Interior Design
Wände streichen: Ideen für Ihr Farbkonzept im Wohnzimmer
Ratgeber / Lesedauer: 6 min

Kleiner Aufwand, große Wirkung! Wollen Sie Ihre Wände streichen, die Ideen fehlen Ihnen aber noch? Dann lesen Sie gerne weiter. Denn Farbe kann nicht nur viel in Ihren Wohnräumen bewirken, sondern auch in Ihrem Alltag. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Farbe in Räumen Gefühle beeinflusst – oder die von Gästen? Streichen Sie Ihre Wände in sonnigen Farben, sorgt das oft für gute Laune. Dunkle Töne können den Raum eher in eine gemütliche oder romantische Stimmung tauchen. Höchste Zeit also, Ihre Wände zu streichen oder Ideen für die Wandgestaltung zu sammeln.
Farbkonzept Wohnzimmer: grau oder bunt?
Wer seine Wände streichen möchte, sucht oft nach Tipps und Ideen für das Wohnzimmer. Denn das ist ein Raum, in dem wir uns viel aufhalten und an dem wir uns dementsprechend schnell sattsehen. Wenn Sie Ideen zum Wändestreichen im Wohnzimmer suchen, brauchen Sie zuerst ein Farbkonzept fürs Wohnzimmer. Es hilft, sich den Raum ganz genau anzusehen, um am Ende auch das Beste aus den eigenen vier Wänden zu machen. Stellen Sie sich also die richtigen Fragen, bevor Sie loslegen.
Wände streichen: So finden Sie Ideen durch die richtigen Fragen
Wie viele Wände wollen Sie streichen? Eine, zwei oder vielleicht sogar den ganzen Raum?
Bei kleinen Räumen oder dominanten Farben sind Akzente besser
Sollten Sie besser Farbakzente setzen oder gleich die ganze Wand streichen?
Je größer der Raum, desto mehr Farbe vertragen die Wände.
Wie hell ist der Raum, den Sie streichen möchten?
Je heller der Raum, desto dunkler darf auch die Farbe sein.
Möchten Sie die Wände nur in einem Farbton streichen, oder suchen Sie Ideen für zwei unterschiedliche Töne?
Grau- oder Beigetöne lassen sich gut mit kräftigen Farben mischen. Zwei bunte Farben können einen Raum stark einnehmen und zusammen mit der Einrichtung auch schnell überfordern.
Welche Farbe wirkt am besten?
Welche Wirkung soll eine Wandgestaltung bezwecken? Wie anfangs bereits erwähnt, erzielt jeder Farbton auch einen bestimmten Effekt. Nathalie Pagels von Pagels-Farbkonzepte aus Düsseldorf erklärt es anhand eines simplen Beispiels: „Wenn Sie ein himbeerfarbenes Bonbon essen, wird es Ihnen erheblich süßer vorkommen als ein apfelgrünes.‟
Heißt: Wir sind unterbewusst durch unsere Farbassoziationen beeinflusst – und biologisch bedingt sieht jeder von uns Farben anders. Mit diesen Tipps wählen Sie die Wandfarbe aus, die zur gewünschten Stimmung passt.
- Seien Sie vorsichtig mit Rottönen. Sie haben eine sehr aktivierende Wirkung und sind sehr dominant im Raum. Sollten Sie diesen Farbton für Ihr Farbkonzept im Wohnzimmer auswählen, kombinieren Sie ihn immer mit Weiß oder verwenden Sie ihn nur in kleinen Ecken oder als Streifenakzente im Raum.
- Gelb wirkt freundlich, wird aber häufiger in der Küche als im Wohnzimmer verwendet.
- Blau und Grün regen zur Entspannung an. Blau ist ein beliebter Ton im Schlafzimmer, aber auch im Wohnzimmer ist das Wändestreichen in einem dunklen Blauton eine tolle Idee und lässt den Raum sehr edel wirken. Wichtig sind hier nur Raumgröße und Licht!
