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Gartenräume schaffen: Mehr Struktur im Garten

Ein Beitrag von: Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V.

Gartenräume schenken Struktur und laden zum Verweilen ein. Wie Sie Gartenräume gestalten und welche Tipps Gartenprofis haben, erfahren Sie hier.
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Gartenräume helfen dabei, den eigenen Garten sowohl schöner und strukturierter als auch funktioneller zu gestalten. Davon profitieren Hobbygärtner, die sich nach einer Umgestaltung sehnen, aber auch Familien, die Platz und Harmonie im Garten schaffen möchten. Wie das geht und was wichtig ist, um Gartenräume zu schaffen, erfahren Sie hier.

Was sind Gartenräume?

Sitzplätze, Nutzgartenbereiche mit Beeten für Gemüse, Spielbereiche: Auch im Garten gibt es „Räume“ wie im Haus oder in der Wohnung. Sie werden als Gartenräume bezeichnet, gliedern den Garten und wirken bei guter Gestaltung besonders einladend. Die Landschaftsarchitektin Mirja Gula von der Thomas Heumann GmbH in Weinstadt erklärt sie so: „Gartenräume sind für mich Räume im Garten – ähnlich wie in der Architektur, aber eben im Außenraum. Sie sind Lebensräume und im Prinzip wie bei der Architektur auch einzelne Bereiche mit verschiedenen Funktionen und Nutzungen, die unterschiedlich gestaltet und eingerichtet sind und auch wesentlich zur Lebensqualität beitragen.“

Gartenräume gestalten: Welche Bereiche gibt es im Garten?

Wie die einzelnen Gartenzimmer aussehen und welche Bereiche es gibt, hängt davon ab, wie der Garten genutzt wird und welche Ansprüche an die Gestaltung bestehen. Einige Gartenbesitzer wünschen sich zum Beispiel einen großen Bereich zur Erholung oder auch viel Platz, um mit Freunden und Familie draußen zu sitzen. Manche wünschen sich auch einen Bereich für die Selbstversorgung, etwa einen Gemüsegarten. Aber auch separate Spielbereiche für den Nachwuchs dürfen nicht fehlen, sofern die Gartenbesitzer Kinder haben. „Dann gibt es natürlich den Bedarf der Erholung, die Wellness-Bereiche, dann die Terrassen, hausnahe Bereiche oder auch Sitzplätze im Garten. Das ist ganz vielfältig, je nach Anspruch und Nutzungserfordernis“, ergänzt die Expertin Mirja Gula.

Wie bekommt man Struktur in den Garten? - Gartenräume schaffen

Um mit der Hilfe von Gartenräumen Struktur in die grüne Oase zu bekommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So kann ein Garten mit gewissen Gestaltungselementen, wie Kanten und Einfassungen, Pflanzungen, Wegen, baulichen Elementen oder auch Kunstwerken gegliedert werden. Die Struktur ergibt sich dann durch deren Anordnung: hier können Sie sowohl mit Symmetrien, als auch mit Asymmetrien spielen – oder Sie arbeiten mit Fluchten, Sichtachsen und Blickbezügen. Auch dafür teilt Mirja Gula wertvolle Insider-Tipps aus Sicht des Profis.

Es gibt vielfältige Mittel, die man einsetzen kann. Man kann mit Hecken spielen, um wirklich Raumkanten zu bilden oder auch mit lockerer Bepflanzung Räume erzeugen, um Blicke zu bremsen, zu lenken, Durchblicke und Einblicke zu ermöglichen, unterschiedliche Perspektiven und Spannungsfelder aufzuzeigen.

Mirja Gula, von der Thomas Heumann GmbH

Gartenräume gestalten: Wie Sie kreative Gartenräume schaffen

Für die konkrete Umsetzung der Gartengestaltung ist eine gute Planung notwendig. Weil das nicht immer einfach ist, ist Expertise gefragt. Über GaLaBau finden Sie den passenden Fachbetrieb für die Beratung und Umsetzung Ihres Gartenkonzepts.

Diagonale Sichtachsen nutzen

Um den Blick auf ein Gartengestaltungselement zu lenken, es mit einem anderen Element zu verbinden, aber auch um einen Raum größer, tiefer oder weiter wirken zu lassen, können sogenannte Sichtachsen genutzt werden. Das lässt sich zum Beispiel mit einer bestimmten Bepflanzung und Wegeführung umsetzen. So lässt z.B. eine besondere Pflanze, die sich am Ende eines linearen Weges befindet, den Garten größer erscheinen.

