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Superfood

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Brennnessel: Superfood, Heilpflanze & Brennnesseljauche

Ein Beitrag von: Bauen & Wohnen

Wir zeigen in einer neuen BAUEN & WOHNEN Folge der Superhelden im Garten wie wertvoll die Brennnessel eigentlich ist. Denn die Brennnessel ist viel mehr als ein vermeintliches Unkraut: Sie ist ein kraftvolles Wildkraut, ein heimisches Superfood und eine wirksame Heilpflanze, die in keinem naturnahen Garten fehlen sollte. Warum, das erfahren wir von Petra Hammig-Krott, einer erfahrenen Kräuterführerin aus Ravensburg.
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Inhaltsverzeichnis

Brennnessel: Superfood, Heilpflanze & Brennnesseljauche

  • Brennnessel: Wirkung und Inhaltsstoffe
  • Brennnesseltee: Entgiftung aus der Tasse
  • Brennnessel verwenden: Von den Blättern bis zu den Samen
  • Brennnessel Rezept für Brennnessel-Chips
  • Brennnessel Rezept: Brennnesseljauche – der Naturdünger
  • Sammeln mit System: Ohne sich zu verbrennen
  • Brennnessel Wirkung und Inhaltsstoffe

    Mit ihrem beeindruckenden Gehalt an Eisen, Kalzium, Vitamin C, pflanzlichem Eiweiß und Chlorophyll ist die Brennnessel ein wahres Nährstoffwunder. Sie unterstützt den Körper bei Entgiftung, Blutreinigung, Rheuma, Gicht, Hautproblemen und Harnwegsinfekten – und das völlig kostenlos aus dem Garten.

    „Sie hat so viele Heilstoffe. Sie ist kein Unkraut, sondern ein wirklich tolles, wildes Heilkraut.“, betont Petra Hammig-Krott. Die Brennnessel-Wirkung ist innerlich wie äußerlich bemerkenswert – als Tee, Umschlag, Tinktur oder Bestandteil gesunder Ernährung.

    Sie hat so viele Heilstoffe. Sie ist kein Unkraut, sondern ein wirklich tolles, wildes Heilkraut.

    betont Petra Hammig-Krott

    Brennnesseltee: Entgiftung aus der Tasse

    Brennnesseltee wirkt stark harntreibend und entschlackend, ideal für Frühjahrskuren. Er kann sowohl getrunken als auch äußerlich angewendet werden, z. B. bei unreiner Haut oder zur Pflege der Kopfhaut. Da er stark entwässert, sollte man parallel ausreichend Wasser trinken. „Das ist eine super heilkräftige Pflanze, die richtig Power hat.“

    Wirkung Brennnesseltee: Diese die gesundheitlichen Vorteile hat Brennnesseltee

    Brennnesseltee ist vielen vor allem als bewährtes Mittel bei Blasenentzündungen bekannt – dabei kann er noch deutlich mehr. Die Brennnessel wirkt entgiftend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und blutreinigend. Sie unterstützt bei Beschwerden wie Gicht, Arthrose, Arthritis, Prostataleiden und Verdauungsproblemen. Gleichzeitig stärkt sie das Immunsystem und kann zur allgemeinen Gesundheit beitragen. Ihr hoher Gehalt an Mineralstoffen wie Kalium regt die Nierentätigkeit an und fördert die Ausleitung von Stoffwechselprodukten. Flavonoide und andere sekundäre Pflanzenstoffe sorgen dafür, dass auch rheumatische Beschwerden gelindert werden können.

    Auch bei Detox-Kuren ist Brennnesseltee ein beliebter Begleiter – er unterstützt die Leberfunktion und kurbelt den Stoffwechsel an. Studien zeigen sogar positive Effekte bei Prostatabeschwerden.

    Äußerlich angewendet hilft der abgekühlte Tee bei Hautproblemen wie Akne oder Ekzemen und eignet sich gut als natürliche Haarspülung – besonders bei Schuppen.

    Grundsätzlich ist Brennnesseltee gut verträglich. Bei sehr hohen Mengen kann es vereinzelt zu leichten Unverträglichkeiten kommen – wie bei allem gilt: auf den eigenen Körper hören.

    Petra Hammig-Krott trinkt Brennessel als Tee
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    Petra Hammig-Krott trinkt Brennessel als Tee (Foto: Bauen & Wohnen)

    Brennnessel verwenden: Von den Blättern bis zu den Brennnessel Samen

    Die Brennnessel-Verwendung ist erstaunlich vielseitig. Die zarten Blätter im Frühjahr sind ideal für Spinat, Omeletts oder Suppen. Die Samen sind ab Mitte Juli bis Ende September reif. Wenn sich die Stängel der weiblichen Brennnessel mit ihren Brennnesselsamen nach unten beugen und leicht bräunlich verfärbt sind, ist das ein sicheres Zeichen, dass man sie ernten kann.

