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Wohlbefinden

Gestresste Hunde durch offenen Grundriss - Reizüberflutung und Symptome

Ein Beitrag von: BAUEN & WOHNEN

Ein erwachsener Hund braucht viel Schlaf. Da er keine Tiefschlafphasen hat, sind offene Grundrisse und wenig Rückzugsmöglichkeiten stressig für Ihr Tier.
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Gerade noch eine Runde gelaufen, etwas ausgepowert und jetzt daheim – erstmal etwas Ruhe. So leicht ist das gar nicht für unsere Hunde, vor allem in modernen und offenen Grundrissen. Eine Wohnküche ist für uns praktisch, für die Hunde Vollstress.

Grade mit Kindern im Haus oder mit viel Homeoffice, dann ist der Hund eigentlich niemals ungestört.

Bernd Seyberth, Hundetrainer

Bernd Seyberth, Hundetrainer „Dann ist es für den Hund oftmals nicht leicht, einen Rückzugsort zu finden. Ein erwachsener Hund braucht 16 – 18 Stunden Schlaf. Der Hund hat keine Tiefschlafphase. Und wenn der Hund jetzt nicht ins Obergeschoss oder ins Schlafzimmer darf, dann ist die Frage, wo soll der Hund die Ruhe bekommen und die 16 – 18 Stunden Schlaf? Grade mit Kindern im Haus oder mit viel Homeoffice, dann ist der Hund eigentlich niemals ungestört.“


Leben mit Hund

Für unsere Hunde gestaltet sich das manchmal schwieriger, besonders in modernen Wohnungsgrundrissen. Offene Wohn- und Essbereiche in denen wir uns gerne aufhalten und für uns praktisch sind, können für unsere Vierbeiner stressig sein.

Ein idealer Lösungsansatz für dieses Problem wäre ein separates Hundezimmer, in dem die Hunde ihre Ruhephasen genießen können. Alternativ können ruhige Ecken in der Wohnung oder ein Hundebett im Schlafzimmer als Rückzugsorte dienen.

Tipps vom Hundeprofi

In seiner ehrenamtlichen Arbeit für das Tierheim Kempten unterstützt Bernd Seyberth Hunde wie Sheila. Er trainiert sie, um ihnen ein besseres Leben und eine reibungslose Integration in ein neues Zuhause zu ermöglichen. Vorkontrollen bei möglichen neuen Besitzern sind ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass die Hunde in geeigneten Umgebungen leben werden.

Jeder Hund hat, genauso wie ein Mensch, das Bedürfnis nach Schutz und Ruhe.

Bernd Seyberth

Sheila, wie viele Hunde aus Tierheimen, hatte anfänglich Schwierigkeiten, sich zu entspannen. Ihre Sozialisierungsphase im Tierheim verlief ohne viele der Reize, die sie in einem normalen Haushalt erleben würde. Bernd Seyberth musste sie behutsam an diese neuen Erfahrungen heranführen.

Sheila war oft nervös und gestresst, ihr musste erstmal beigebracht werden, sich zu entspannen. Ihre Sozialisierungsphase, also ihre Kennenlern- und Anpassungsphase, als sie 8 bis 16 Wochen alt war, verbrachte sie im Tierheim. Sie muss an alle Reize herangeführt werden.

„Jeder Hund hat, genauso wie ein Mensch, das Bedürfnis nach Schutz und Ruhe. Das hat sie hier. Sie hat Schutz und Ruhe hier. Aber natürlich auch mit der nötigen dosierten Aufregung. Sie kannte ja keinen Fernseher, keinen Mixer, keinen Staubsauger. Die offene Treppe nach oben war für sie ein No-Go." führt Bernd Seyberth aus.

Bei allen Hunden, aber vor allem denen aus dem Tierheim, ist die Umgewöhnungsphase an ein neues Zuhause eine Reise, die auch viel Geduld vom Herrchen oder Frauchen abverlangt. Etwas, was Bernd Seyberth auch in seinen Kursen lehrt. Trotz viel Training liegt es am Ende oft am Menschen.