In kleinen Gärten arbeitet man eher mit Blickbezügen erklärt die Gartenexpertin. Hierbei geht es darum, Akzente zu setzen, Blicke zu leiten und zu lenken. Mit Durchblicken in andere Gartenräume kann eine gewisse Neugier erzeugt werden.

Das heißt, ich verenge Blicke und öffne sie aber auch gezielt wieder in Bereichen.

Mirja Gula, von der Thomas Heumann GmbH

Gartenstruktur planen

Die Planung der Gartenstruktur beginnt mit der Definition von Bereichen und Anforderungen. Dazu gehört die Analyse der bestehenden Gegebenheiten, wie Höhenunterschiede und angrenzende Grundstücke. Ein zentraler Aspekt ist die Frage, was im Garten gefördert werden soll – sei es Erholung, Anbau von Pflanzen oder Spielbereiche für Kinder. Basierend auf diesen Überlegungen erstellt ein Landschaftsarchitekt oder Garten- und Landschaftsbauer ein Konzept zur Raumgestaltung.

Zuerst werden Raumkanten gesetzt, um eine klare Struktur zu schaffen. Oft beginnt man mit der Einfassung des Grundstücks an den Grenzen, um Privatsphäre zu gewährleisten. Elemente wie Mauern, Sichtschutze aus Holz oder Stahl und Hecken sind hier besonders effektiv. Dieser geschlossene Gartenbereich, im weiteren Sinne auch Hortus Conclusus genannt, kann einen besonderen Rückzugsort darstellen.

Ein weiteres zentrales Element der Gartenstruktur sind Wege und Plätze, die die Grundstruktur des Gartens bestimmen.
Ein weiteres zentrales Element der Gartenstruktur sind Wege und Plätze, die die Grundstruktur des Gartens bestimmen. (Foto: Canva)

Ein weiteres zentrales Element der Gartenstruktur sind Wege und Plätze, die die Grundstruktur des Gartens bestimmen. Sie verbinden verschiedene Bereiche miteinander und schaffen eine logische und ästhetische Ordnung. Im weiteren Verlauf wird die Planung immer detaillierter, vergleichbar mit dem Bau eines Hauses, wobei nach und nach feinere Strukturen und Details hinzugefügt werden.

Ob Staudenbeet oder Platz für die Gemüsebeete: Sobald die Grundstruktur steht, kann es an die Detailplanung der Pflanzenbereiche gehen. Dabei sollten vor allem individuelle Bedürfnisse der Pflanzen (fachlich auch als Standortansprüche bezeichnet) berücksichtigt werden – sprich: Bodenansprüche, Schatten, Lichteinfall und Beleuchtungsdauer.

Im letzten Schritt kann es an die Planung der kleineren und einzelnen Gartenelemente im Detail gehen. Dazu gehören etwa folgende Ausstattungselemente, wie:

Tiefe schaffen mit Pflanzen

Sowohl mit Farben, wie z.B. mit verschiedenen Grüntönen, als auch mit der Hilfe einer bewussten Platzierung kleiner und großer Pflanzen mit unterschiedlichen Blütenfarben und -formen ist es möglich, Tiefe im Garten zu erzeugen. Berücksichtigen Sie dabei diese Tipps:

Sowohl mit Farben als auch mit der Hilfe einer bewussten Platzierung kleiner und großer Pflanzen mit unterschiedlichen Blütenfarben und -formen ist es möglich, Tiefe im Garten zu erzeugen.
Sowohl mit Farben als auch mit der Hilfe einer bewussten Platzierung kleiner und großer Pflanzen mit unterschiedlichen Blütenfarben und -formen ist es möglich, Tiefe im Garten zu erzeugen. (Foto: Canva)

Bäume und Gehölze

Bäume und Gehölze – ein weiterer selbstverständlicher Teil der Natur – helfen ebenfalls dabei, den Garten zu gliedern und schöne Gartenräume zu schaffen. Sie haben nicht nur eine ökologische Funktion, indem sie zur Artenvielfalt beitragen und Tieren Schutz und Lebensraum bieten. Sie helfen auch, den Umgebungslärm zu dämpfen, Schatten zu spenden und Wände im Garten zu schaffen. Außerdem helfen sie dabei, Räume zu gliedern und bieten gleichzeitig Sichtschutz.

