Raumklima

Richtig lüften und heizen: So vermeiden Sie Schimmel in der Wohnung

Ratgeber / Lesedauer: 4 min

Er ist ein ästhetischer Makel und gesundheitsgefährdend noch dazu: Schimmel. Indem Sie richtig lüften und heizen, können Sie ihm vorbeugen.
Veröffentlicht:12.05.2023, 12:44

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  • Author ImageBAUEN & WOHNEN
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Schimmel in der Wohnung ist lästig und gesundheitsgefährdend. Wenn Sie richtig lüften und heizen, können sie ganz einfach Schimmel vermeiden. Denn eine hohe Luftfeuchtigkeit oder ausgekühlte Wände begünstigen die Schimmelbildung.

Wie entsteht Schimmel in der Wohnung oder im Haus?

Genau genommen ist Schimmel immer schon da. Er ist ein Pilz, dessen Sporen in der Luft natürlich vorkommen. Sie finden ihren Nährboden auf Oberflächen aus organischen Materialien (zum Beispiel Holz oder Tapete), die über einen bestimmten Zeitraum feucht sind. Dort vermehren sie sich zunächst unsichtbar. Mit der Zeit kommen andere Sporen und Bakterien hinzu, die die typischen schwarzen oder grünen Flecken bilden. Je nachdem, welche Mikroorganismen sich entwickeln, kann Schimmel gesundheitsgefährdend sein. Erkrankungen der Atemwege und allergische Reaktionen gehören zu den Folgen.

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Um Schimmel in der Wohnung oder im Haus zu vermeiden, sollten Sie unbedingt richtig lüften und heizen.

Wie lüfte ich richtig?

  • Die wichtigste Maßnahme zur Schimmelvermeidung ist ein gutes Raumklima. Dabei hilft regelmäßiges Lüften, und zwar Stoß- oder Querlüften, nicht jedoch dauerhaftes Lüften. Mindestens zweimal pro Tag und wenn Sie zu Hause sind, gerne auch viermal.
  • Gut ist es, morgens direkt nach dem Aufstehen zu lüften. Besonders im Schlafzimmer ist das von hoher Bedeutung, denn hier steigt die Luftfeuchtigkeit während des Schlafens. In den heißen Sommermonaten ist es besonders wichtig, frühmorgens und abends nach dem Abkühlen der Temperaturen zu lüften. Denn dann kommt keine warme oder feuchte Luft in die Wohnung.
  • Wie lange Sie lüften sollten, hängt von der Jahreszeit ab. Im Winter empfiehlt es sich, lediglich für fünf Minuten zu lüften und dabei die Heizung auszumachen, angesichts der Energiekrise nicht unwichtig. Mit steigenden Temperaturen können und sollten Sie länger lüften. Im Frühling und Herbst gerne 15 Minuten und im Sommer am besten sogar 30 Minuten.
  • Beim Stoßlüften machen Sie die Fenster am besten komplett auf, um einen schnellen Luftaustausch zu ermöglichen. So kann die Feuchtigkeit im Raum nach draußen entweichen. Besonders wichtig ist das in der Küche und im Bad, wo durch Kochen oder Duschen sogenannte Feuchtigkeitsspitzen entstehen. Gleiches gilt, wenn Sie Wäsche auf einem Wäscheständer trocknen.
  • Noch effektiver als Stoßlüften ist das Querlüften. Öffnen Sie mehrere Fenster oder Türen, damit ein Durchzug entsteht. Vermeiden Sie dagegen das Dauerlüften bei gekipptem Fenster, denn der Luftaustausch vollzieht sich nur langsam. Gleichzeitig verliert der Raum Wärme und muss nachgeheizt werden.
  • Wer in einem Neubau oder sanierten Altbau lebt, muss häufiger lüften. Oftmals befindet sich noch Wasser aus der Bauphase in den Wänden von neuen Gebäuden, was die Wahrscheinlichkeit für die Schimmelentstehung erhöht. Auch sanierte Altbauten sollten öfters gelüftet werden: Durch die dichten neuen Fenster kommt es nicht mehr zu einem Luftaustausch, was wiederum das Schimmelrisiko erhöht.

So heizen Sie gegen Schimmel an

Im Winter ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre Räume zumindest leicht heizen. Bei kalten Temperaturen kühlen die Außenwände eines Gebäudes aus, und die Feuchtigkeit in der warmen Raumluft kondensiert an der kalten Wand. Es bilden sich feuchte Stellen, die den Schimmelsporen einen idealen Nährboden bieten. Durch moderates Heizen verhindern Sie, dass die Wände zu kalt werden, und verringern dieses Kondensatrisiko. Zimmertemperaturen über 16 Grad sind ideal. Ein Heizungsthermostat hilft Ihnen dabei, die Zimmertemperatur für ein gutes Raumklima im Auge behalten.

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Schimmel mit dem Hygrometer vermeiden

Je höher die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung ist, desto höher ist auch das Risiko für die Schimmelentstehung. Für Innenräume wird eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent empfohlen.

Damit Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung im Blick haben, empfiehlt sich die Anschaffung eines Hygrometers. Dieses misst nämlich die Luftfeuchtigkeit im Zimmer. Um eine optimale und genaue Auskunft über die Luftfeuchtigkeit in Ihren vier Wänden zu bekommen, sollten Sie das Hygrometer geschickt platzieren: Es sollte sich nicht zu nah am Fenster oder an der Heizung befinden.

Auch durch bauliche Mängel kann Schimmel entstehen

Auch wenn Sie in Ihren Räumen richtig lüften und heizen, kann durch Baumängel wie etwa Wärmebrücken das Schimmelwachstum begünstigt werden. Dabei handelt es sich um einen Bereich der Gebäudehülle, der Wärme besser nach außen leitet als die umliegenden Bereiche und der daher im Winter schneller auskühlt. In solchen Fällen sollten Sie sich an den Vermieter und beim Eigenheim an den Bauherrn oder an externe Bausachverständige wenden.

Die Chancen stehen jedenfalls gut, dass Sie die Schimmelbildung vermeiden können, wenn Sie richtig lüften und heizen. Weitergehende Tipps stellt auch das Umweltbundesamt bereit.