Küche & Bad
Wasser sparen: Tipps für den Haushalt
Ratgeber / Lesedauer: 4 min

BAUEN & WOHNEN
127 Liter: Das ist ungefähr die Menge Wasser, die Sie für ein Vollbad einlaufen lassen. Jeder Bundesbürger verbrauche im Schnitt jeden Tag so viel Wasser, sagt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Ist das viel? Es könnte auf jeden Fall weniger sein! Mit den folgenden Tipps zum Wassersparen tun Sie Ihrem Geldbeutel und der Umwelt etwas Gutes.
Warum sollte ich Wasser sparen?
Ein geringerer Wasserverbrauch wirkt sich nicht nur direkt auf die Nebenkosten für die Wohnung oder das Haus aus. Wer Wasser spart, tut auch der Umwelt etwas Gutes, denn Abwasser und seine Aufbereitung schadet ihr. Wasser ist vielerorts auf der Welt – auch in Europa – ein knappes Gut. Gerade in den Sommermonaten ist jeder Tropfen, der nicht umsonst in den Abfluss rinnt, wichtig. Es wird aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren eine andere Wertschätzung für Wasser als Ressource geben. Daran muss sich auch unser Verhalten anpassen. Wasser zu sparen, gehört zum Haushalten dann wie ganz selbstverständlich dazu.
1. Wie kann ich Wasser beim Duschen sparen?
Duschen ist allemal wassersparender als Baden. Herkömmliche Duschköpfe haben einen Wasserdurchfluss von 10 bis 15 Litern pro Minute, eine volle Badewanne braucht hingegen über 100 Liter. Möchten Sie auch beim Duschen Wasser sparen?
Duschen Sie kürzer oder seltener und lassen Sie das Wasser beim Einseifen nicht laufen. Lohnend ist beim Duschen auch die Investition in einen Sparduschkopf. Der verbraucht nur 6 bis 8 Liter – das entspricht also einer Einsparung von rund 50 Prozent. Er reichert das Wasser mit Luft an, sodass der Strahl dennoch gewohnt voll ist. Alternativ können Sie vor Ihren herkömmlichen Duschkopf einen Durchflussbegrenzer montieren, um Wasser zu sparen.
2. Wasser nicht laufen lassen
Dieses Prinzip des Wassersparens können Sie auf viele Gewohnheiten übertragen. Beim Händeeinseifen muss das Wasser nicht laufen. Ebenso wenig beim Zähneputzen. Gemüse und Obst können Sie in einer Schale Wasser waschen, statt unter dem laufenden Hahn. Das benutzte Wasser taugt danach noch locker zum Pflanzengießen. Abgekühltes Kochwasser übrigens auch!
3. Wasser sparen in der Küche
Installieren Sie Wasserhähne mit Einhandhebelmischer oder Einhebelmischer, bei denen nur ein Hebel die Wassertemperatur reguliert und in der Mittelstellung noch kaltes Wasser fließt. Damit finden Sie schneller die passende Temperatur als mit zwei Wasserhähnen für kalt und warm und verbrauchen zudem nicht unnötig Warmwasser.

Viel Wassersparpotenzial liegt auch in der Toilettenspülung. Ältere Modelle verbrauchen circa 9 bis 14 Liter pro Spülgang, obwohl 6 bis 9 Liter ausreichen würden. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz empfiehlt wassersparende Spülkästen oder Druckspüler. Eine neue wassersparende Spülung kostet je nach Einbauart ab 50 Euro aufwärts, für eine komplett neue Toilette samt Spülung sind schnell einige Hundert Euro fällig. Dafür ist das Einsparpotenzial in der Kombination am größten, sodass 100 bis 150 Euro im Jahr durch einen geringeren Wasserverbrauch gespart werden kann.
4. Geräte nur anstellen, wenn sie voll sind
Wäschewaschen und Geschirrspülen machen zusammen knapp ein Fünftel unseres Wasserverbrauchs im Haushalt aus. Sparen können Sie hier ganz einfach, indem Sie die Sparprogramme von Waschmaschine und Geschirrspüler nutzen und sie nur laufen lassen, wenn sie vollständig gefüllt sind. Moderne Geräte sind in Sachen Energie und Wasser besonders sparsam, eine moderne Waschmaschine braucht zum Beispiel knapp 50 Liter pro Waschgang, eine Spülmaschine knapp unter 10 Liter. Doch im Gegensatz zur Energieeffizienz der Maschine liegt der Wasserverbrauch in Ihren Händen.

5. Trinkwasser sparen im Garten: Regen kostet nichts – und eine Tonne nicht viel
Preiswert und effektiv: Ab 30 Euro bekommen Sie eine Regentonne im Baumarkt, mit der Sie Niederschläge auffangen können. Idealerweise verfügt sie über einen Deckel, um eine Verdunstung zu verhindern. Voraussetzung ist eine Regenrinne am Dach, die das Regenwasser sammelt. Das können Sie dann zur Bewässerung Ihrer Pflanzen nutzen.
Bei einem großen Garten kann sich auch eine unterirdische Zisterne lohnen. Hier müssen Sie allerdings mit höheren Kosten ab circa 700 Euro für die Kunststoffvariante und mit einer niedrigen vierstelligen Summe für eine Variante aus Beton rechnen. Bei diesem Anschaffungspreis gehen einige Jahre ins Land, bevor sich die Zisterne amortisiert hat.
Wasser sparen im Haushalt: Sie haben es in der Hand
Wie die Tipps zeigen, gibt es in jedem Haushalt Potenzial, Wasser einzusparen – ob im Eigenheim oder in der Mietwohnung, im Gartenreich oder auf dem liebevoll bepflanzten Balkon, beim Duschen oder beim Abwasch. Wenn Sie neu bauen, können Sie viele der Tipps direkt berücksichtigen. Sind Sie bereits schön eingerichtet, reichen schon kleine Investitionen, um Ihren Wasserverbrauch zu senken – angefangen beim morgendlichen Zähneputzen, wenn Sie den Wasserhahn zudrehen.