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Licht

Wohlfühlfaktor Licht: So kann Tageslicht Ihre Stimmung steigern

Ratgeber / Lesedauer: 4 min

Tageslicht gegen schlechte Stimmung – hilft das wirklich? Und ob! Mit diesen Tipps nutzen Sie Tageslicht als natürlichen Stimmungsaufheller.
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Eine Winterdepression ist keine einfache Redewendung, sondern kann eine natürliche Folge von zu wenig Sonne und Licht in der dunklen Jahreszeit sein. Wenn wir im Dunkeln aufstehen und zur Arbeit gehen und erst nach Sonnenuntergang wieder zurückkommen, fehlt uns Sonnenlicht. Helligkeit beziehungsweise Tageslicht gibt unserem Biorhythmus den Takt. Verlieren wir diesen, kann sich das auf unsere körperliche und seelische Gesundheit auswirken. Unser Körper produziert außerdem mithilfe von Tageslicht Vitamin D. In den sonnenarmen Herbst- und Wintermonaten reichen die wenigen Sonnenstrahlen oft nicht aus, um den täglichen Bedarf zu decken. Mit diesen Tipps bekommen Sie auch zu Hause Ihre tägliche Dosis Tageslicht.

Wie bekomme ich Tageslicht in die Wohnung?

Gerade in den Wintermonaten ist es mit dem gefühlt dauerhaft wolkenverhangenen Himmel nicht einfach, ausreichend Tageslicht zu bekommen. Gerade wer im Homeoffice arbeitet, sitzt die meiste Zeit am Schreibtisch und hat nur selten Gelegenheit draußen ein wenig Licht und Sonne zu tanken. Doch wie kommt möglichst viel Tageslicht in die Wohnung, auch wenn die Lichtbedingungen nicht optimal sind? Dabei helfen ein paar Tricks.

1. Große Fenster

Schon beim Hausbau können Sie große Fenster berücksichtigen, vor allem nach Süden. Hier ist die Zeit der Sonneneinstrahlung am längsten. Doch auch im Zuge einer Renovierung oder Sanierung können Sie kleine Fenster durch neue größere ersetzen. Das lohnt sich oft aus energetischen Gründen, wenn die alten Fenster schlecht isoliert sind und einen hohen Wärmeverlust haben.

Große Fenster bringen nicht nur natürliches Licht in den Raum sondern erhöhen auch den Wohlfühlfaktor.
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Große Fenster bringen nicht nur natürliches Licht in den Raum sondern erhöhen auch den Wohlfühlfaktor. (Foto: Rainer Retzlaff Photographie)

Wenn Sie bei neuen Fenstern auf eine gute und fachgerechte Dämmung achten, haben Sie nicht nur eine möglichst helle Wohnung, sondern sparen auch noch Energiekosten, etwa durch eine Dreifachverglasung. Wichtig ist natürlich, dass die Fenster auch möglichst viel Licht durchlassen. Große Zimmerpflanzen auf der Fensterbank oder große Äste vor dem Fenster, die die Sicht verdecken, sollten Sie am besten entfernen.

2. Transparente Vorhänge

Damit Sie sich zu Hause richtig wohlfühlen, brauchen Sie natürlich Vorhänge, Jalousien, Plissees oder Rollos. In Zimmern, die von außen nicht einsehbar sind, können Sie mit transparenten Vorhängen für eine maximale Lichtdurchlässigkeit sorgen. In allen anderen Fällen sollten Sie morgens als erste Amtshandlung überall Licht durch die Fenster lassen und das erste Tageslicht genießen.

3. Helle Wände, helle Möbel, helle Wohnung

Selbst wenn nur wenig Tageslicht durch die Fenster strömt, können Sie durch die richtige Einrichtung und Gestaltung von Zimmern und die richtigen Farben viel Helligkeit herausholen. Helle Wände, Möbel und Teppiche reflektieren das Licht und lassen Zimmer insgesamt heller wirken. Weiß kann jedoch bei schlechten Lichtverhältnissen schnell fad und trist wirken.

