe schmeckt es uns nicht. Salz ist das Lieblingsgewürz der Deutschen - und eine schleichende Gefahr für die Gesundheit. Das Problem: Wir essen zu viel davon. Das Natrium darin ist verantwortlich für jährlich 1,9 Millionen Todesfälle weltweit, warnt jetzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die WHO empfiehlt maximal 2 Gramm Natrium pro Tag zu sich zu nehmen, tatsächlich ist der durchschnittliche Konsum mit 4,3 Gramm mehr als doppelt so hoch. Die Folge: Das Risiko für Blutdruckhochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt.
Dieses Ersatzprodukt empfiehlt die WHO
Dass zu viel Salz schädlich ist, ist nicht neu. Doch alle Appelle, den Salzkonsum zu reduzieren, haben nicht gefruchtet. Nun geht die Weltgesundheitsorganisation einen neuen Schritt. In einem neuen Leitfaden, der am Montag (27. Januar) offiziell vorgestellt wird, empfiehlt sie ein Ersatzprodukt. „Es handelt sich dabei um Alternativen zu normalem Salz, die weniger Natrium enthalten. Sie bestehen oft aus Kaliumchlorid, um einen ähnlichen Geschmack wie normales Salz zu erreichen“, so die WHO in einer Vorabveröffenlichung.
Die WHO verweist darauf, dass es bisher keine globalen Leitlinien für die Verwendung des Ersatzstoffes gibt. So wird etwa in der europäischen ESC-/ESH-Hypertonie-Leitlinie zwar die Verringerung des Salzverzehrs empfohlen, nicht jedoch die Verwendung von Salzersatzprodukten. Die deutsche Versorgungsleitlinie zu Hypertonie (Bluthochdruck) empfiehlt eine Salzreduktion, verweist aber auch auf positive Auswirkungen von Salzersatz etwa bei Schlaganfallpatienten.
Darauf muss man bei Salzersatzprodukten achten
Aber auch das Salzen mit Ersatzprodukten (sogenannte LSSS) sollte laut WHO in Maßen erfolgen und ist nicht für jeden geeignet. Es gebe „Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von kaliumhaltigen LSSS, da ein zu hoher Kaliumspiegel im Blut ebenfalls schädlich sein kann. Besonders Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten aufpassen, keinen allzu hohen Kaliumspiegel zu haben“, heißt es von der WHO.