Die Expertin Mirja Gula erklärt, dass man mit verschiedenen Wuchsformen arbeiten kann. So können beispielsweise mit geschnittenen Gehölzen harte Kanten und Wände geschaffen werden. Nadelgehölze als Hecke schaffen viel exaktere Kanten als es großlaubige oder helllaubige Pflanzen tun. Somit können verschiedene „Looks“ erzeugt werden. Bäume und Gehölze sind nicht nur aus ästhetischen Gründen wichtig:

Bäume sind natürlich auch im Zuge des Klimawandels extrem wichtig, weil das Grün natürlich der Bestandteil ist, der für Lebensqualität sorgt, sei es Verdunstungskälte erzeugt, CO2 bindet, Sauerstoff produziert, Schatten spendet oder Lebensraum für Tiere darstellt.

Mirja Gula, von der Thomas Heumann GmbH

Wände

Eine wichtige Bedeutung bei der Gestaltung von Gartenräumen kommt Wänden zu. Denn ähnlich wie im Haus können sie zur klaren Raumtrennung dienen. Dabei sind mit Wänden und Raumkanten nicht nur die klassischen Varianten gemeint, zu denen etwa Zäune aus Holz oder anderen Materialien zählen. Auch Pflanzen können eine Wand bilden und so Sichtschutz bieten und Räume definieren. Eine weitere Option sind Mauern, die einerseits Privatsphäre bieten, andererseits als Dekorationselement integriert werden, indem sie bepflanzt werden.

Wände und Zäune dienen ähnlich wie im Haus zur klaren Raumtrennung.
Wände und Zäune dienen ähnlich wie im Haus zur klaren Raumtrennung. (Foto: Canva )

Unterschiedliche Bodenbeläge

Bodenbeläge sind „extrem wichtig, weil man natürlich darüber auch unterschiedliche Emotionen erzeugt“, so Mirja Gula. So wirkt Holz zum Beispiel natürlicher und wärmer als manch andere Materialien. Würde man statt einer Keramikfliese z.B. Kies nehmen, hätte man ebenfalls ein ganz anderes Gefühl – zum Beispiel das typische Knirschen unter den Füßen. Somit spielt auch die Gestaltung des Bodens eine wichtige Rolle dabei, einzelnen Gartenräumen eine bestimmte Stimmung zu verleihen, damit sie eine spezifische Atmosphäre erzeugen.

Bodenbeläge sind extrem wichtig, weil man natürlich darüber auch unterschiedliche Emotionen erzeugt.
Bodenbeläge sind extrem wichtig, weil man natürlich darüber auch unterschiedliche Emotionen erzeugt. (Foto: Canva)

Übergänge der Gartenräume

Mirja Gula rät dazu, nicht zu viele Stilelemente miteinander zu vermischen. Damit sowohl die einzelnen Gartenräume als auch die Übergänge harmonisch wirken, ist es wichtig, sich auf einen bestimmten Stil festzulegen. Neben Harmonie sorgt dies auch für Natürlichkeit und ein gewisses Selbstverständnis, wie in der Architektur auch. Die Kontinuität von Materialien und Farben spielt hierbei eine zentrale Rolle, um eine visuelle Verbindung zwischen den verschiedenen Bereichen zu schaffen. Weiche Übergänge, bei denen Grenzen ineinanderfließen, ermöglichen eine sanfte Abgrenzung und schaffen Übergangszonen, die den Garten harmonisch und zusammenhängend wirken lassen.

Manchmal sind jedoch auch harte und exakte Übergänge sinnvoll, abhängig vom Stil und der Funktion des Gartens. Solche klaren Abgrenzungen können durch Tore, Sichtschutzelemente oder gezielte Pflanzungen wie Hecken erreicht werden. Diese Übergänge sind besonders nützlich, um unterschiedliche Gartenräume mit verschiedenen Nutzungen voneinander zu trennen. So können beispielsweise ein gemütlicher Sitzbereich und ein Nutzgarten effektiv voneinander abgegrenzt werden, ohne dass der ästhetische Gesamteindruck des Gartens leidet.


Beispiele für Gartenräume


Gartenräume planen und gestalten mit Experten

Ob Pflanzenauswahl, Bodenbeschaffenheit oder die Planung eines harmonischen Konzepts: Bei der Umsetzung der individuellen Gartengestaltungsideen ist es ratsam, mit einem Profi zu arbeiten. Die Expertise erfahrener Fachleute schützt nicht nur vor bösen Überraschungen im Garten, indem Sie Fehler vermeiden. Sie hilft auch dabei, ein harmonisches und natürlich wirkendes Gesamtbild zu erzeugen. Kompetente Unterstützung bei Ihrem Vorhaben bekommen Sie durch die GaLaBau Fachbetriebssuche.

Für den Inhalt dieses Artikels ist verantwortlich:

Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V.
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70771 Leinfelden-Echterdingen