Raumklima
Gutes Raumklima bei Pollenallergie: Wie sie als Allergiker richtig lüften
Ratgeber / Lesedauer: 5 min

BAUEN & WOHNEN
Wer liebt denn bitte nicht den Frühling? Die Temperaturen klettern nach oben, die Tage werden länger. Nach den langen grauen Wintermonaten lässt sich die Sonne wieder blicken, und auch die Nachbarschaft wird bunter, denn die Blumen fangen an, zu blühen. So weit, so schön – es sei denn, man ist Allergiker. Sobald sich die Pollenallergie wieder meldet, ist der Frühling nicht mehr die idyllische und lang erwartete Ablösung des Winters, sondern eine Jahreszeit, die Allergiker mit ständigem Schnupfen und tränenden Augen plagt. Besonders lästig ist es, wenn man nicht mal in den eigenen vier Wänden Ruhe vor dem Pollenflug hat. Dass beim Lüften im Frühjahr sich neben frischer Luft auch Pollen in die Räumlichkeiten verirren, sollte bekannt sein.
Den Frühling müssen Sie sich aber nicht von Allergie und Heuschnupfen vermiesen lassen: Wenn Sie richtig lüften, können Sie Pollen in der Wohnung vermeiden und tun dabei auch etwas für das Raumklima und fürs Wohlbefinden. Mit diesen Tipps lüften Sie als Allergiker richtig.
Lüften im Frühjahr: So machen Sie es richtig!
Zur richtigen Zeit lüften
Wenn Sie als Allergiker richtig lüften wollen, müssen Sie mehr beachten, als Sie denken – etwa die Zeit, zu der Sie lüften. Denn es gibt Tageszeiten, zu denen die Pollenkonzentration stärker oder schwächer ist als zu anderen. Das müssen Allergiker sich besonders im Frühjahr zunutze machen. Lüften Sie immer dann, wenn gerade am wenigsten Pollen in der Luft vorhanden sind. Wann die perfekte Zeit zum Lüften ist, hängt von Ihrem Wohnort ab, wie wir Ihnen gleich zeigen.
Nachts lüften bei Pollenallergie?
Sollte man nachts lüften bei einer Pollenallergie? Ja und nein. Nachts lüften sollten nur Menschen, die auf dem Land leben. Hier empfiehlt es sich für Menschen mit Pollenallergie, nachts oder in den späten Abendstunden zu lüften – am besten zwischen 19 Uhr und 24 Uhr. Denn morgens ist die Pollenkonzentration in der Landluft besonders hoch.
In städtischen Gebieten hingegen sollten Allergiker nicht abends oder nachts lüften – der Pollenflug ist zu diesen Zeiten am höchsten. Stattdessen empfiehlt es sich, in Städten morgens zwischen 6 und 8 Uhr zu lüften, da die Pollenkonzentration zu dieser Zeit am niedrigsten ist.
Gegen Pollen richtig lüften – den passenden Moment erwischen!
Ideal ist es auch, nach einem Regenschauer zu lüften – denn dann ist der Pollenanteil in der Luft niedriger als sonst. Ein weiterer Bonus ist natürlich die verbesserte Luftqualität nach dem Regen. Für mehr Planbarkeit empfiehlt es sich außerdem, einen Pollenflugkalender zu Rate zu ziehen – der verrät nämlich, wann welche Pollen ihr Unwesen treiben und der Pollenflug am stärksten ist.
Kippen ist ein No-Go
Nicht nur die richtige Zeit sollte beim Lüften beachtet werden, auch die richtige Technik. Kippen ist für Allergiker im Frühjahr nämlich ein No-Go. Zum einen, weil das Kippen der Fenster keine effektive Methode ist, um zu lüften. Und zum anderen, weil Kippen zu einer erhöhten Pollenkonzentration in den eigenen vier Wänden führt. Darüber hinaus hat Kippen keine besonders großen Auswirkungen auf das Raumklima. Gerade im Schlafzimmer sollten Sie es vermeiden, das Fenster gekippt zu lassen – der Pollenflug wirkt sich nämlich auf die Schlafqualität aus. Besonders dann, wenn man eine Allergie oder Heuschnupfen hat.
Stoßlüften – die richtige Methode für Allergiker
Für Allergiker gilt: Richtig lüften heißt stoßlüften! Wer regelmäßig stoßlüftet, hat weniger Pollen im Zimmer. Denn durch den geringen und kontinuierlichen Luftzug (am besten zu Tageszeiten mit niedriger Pollenkonzentration) verirren sich weniger Pollen in die Wohnung als bei einem dauerhaft gekippten Fenster. Stoßlüften lohnt sich nicht nur für Allergiker. Es ist auch eine effektive Methode, um die Luftfeuchtigkeit zu verringern, und trägt somit zu mehr Wohlbefinden und einem angenehmeren Raumklima bei! Stoßlüften hilft nicht nur bei Pollen, sondern filtert die Luft auch von Schadstoffen.
Richtig gelüftet – und das Niesen hört dennoch nicht auf?
Auch wenn man beim Lüften den richtigen Zeitraum und die passende Methode beachtet – manchmal verirren sich dennoch einzelne Pollen in die Wohnung. Gerade im Frühjahr, der Pollenhochsaison, befinden sich so viele Pollen in der Luft, dass Sie nie ausschließen können, dass sie ihren Weg ins Zimmer finden. Wenn Lüften trotzdem nicht zu einer niedrigeren Pollenkonzentration in Ihrer Wohnung führt, sollten Sie über die Anschaffung eines Luftreinigers für Allergiker nachdenken. Diesen erhalten Sie schon ab 50 Euro.
Wer es etwas kostengünstiger mag, kann auch Pollenschutzgitter an die Fenster anbringen – dann kann man nämlich auch bei hoher Pollenbelastung lüften. Besonders im Schlafzimmer lohnt sich das Pollenschutzgitter – dann können Sie auch trotz Allergie und Heuschnupfen nachts bei offenem Fenster schlafen.
Richtig lüften gegen Pollen – eine Sache der Gewöhnung
Die Frühlingszeit muss für Pollenallergiker keine Qual sein – wenn Sie zur richtigen Tageszeit stoßlüften und darauf verzichten, Ihre Fenster zu kippen, leisten Sie schon einen ordentlichen Beitrag gegen die Pollenbelastung in Ihren vier Wänden. Lüften hilft nicht nur bei Allergien und Heuschnupfen – es verbessert das Raumklima, bereinigt die Luft von Schadstoffen und trägt somit zu einem gesteigerten Wohlbefinden bei. Das Raumklima können Sie übrigens noch auf andere Weisen verbessern – mit Pflanzen etwa. Zumindest mit solchen, die selbst keine Pollen verteilen.