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Essbare Kräuter im Garten: lecker und gesund

Ratgeber / Lesedauer: 5 min

Für die einen sind sie Unkraut, für die anderen ein leckerer Salat: So erkennen Sie essbare Kräuter im Garten.
Veröffentlicht:10.05.2023, 15:14

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Suchen Sie essbare Kräuter im Garten? Schauen Sie genau hin, was da in Ihren Beeten sprießt, bevor Sie zur Spitzhacke greifen. Bärlauch & Co. breiten sich schneller aus, als es manchem Hobbygärtner lieb ist. Dabei sind sie eigentlich ein Grund zur Freude: Denn wenn Sie diese essbaren Unkräuter erkennen, haben Sie stets etwas Frisches und Gesundes auf dem Tisch. Oder anders ausgedrückt: Wenn Sie manches Unkraut ernten, haben Sie kostenloses Superfood aus dem Garten!

Wie erkenne ich essbares Unkraut?

Schon zu Beginn des Frühjahrs schießen sie wieder aus dem Boden: Kräuter im Garten. Den Namen „Unkraut‟ tragen sie allerdings zu Unrecht, passender ist die Bezeichnung Wildkräuter. Fragen Sie sich, wie Sie Wildkräuter erkennen? Bilder helfen bei der Identifizierung. Damit Sie essbare Kräuter im heimischen Garten erkennen, haben wir hier eine Bildergalerie mit den häufigsten Sorten für Sie zusammengestellt.

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Welches Unkraut ist essbar?

Manch essbares Unkraut hat längst den Weg in die Sterneküche geschafft, andere Kräuter im Garten sind noch nicht so weit. Alles eine Frage der Zeit!

Bärlauch

Pionier des essbaren Unkrauts ist der Bärlauch, der den Sprung zur Frühlingsdelikatesse geschafft hat. Schon zum Frühlingsbeginn brechen die Kräuter im Garten durch und verströmen in großer Zahl ein unverwechselbares Knoblauch-Aroma. Das auch als wilder Knoblauch bekannte Lauchgewächs ist ein echter Tausendsassa und entfaltet sein intensives Aroma als Pesto, in Suppen und Saucen und passt wunderbar zu Spargel.

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Rezeptidee Bärlauchpesto (Foto: BAUEN & WOHNEN)

Doch Vorsicht: Die Blätter ähneln denen von (in allen Teilen giftigen) Maiglöckchen. Also unbedingt den Riechtest an den Blättern machen, bevor Sie dieses Unkraut essen.

Brennnessel

Bei Kindern gefürchtet, von manchen Gärtnern verflucht und von anderen geliebt – die Brennnessel spaltet die Meinungen, denn sie kann verletzen, aber auch heilen. Schmerzhafte Verbrennungen durch Kontakt mit ihren Nesseln hat wohl schon jeder erlebt.

Doch die wohltuende Wirkung der Pflanze ist nur wenigen Menschen bekannt. Dabei ist die Wirkung der Brennnessel enorm vielfältig. Der Klassiker Brennnesseltee lindert Magenbeschwerden, regt den Stoffwechsel an und stärkt das Immunsystem. Auch in essbarer Form wird der Brennnessel eine heilende Wirkung nachgesagt. Die Samen können Sie frisch oder geröstet als Gewürz oder als Salattopping verwenden. Die Blätter eignen sich unter anderem hervorragend als Spinatalternative oder als Pestozutat.

Am besten ernten Sie die Brennnessel, wenn sie groß genug ist, also in der Regel zwischen Mai und September. Für die Ernte unbedingt Gartenhandschuhe anziehen. Wer sie als wilde Kräuter im Garten nicht haben möchte, wird aber auch an vielen anderen Orten fündig, etwa am Straßenrand oder auf Wiesen.

Löwenzahn

Löwenzahn ist so viel mehr als Kaninchenfutter. Als essbares Unkraut wächst er im Garten und auf Wiesen. Die zarten, jungen Blätter können bereits im Frühling geerntet werden und veredeln mit ihrer leicht bitter-nussigen Geschmacksnote jede Sauce.

Fans von Gartenkräutern schwören darauf, die Blütenknospen wie Kapern in Essig, Salz und Pfeffer einzulegen. Aber auch die sonnengelben Blütenköpfe, die zwischen April und Juni Saison haben, sind eine Delikatesse und setzen zum Beispiel in einer Schüssel Rucolasalat auch optisch einen knalligen Akzent.

Als Löwenzahnsirup, etwa als Zugabe in Mineralwasser, regt er den Stoffwechsel an und unterstützt die Nierenfunktion. Nur von den Stängeln mit ihrer milchigen Füllung sollten Sie die Finger lassen!

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Löwenzahnsirup mit Mineralwasser (Foto: BAUEN & WOHNEN)

Giersch

Auch wenn Sie noch so viel Ehrgeiz darauf verwenden: Giersch werden Sie auf Dauer nicht los. Freuen Sie sich lieber, dass Sie dieses Unkraut essen können! Das Würzkraut mit seinem leicht scharfen Aroma wächst ständig nach, ohne dass Sie auch nur einen Finger rühren müssen. Schmeckt herrlich als Spinatersatz, Gemüse, in grünen Smoothies und Wildkräutersalaten, als Gewürz, Beilage zu Kartoffeln oder als Alternative zu Petersilie. Die jungen Blätter können Sie bereits ab März ernten, die Stängel und jungen Blütensprossen von Mai bis August.

Vogelmiere

Noch so ein unausrottbarer Kandidat im Beet. Deutlich milder als die anderen Wildkräuter, regt die Vogelmiere den Stoffwechsel an und enthält viele Mineralstoffe und wertvolles Eiweiß. Sie kann das ganze Jahr über geerntet werden. Besonders delikat sind die jungen Triebspitzen zu Frühlingsbeginn im März, bevor die Pflanze ihre hübschen weißen Blütendolden ausbildet. Sie passen mit ihrem feinen Geschmack zu jedem Kräuterquark!

Sauerampfer

Kaum ein Kraut schmeckt so nach Sommer wie der Sauerampfer – und in den Sommermonaten wird er auch geerntet. Als frisch gepflückter Snack oder in der Küche weiterverarbeitet – gekocht in Suppen oder roh in kraftspendenden Smoothies – entfaltet er sein säuerliches, erfrischendes Aroma. Sauerampfer ist deshalb eine spannende Zugabe zu Spinat und in Gerichten ein sehr guter Ersatz für Zitrone oder Essig.

Essbare Kräuter ernten

Die Erntezeit für essbare Kräuter hängt von der Art der Pflanze ab, aber in der Regel können die meisten Kräuter in den Monaten März bis September geerntet werden.

März April Mai Juni Juli August September
Bärlauch
Brennnessel
Löwenzahn
Giersch
Vogelmiere
Sauerampfer

Essbares Unkraut – ein echter Vitaminbooster

Sie sehen: Wilde Kräuter im Garten sind viel besser als ihr Ruf. Viele Unkräuter werden zu Unrecht so genannt. Die Wildkräuter haben einen hohen Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen, zum Beispiel Eisen, Kalium, Magnesium, Phosphor, Calcium, Vitamin C oder Provitamin A. Einigen wird sogar eine heilende Wirkung nachgesagt. Lassen Sie also den Unkrautstecher stecken und freuen Sie sich auf eine frische Mahlzeit direkt aus Ihrem Garten!