Hausbau

Kostenvergleich: Bodenplatte vs. Keller beim Hausbau

Ratgeber / Lesedauer: 5 min

Bei der Entscheidung zwischen Keller und Bodenplatte spielen viele Faktoren eine Rolle. Bauherren müssen individuelle Gegebenheiten und Voraussetzungen des Grundstücks berücksichtigen. Wir helfen bei der Entscheidungsfindung.
Veröffentlicht:25.05.2023, 11:38

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Keller oder Bodenplatte? Für beides sprechen viele Punkte, aber es gibt auch viel Halbwissen, was schnell in die Irre führen kann. Eine generelle Lösung oder Empfehlung gibt es nicht!

Ob Keller oder Bodenplatte entscheiden zudem nicht nur die Bauherren. Die Entscheidung für das eine oder andere hängt von verschiedenen Voraussetzungen und Gegebenheiten des Grundstücks ab.

Was ist eine Bodenplatte und wie hat sie sich verändert?

Die Anforderungen sind gestiegen. Die Bodenplatten heutzutage sind stabiler und energetisch besser als vor einigen Jahren.

Die Bodenplatte ist meist 25 cm dick zuzüglich Dämmung und ausreichendem Schotterpolster. Meist ist ein Bodenaustausch bis 80 cm Tiefe inkludiert.

Was kostet eine Bodenplatte?

Die Grundlage zur Berechnung ist in etwa:

Bodenplatte + Erdarbeiten = 30 TEUR + 30 TEUR als Planung (vor dem Bodengutachten)

Was bringt ein Keller?

Viele Menschen denken beim Wort "Keller" an einen dunklen Raum. Dabei haben Keller unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten.

Ein Keller kann als Nutzfläche und Abstellraum dienen oder aber die Wohnfläche erweitern und sogar eine Einliegerwohnung oder ein zusätzliches Büro bieten.

Wird der Keller als Nutzfläche geplant, sieht man häufig Stahlbeton mit weißem Anstrich. Der Keller bietet ausreichend Stauraum und hat genügend Platzbedarf für einen etwas 10 qm großen Technikraum. Dieser ist trocken und kann zusätzlich für Waschmaschine und Trockner genutzt werden.

Der Keller als Wohnraum oder Gewerbefläche

Sollte man den Keller als Wohnraum wie eine Einliegerwohnung oder als Gewerbefläche nutzen wollen, so müssen bei der Planung folgende Dinge mit berücksichtigt werden:

  • Die Heizung
  • die Lüftung und
  • die Dämmung

Im Hinblick auf die Erreichung von Effizienzklassen und Nutzung möglicher Fördermittel.

  • Die lichte Raumhöhe

Die lichte Raumhöhe ist vorgeschrieben und liegt in den meisten Bundesländern bei 2,50 m. Der Keller muss bei dieser Nutzungsart damit weiter beziehungsweise tiefer in die Erde reingebaut werden.

Welche Kellerarten gibt es und worin unterscheiden Sie sich?

Die Kellerarten bestehen alle aus demselben Beton. Der Hauptunterschied liegt in der Abdichtungsart.

Es gibt:

1. Den Standardkeller oder „Basiskeller‟:

Er dient als Nutzkeller oder Wohnraum bei normalem Boden bei einer Wandstärke von 20 cm.

2. Der wasserundurchlässige Keller oder „weiße Wanne‟

Die weiße Wanne dient als Nutzraum bei feuchter Bodenbeschaffenheit mit einer Wandstärke von 24 cm.

3. Der Frischbeton Verbundfolienkeller (FBV-Keller)

Er dient als Wohnraum bei feuchter Bodenbeschaffenheit.

Ist das Bauen mit Bodenplatte günstiger als ein Keller?

Auf den ersten Blick spart man sicher 50.000 EUR bis 60.000 EUR, aber auf den zweiten Blick muss man bedenken, wie viele Ersatzräume man stattdessen braucht und wo die Technik untergebracht wird. So ist man am Ende mit Bodenplatte unter Umständen doch teurer, als mit dem Keller und hat obendrein ein kleineres Haus.

