Immobilien
Baukrise in Deutschland lässt Eigenheimquote sinken
Ein Beitrag von: BAUEN & WOHNEN

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Inmitten des pulsierenden Lebens der deutschen Großstädte, unter den glitzernden Fassaden und zwischen den endlosen Reihen von Neubauten verbirgt sich eine Krise, die allgegenwärtig und doch oft übersehen wird. Deutschland steckt in einer tiefen Baukrise, die nicht nur die Mietpreise in astronomische Höhen treibt, sondern auch den Traum vom eigenen Heim für viele unerreichbar macht.
Die Wurzeln des Problems: Eine explodierende Nachfrage trifft auf stagnierende Bauaktivitäten
Die Zahlen sind alarmierend. Hunderttausende von Wohnungen fehlen, um den Bedarf in Deutschland zu decken. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt stetig, doch die Anzahl der Neubauten hinkt hinterher. Thorsten Frei, der Erste parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, bringt es auf den Punkt: „Es ist tatsächlich so, dass immer weniger Wohnungen in Deutschland gebaut werden, obwohl der Bedarf permanent wächst.“
Das ganze Interview im Video:
Förderungen und Fehlanreize: Politische Stolpersteine
Die Bundesregierung hat Maßnahmen ergriffen, wie die Verlängerung der Mietpreisbremse und die Anpassung der Kappungsgrenze im Mietrecht. Doch diese Schritte scheinen eher das Misstrauen der Investoren zu fördern als es zu mindern.
„Das ist etwas, was mit Sicherheit nicht das Vertrauen in eine solche Investition erhöht“
Thorsten Frei, Erster parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Die Folge: Ein Teufelskreis aus mangelnden Investitionen und steigenden Mietpreisen, der besonders die jüngeren Generationen und Familien hart trifft.
Ein Dreiklang der Lösungen: Was muss geschehen?
Die Lösung des Problems liegt nicht in einem einzelnen „Schalter“, den man umlegen könnte, sondern in einem Zusammenspiel aus stabilen öffentlichen Förderungen, steuerlichen Anreizen und einer Reduktion der Bau- und Baunebenkosten, die staatlich induziert sind. „Wenn man weiß, dass der Staat durch seine Entscheidungen heute für etwa ein Drittel der Baukosten verantwortlich ist, dann sieht man auch, welches Potenzial dahintersteckt,“ erläutert Frei.
Ein Blick über den Tellerrand: Der Vergleich mit Europa
Interessanterweise hat Deutschland eine der niedrigsten Eigentumsquoten in Europa, weniger als 50 %, im Vergleich zu Ländern wie Italien, wo die Quote über 80 % liegt. Eigentum bietet nicht nur Sicherheit im Alter, sondern stärkt auch die gesellschaftliche Stabilität. „Eigentum und das Leben im Eigentum verschafft Menschen natürlich auch Sicherheit, nicht nur fürs Alter, sondern ganz dauerhaft,“ betont Frei.

Zukunftsaussichten: Ein Ruf nach Veränderung
Die Notwendigkeit für umfassende Reformen ist offensichtlich. Maßnahmen wie die Senkung der Grunderwerbskosten und die Förderung des ersten selbstgenutzten Wohneigentums könnten entscheidende Schritte sein, um den Wohnungsmarkt wieder in Bewegung zu bringen. Auch das Baukindergeld, das kürzlich ausgelaufen ist, könnte in überarbeiteter Form neu aufgelegt werden, um insbesondere jungen Familien den Traum vom eigenen Heim näher zu bringen.
Schlussfolgerung: Ein dringender Weckruf
Die Baukrise in Deutschland ist mehr als nur ein wirtschaftliches Problem; sie ist eine soziale Herausforderung, die das Fundament der deutschen Gesellschaft erschüttert. Es ist an der Zeit, dass Handlungen folgen, um die Krise zu überwinden und den Weg für eine Zukunft zu ebnen, in der Wohnen wieder bezahlbar und das Eigenheim nicht länger ein unerfüllbarer Traum ist. Die Politik, die Wirtschaft und die Gesellschaft müssen zusammenarbeiten, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und Deutschland als lebenswerten Ort für alle zu erhalten.