Garten
Schluss vor neugierigen Blicken – Sichtschutz aus Holz ist Trend
Ratgeber / Lesedauer: 5 min

BAUEN & WOHNEN
Auf dem Balkon mal nur im Bikini die Beine hochlegen oder mit Freunden den Feierabend feuchtfröhlich auf der Terrasse feiern - ungebetene Zaungäste und neugierige Nachbarn sind dabei nicht eingeladen. Ein passender Sichtschutz sorgt für Privatsphäre und ermöglicht es Ihnen, Ihre Außenbereiche ungestört zu genießen.
Doch welcher Sichtschutz passt zu Ihnen? In diesem Artikel möchten wir uns die natürlichste Variante aus Holz genauer ansehen. Entdecken Sie die Trends, Pflegetipps und Preise für Sichtschutzelemente aus Holz und finden Sie die ideale Lösung für Ihren Garten oder Ihre Terrasse.
Verschiedene Varianten von Sichtschutzelementen aus Holz
Grundsätzlich wird zwischen Rankgittern, Sichtschutzelementen und Lärmschutzelementen unterschieden. Rankgitter dienen dazu, Pflanzen beim Ranken zu unterstützen und ermöglichen es Ihnen, schöne Akzente im Garten zu setzen. Besonders im Trend sind laut Jochen Kübler Rhombusleisten aus Lerchenholz, da sie filigran und leicht wirken.
Wenn Sie einen Raumteiler oder einen winddichten Sichtschutz suchen, sind dichte Elemente aus Weidenholz eine naturnahe Wahl. Die geflochtenen Weidenholz-Elemente fügen sich harmonisch in die Umgebung ein und verleihen Ihrem Außenbereich einen rustikalen Charme. "Rankgitter und Sichtschutzelemente aus Holz bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für Ihren Garten. Sie können damit sowohl Pflanzen elegant ranken lassen als auch einen gemütlichen und geschützten Raum schaffen“, erklärt Jochen Kübler vom Holzwerk Kübler in Amtzell.

Neigung verhindert Staunässe
Eine Besonderheit bei Rhombusleisten ist ihre schräge Stirnseite. Sie sind nicht im rechten Winkel geschnitten, sondern weisen eine Neigung von etwa 15 bis 20 Grad auf. Diese Konstruktion ermöglicht einen besseren Wasserablauf und verhindert Staunässe auf den Holzoberflächen.
Pflege und Schutz des Holzes
Damit Ihr Sichtschutz aus Holz lange schön und funktional bleibt, ist die richtige Pflege und der Schutz vor Witterungseinflüssen entscheidend. Holz hat von Natur aus die Eigenschaft, sich mit der Zeit zu vergrauen. Diese Patina ist eine Schutzschicht, die das Holz vor Verwitterung schützt. Wenn Ihnen diese silbergraue Farbe nicht gefällt, können Sie das Holz mit speziellen Ölen und Lasuren behandeln, um die Vergrauung zu verzögern.
Verschiedene Holzarten haben unterschiedliche Dauerhaftigkeitsklassen. Fichte und Kiefer gehören beispielsweise zu den Holzarten mit niedriger Dauerhaftigkeit und benötigen daher eine regelmäßige Imprägnierung und Pflege. Lärche und Robinie hingegen zeichnen sich durch eine natürliche Widerstandsfähigkeit aus und benötigen weniger Pflegeaufwand. "Eine regelmäßige Pflege und der Schutz vor Witterungseinflüssen sind entscheidend für die Langlebigkeit und Schönheit Ihres Sichtschutzes aus Holz. Achten Sie auf hochwertige Holzarten und verwenden Sie Pflegeprodukte, die speziell auf den Schutz von Holz abgestimmt sind", rät Jochen Kübler.
Um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen, ist eine gute Durchlüftung wichtig. Achten Sie darauf, dass der Sichtschutz nicht direkt am Boden steht und dass die einzelnen Holzelemente einen gewissen Abstand zueinander haben, um die Luftzirkulation zu ermöglichen. Ein weiterer Tipp ist die regelmäßige Reinigung des Holzes, um Verschmutzungen zu entfernen und eine langfristige Schönheit zu gewährleisten.

Deutliche Unterschiede bei Preis und Qualität
Die Preise für Holzelemente als Sichtschutz variieren je nach Höhe und Holzart. Wenn Sie sich für ein Sichtschutzelement aus Weidenholz mit einer Größe von 90 x 180 cm entscheiden, können Sie bereits ab ca. 60 Euro starten. Für ein Sichtschutzelement aus Lärchenholz mit Rhombusleisten liegen die Preise bei etwa 240 Euro. Wenn Sie sich für die robuste Robinie entscheiden, müssen Sie mit Kosten von ca. 350 Euro rechnen.
„Bei der Auswahl des Sichtschutzes aus Holz ist es wichtig, auf die Qualität der Holzart und der Verarbeitung zu achten. Hochwertige Holzelemente sind langlebiger und benötigen weniger Pflegeaufwand" betont Experte Jochen Kübler. Während Fichte und Kiefer eine günstige Option sind, sind sie auch anfälliger für Verwitterung und benötigen mehr Pflege. Lärche und Robinie sind langlebiger und widerstandsfähiger, jedoch auch etwas teurer in der Anschaffung.
Rechtliche Aspekte bei der Installation des Sichtschutzes
Nachdem Sie sich für den passenden Sichtschutz aus Holz entschieden haben, steht die Montage an. Doch Vorsicht: Nicht jede Höhe und Platzierung ist erlaubt. Wenn Sie sich auf Ihrem eigenen Grundstück befinden, können Sie den Sichtschutz nach Belieben gestalten. Schwieriger wird es jedoch, wenn Sie an die Grundstücksgrenze zum Nachbarn stoßen.
Laut Bebauungsplan ist die Art und Höhe des Sichtschutzes in der Regel nicht explizit festgelegt. Hier greift das Nachbarschaftsrecht, das in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt ist. Zum Beispiel besagt das Nachbarschaftsrecht in Baden-Württemberg, dass ein Sichtschutz bis zu einer Höhe von 1,50 m direkt an der Grundstücksgrenze gebaut werden darf. Wenn Sie eine höhere Höhe wünschen, zum Beispiel 1,80 m, müssen Sie einen Abstand von 30 cm von der Grundstücksgrenze einhalten.
Es ist ratsam, vor der Installation des Sichtschutzes das Gespräch mit den Nachbarn zu suchen und mögliche Vereinbarungen zu treffen. Eine gute nachbarschaftliche Beziehung ist schließlich von Vorteil.
Ein natürlicher Sichtschutz aus Holz ist nicht nur funktional, sondern verleiht Ihrem Außenbereich auch eine warme und gemütliche Atmosphäre und schafft die gewünschte Privatsphäre.