Wir als Mensch kommunizieren verbal, Hunde unter sich, kommunizieren über Körpersprache. Und wir Hundetrainer sind eigentlich Dolmetscher.

Bernd Seyberth, Hundetrainer

"Und wir Hundetrainer sind eigentlich Dolmetscher. Ich versuche den Menschen klarzumachen, was macht der Hund da gerade? Was möchte er über seine Körpersprache ausdrücken? Was verstehen wir vielleicht falsch? Wenn die breite Masse an Menschen die Hundesprache richtig lernen würden zu verstehen, dann würden wir Trainer langsam überflüssig werden.“ ergänzt Bernd Seyerth.

Die Umgewöhnung an ein neues Zuhause ist für alle Hunde, insbesondere für diejenigen aus Tierheimen, eine Herausforderung, die Geduld erfordert. Bernd Seyberth betont in seinen Kursen die Bedeutung von geduldiger, gewaltfreier Kommunikation und die Wichtigkeit von Vertrauen und festen Grenzen im Zusammenleben mit Hunden. Er erklärt, dass die korrekte Interpretation der Körpersprache der Hunde entscheidend ist, um Missverständnisse zu vermeiden.

Wer sich dieser Herausforderung stellen möchte, sollte sich dann die Frage stellen:

Welcher Hund passt zu mir?

Die Wahl des richtigen Hundes sollte auf Ihre Lebensumstände und Vorlieben abgestimmt sein.

Hier sind einige Hunderassen und ihre charakteristischen Eigenschaften:

Labrador Retriever

Labradore sind freundlich, aktiv und familienfreundlich. Sie sind leicht zu trainieren und haben ein liebevolles Wesen.

Deutscher Schäferhund

Diese Rasse zeichnet sich durch Intelligenz und Loyalität aus. Schäferhunde sind ausgezeichnete Arbeitshunde und eignen sich gut für Familien, die sich gerne sportlich betätigen.

Chihuahua

Chihuahuas sind winzig, aber voller Energie. Sie eignen sich gut für Stadtwohnungen und Menschen, die einen kleinen Begleithund suchen.

Golden Retriever

Golden Retriever sind liebevoll, freundlich und hervorragende Familienhunde. Sie sind geduldig und leicht zu trainieren.

Französische Bulldogge

Diese Rasse ist bekannt für ihre Gemütlichkeit und ihre Anpassungsfähigkeit an das Leben in Innenräumen. Sie sind gut für Menschen geeignet, die in kleineren Wohnungen leben.

Sibirischer Husky

Huskys sind energiegeladen und benötigen viel Bewegung. Sie sind ideal für aktive Menschen, die gerne im Freien unterwegs sind.

Dackel

Dackel sind bekannt für ihre unverwechselbare Erscheinung und sind verspielte Begleiter. Sie sind eine gute Wahl für kleinere Haushalte.

Boxer

Boxer sind lebhaft und voller Energie. Sie sind liebevoll und schützend gegenüber ihren Familien.

Yorkshire Terrier

Yorkies sind winzige Hunde, die sich leicht an verschiedene Lebensstile anpassen. Sie sind eine gute Wahl für Senioren und Singles.

Border Collie

Diese Rasse ist äußerst intelligent und benötigt geistige und körperliche Herausforderungen. Sie sind perfekt für Menschen, die sich gerne mit ihrem Hund beschäftigen.

Bevor Sie sich für eine Rasse entscheiden, ist es ratsam, Zeit mit verschiedenen Hunden zu verbringen und sicherzustellen, dass deren Eigenschaften zu Ihnen passen.

Das gilt für Hunde vom Züchter genauso wie Hunde aus dem Tierheim.

Alles in allem geht es darum, einen harmonischen Alltag mit unseren vierbeinigen Mitbewohnern zu schaffen, in dem Respekt für die Ruhephasen der Hunde und eine gewaltfreie, konsequente Kommunikation im Mittelpunkt stehen. Dies fördert das Vertrauen und die enge Bindung zwischen Mensch und Hund und sorgt für ein glückliches Zusammenleben auf Dauer.