Helle Farben, Glas, Spiegel reflektieren Licht, vermeiden Sie Möbel vor Fenster.
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Helle Farben, Glas, Spiegel reflektieren Licht, vermeiden Sie Möbel vor Fenster. (Foto: moellenbrock)

Helle Creme-, Taupe- oder Blautöne reflektieren ebenfalls viel Licht und bringen mehr Farbe in dunkle Räume. Regale, Vitrinen oder Tische aus Glas sind für eine helle Wohnung ideal. Außerdem sollten Möbel wie Sofas oder Regale natürlich nicht vor dem Fenster stehen, wenn sie dort das Licht schlucken. Richtig eingesetzt, können Spiegel und andere reflektierende Oberflächen das einfallende Licht multiplizieren und sind außerdem tolle Dekoobjekte.

4. Helle Lampen

Tipp

Achten Sie darauf, dass das Licht nicht nur von einer großen Lichtquelle wie einer Deckenlampe ausgeht. Ideal sind mehrere kleinere Lichtquellen. Dadurch minimieren Sie die Beleuchtungsstärke in bestimmten Bereichen und schaffen eine gleichmäßige Beleuchtung. Auch Schatten werden so in der Wohnung reduziert, was nicht nur angenehmer für die Augen ist: Der Wohlfühlfaktor tut auch der Stimmung gut.

Auch wenn Kerzenlicht und warmes, mattes Licht von Lampen gemütlich wirkt – auf die Stimmung wirkt eine helle Lichtfarbe nachweislich besser. Die Farbtemperatur der Leuchtmittel wird in Kelvin angegeben. Während die Farbtemperatur im Wohn- und Schlafzimmer gerne etwas gemütlicher und damit warmweiß sein kann (circa 2.700 bis 3.300 Kelvin), ist in anderen Räumen eine neutralweiße (bis 5.300 Kelvin) oder tageslichtweiße (ab 5.300 Kelvin) Lichtfarbe ratsam. Wichtig ist aber natürlich auch die Lichtleistung der Lichtquelle. Zur Orientierung helfen die Lumen-Werte des Leuchtmittels.

Mehrere kleine Lichtquellen schaffen gleichmäßige Beleuchtung, reduzieren Schatten und steigern Wohlfühlfaktor.
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Mehrere kleine Lichtquellen schaffen gleichmäßige Beleuchtung, reduzieren Schatten und steigern Wohlfühlfaktor. (Foto: Pexels.com)
Info

Lichtleistung

Lumen (lm) ist der Wert für den Lichtstrom und gibt die Lichtleistung, also die Helligkeit einer Lampe an. Die Helligkeit einer Glühbirne wurde und wird auch in Watt angegeben. Doch seit dem Aufkommen energiesparender LED-Lampen hat der Lumen-Wert den Wattwert abgelöst. Denn auch Birnen mit geringer Wattzahl können einen hohen Lumen-Wert erreichen. Je nach Raum werden unterschiedliche Helligkeiten empfohlen:

  • Wohnzimmer: 100 lm/m²
  • Flur: 140 lm/m²
  • Schlafzimmer: 100 lm/m²
  • Kinderzimmer: 100–140 lm/m²
  • Arbeitszimmer: 200–300 lm/m²
  • Küche: 300 lm/m²
  • Badezimmer: 300 lm/m²

5. Tageslichtlampen

Warum das Sonnenlicht nicht einfach simulieren, wenn die Sonne nicht scheint? Tageslichtlampen versuchen genau das – mit Kunstlicht täuschen sie dem menschlichen Körper Sonnenlicht vor. Dadurch soll die Produktion des Schlafhormons Melatonin gedrosselt und die Produktion von Vitamin D angekurbelt werden. Studien haben gezeigt, dass das funktionieren kann. Dafür müssen Sie allerdings sehr nah an der Lampe sein, damit das Licht seine Wirkung entfalten kann. Es gibt keine Garantie, ob es bei Ihnen funktioniert – doch einen Versuch ist es sicherlich wert. Tageslichtlampen gibt es schon ab 50 Euro aufwärts.

Möglichkeiten zur Aufhellung der Wohnung und damit auch Ihrer Stimmung gibt es viele. Probieren Sie, welche sich bei Ihnen in der Praxis beweisen.