Wie setzt sich die "Ersparnis" von 60.000 EUR der Bodenplatte im Vergleich zum Keller zusammen?

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(Foto: BAUEN & WOHNEN)
  • ca. 30.000 EUR Mehrkosten für den Erdaushub (größeres Loch)
  • ca. 30.000 EUR Mehrkosten von Keller zu Bodenplatte

Checkliste: Keller vs. Bodenplatte

Als Entscheidungsgrundlage ist eine Checkliste hilfreich, um die Wirtschaftlichkeit und den eigenen Platzbedarf zu ermitteln:


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(Foto: BAUEN & WOHNEN)

1. Der Baugrund

  • Feuchtigkeit

Wie ist der Grundwasserspiegel?

Gibt es Staunässe, Grundwasser, Sickerwasser ?

  • Beschaffenheit

Habe ich Felsen, die den Erdaushub erschweren?

Wo ist mein tragfähiger Baugrund?

Müsste ein Bodenaustausch stattfinden?


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(Foto: BAUEN & WOHNEN)

2. Die Topographie

  • Grundstücksneigung

Habe ich eine Ebene, eine leichte Hanglage oder eine Hanglage?

Wie hoch ist die Höhendifferenz? (2.5 m ist keine leichte Hanglage mehr)

  • Sonnenstand

Muss für eine Terrasse aufgeschüttet werden?

Muss ein Hang ausgegraben werden?

Brauche ich Balkone?


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(Foto: BAUEN & WOHNEN)

3. Der Grenzabstand

  • Wo steht das Haus genau?
  • Wie nah ist es an der Grundstücksgrenze?
  • Für den Bau eines Keller braucht man ein Loch - was ist möglich?

Ist das noch auf meinem Grundstück oder beim Nachbarn?

Steht beim Nachbarn ein Gebäude (im Weg)?

Was mache ich mit dem zusätzlichen Humus?


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(Foto: BAUEN & WOHNEN)

4. Das Baufenster und Platzbedarf

Was ist ein Baufenster? Das Baufenster definiert die Lage auf meinem Grundstück, wo mein Haus stehen darf.

  • Passen alle notwendigen Flächen wie z. B. Carport, Garage oder Technikraum auf mein Grundstück?
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(Foto: BAUEN & WOHNEN)

Faustregel Nr. 1: Je kleiner das Grundstück, desto eher bauen Menschen mit Keller!

Ein Technikraum hat mindestens 10 qm, damit man frei ist in der Wahl der Technik!

Faustformel Nr. 2: Technikraum und Abstellflächen ergeben ca. 30 qm Flächenbedarf.

Mögliche Orte für Technik sind: Ein Anbau, das Haus oder ein Keller

Fazit: Ein Keller mit 60 qm Fläche kostet mit Erdaushub und allem Drum und Dran etwa so viel wie 30 qm als Anbau oder ein Haus, das 30 qm größer wäre.


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Wie entsteht ein Keller?

Die fertigen Pläne werden als CAD-Daten aufbereitet und Bewehrungsstähle in die Wand eingelegt. Laserpunkte zeigen, wo später Fenster eingesetzt werden.

In die Wände werden Aufhängungen eingebaut, an denen die Wände später an Haken aufgehängt werden.

Danach geht es weiter zur Betonage.

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(Foto: BAUEN & WOHNEN)

Im dargestellten Beispiel (siehe Video) kommt die Frischbetonverbundfolie für eine Wohnkellerwand hinzu.

Danach geht die Kellerwand zum Trocknen in den Ofen. Danach wird die Wand ausgeschalt und in Verladeboxen verladen. Diese werden dann zur Montage zur Baustelle transportiert.

Wie lange dauert die Montage des Kellers vor Ort?

In der Regel dauert die Montage an der Baustelle selbst etwa zwei Tage.