    Brennnessel Samen ernten
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    Brennnessel Samen ernten (Foto: Bauen & Wohnen)

    „Wenn wir die Samen ernten wollen, dann können wir entweder die ganze Brennnessel einfach abschneiden oder nur die Rispen.“ Beim Trocknen entfalten sie ihr volles Potenzial und lassen sich leicht in ein Glas füllen – perfekt für die kalte Jahreszeit.

    Die Samen der weiblichen Pflanzen hängen traubenartig herab und sind besonders reich an Eiweiß, Eisen und Omega-3-Fettsäuren. Die Samen unterstützen bei Harnwegsinfektionen, Prostatabeschwerden, als Kräftigungsmittel bei Müdigkeit, bei Leistungsschwäche und Stress, bei Rheuma und Haarausfall, denn sie fördern die Regeneration des Körpers.

    „Streut euch die Samen einfach als Topping über Salat, im Müsli oder verarbeitet sie in Powerballs. Das sorgt für Crunch und ganz nebenbei liefern sie Energie und stärken die hormonelle Balance.“ empfiehlt Petra in unserer neuen Folge: Superhelden des Gartens.

    Brennnessel als Superfood - Chips oder Powerballs
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    Brennnessel als Superfood - Chips oder Powerballs (Foto: Bauen & Wohnen)

    Brennnessel Rezept für Brennnessel-Chips

    • Brennnessel-Chips. Dafür einfach junge, frische Blätter waschen, trocken tupfen und auf einem Backblech verteilen.
    • Mit Olivenöl beträufeln, mit Salz und Pfeffer würzen und bei 180 °C etwa 5 Minuten im Ofen knusprig backen. Das Ergebnis: ein nussiger, würziger Wildkräutersnack, der mit klassischen Kartoffelchips locker mithalten kann.

    „Schmeckt wunderbar und ist superschnell gemacht!“, schwärmt Petra.

    Brennnessel Rezept: Brennnesseljauche – der Naturdünger

    Auch im Garten zeigt sich die Brennnessel von ihrer besten Seite – als Brennnesseljauche, ein natürlicher, stickstoffreicher Dünger für Starkzehrer wie Tomaten, Kürbis oder Zucchini.

    So wird die Jauche hergestellt:

    • Frische Brennnesseln grob zerkleinern und in einen großen Eimer geben (am besten 1 kg frische Blätter auf 10 Liter Wasser).
    • Mit Wasser auffüllen und locker abdecken.
    • Die Mischung täglich umrühren und etwa 10–14 Tage gären lassen, bis keine Bläschen mehr aufsteigen.
    • Danach wird die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und wie Flüssigdünger gegossen – ideal zur Blatt- und Wurzelstärkung.

    Tipp: Durch die Fermentation wird die Jauche stark riechen – ein paar Handvoll Steinmehl helfen gegen den Geruch.

    Brennnessel sammeln mit System: Ohne Brennen

    Beim Sammeln helfen Handschuhe – oder ein cleverer Trick: „Um die Brennnessel zu verarbeiten und sich dabei nicht weh zu tun, gibt es einen ganz einfachen Trick: Wir nehmen die Blätter und rollen mit einem Nudelholz oder mit einer Flasche einfach drüber und brechen dadurch die Brennhaare an den Blättern.“ Alternativ kannst du die Blätter auch kurz blanchieren oder mit einem Küchentuch vorsichtig „streicheln“, um die Brennwirkung zu neutralisieren.

    Nudelholz Brennnessel Trick
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    Nudelholz Brennnessel Trick (Foto: Bauen & Wohnen)

    Foto Nudelholz BAUEN & WOHNEN

    Nachhaltig, regional & tierfreundlich

    Die Brennnessel ist ein echtes Kreislaufwunder: Sie wächst mehrmals im Jahr, braucht keine Pflege, lockt Insekten an und ist auch getrocknet ein wertvolles Tierfutter – etwa für Hühner, Meerschweinchen oder Kaninchen. Verwechslungsgefahr? Kaum. Die markanten Brennhaare sind ein sicheres Unterscheidungsmerkmal – nur die ähnliche Taubnessel brennt nicht, sieht aber ähnlich aus.

    Fazit: Wilde Power für Küche, Körper & Kompost

    Die Brennnessel ist eine der vielseitigsten Pflanzen unserer heimischen Natur: Heilpflanze, Nahrungsquelle, Dünger und Gesundheitsbooster in einem.

    Mein Fazit für die Brennnessel ist: Holt sie in euren Garten oder lasst sie zumindest an einem kleinen Fleck wachsen, denn die Wildpflanze ist so unglaublich kraftvoll. Eine wahre Heilpflanze.

    Petra Hammig-Krott

    Also: Keine Angst mehr vor der Brennnessel – rein in die Küche! Die Brennnessel Heilpflanze ist echtes Allround-Talent und ist im Kräutergarten unentbehrlich.