- Grau passt perfekt für das Farbkonzept im Wohnzimmer. Es wirkt modern, frisch, und gleichzeitig passt es perfekt zu farbigen Polstermöbeln oder Holztönen. Grautöne mit einem bläulichen Unterton machen den Raum kühl und modern, während rötliche Untertöne mehr Wärme und Gemütlichkeit in den Raum bringen
Nathalie Pagels bringt es auf den Punkt: „Polarität ist ein Grundprinzip des Lebens und eine gute Hilfestellung bei der Farbwahl: Die Kombination von ruhigen und knalligen, von kalten und bunten Farben funktioniert eigentlich immer.‟
Welche Wand eignet sich für Farbe im Wohnzimmer?
Wenn Sie eine Wand optisch mit einer Farbe hervorheben wollen, gilt folgende Faustregel: Je näher sich die Wand an einer Lichtquelle, also an einem Fenster befindet, desto dunkler darf auch der Farbton sein. Liegt die farbige Wand dem Fenster gegenüber, wird sie optisch näher gerückt. Das kann also auch den Raum verschmälern. Das sollten Sie bei Ihrem Farbkonzept im Wohnzimmer bedenken. Wenn Sie die Wand hinter Ihrem Sofa wählen, stellen Sie dieses gleichzeitig in den Fokus, und es kommt besser zur Geltung.
Das Farbkonzept für kleine Wohnzimmer
Klar, helle Farben machen kleine Räume optisch größer. Pastelltöne intensivieren das Tageslicht und lassen den Raum ruhig und aufgeräumt wirken. Sie können die Wände aber auch dunkel streichen. Die Idee ist hier, dass Sie die Wandfarbe nach Ihren Möbeln auswählen, um dem Raum mehr Tiefe zu geben. Nehmen Sie beispielsweise für Ihr Farbkonzept im Wohnzimmer Ihre moosgrüne Couch als Vorlage. Dunkle Töne schenken auch kleinen Räumen sehr viel Gemütlichkeit.
Farbkonzept Wohnzimmer: Was passt gut zu der Lieblingsfarbe Grau?
Die Farbe Grau liegt als Wandfarbe fürs Wohnzimmer aktuell im Trend. Das hat seine Gründe: Sie überfordert nicht, wirkt aber auch nicht zu klinisch, sondern strahlt Ruhe aus und betont die Möbel und die restliche Einrichtung.
Grau ist nicht gleich Grau. Je nachdem, ob es sich um ein kühles oder warmes Grau handelt, wirkt Ihr Zimmer anders und lässt auch Einrichtungsgegenstände und Accessoires in einem anderen Licht erscheinen.

Warmes Grau
Wer seine Wände grau streicht, dem stehen viele Ideen fürs Wohnzimmer zur Auswahl. Entscheiden Sie sich bei Ihrem Farbkonzept im Wohnzimmer für ein warmes Grau, können Sie beispielsweise kräftige Beerentöne kombinieren und Möbel mit goldenen Elementen wählen. Auch dunkle Blau- und Grüntöne wirken edel und noch gemütlich dazu.
Verwenden Sie dieses Farbkonzept für das Wohnzimmer und die Kombination von mehreren Tönen nicht nur für das Wändestreichen. Beziehen Sie auch Möbel, Vorhänge oder Teppiche mit ein und setzen Sie so weitere Akzente.
Kühles Grau
Steingrau ist ein toller Farbton und lässt sich mit vielen anderen Tönen kombinieren. Wer es bei der Wandgestaltung schlicht und minimalistisch mag, wählt einen weißen oder beigen Ton dazu. Auch Altrosa oder Grasgrün sehen dazu toll aus und wirken sehr modern. Sie können hier wieder mit Vasen oder Kissen einfache Akzente setzen, wenn Sie Ihr Wohnzimmer nicht mit zu viel Farbe überfrachten und eher auf Ihren gewählten Grauton setzen wollen.
Wände streichen: Checkliste für den Einkauf
- Abdeckfolie: Schützen Sie Ihre Polstermöbel oder Teppiche einfach und schnell.
- Klebeband oder Abdecksets: Für Türrahmen oder Fußleisten eignet sich ein sogenanntes Malerkrepp. Das lässt sich am Ende wieder leicht ablösen.
- Eimer oder Abstreifgitter: Damit nicht zu viel Farbe auf der Malerrolle landet, empfiehlt sich ein Abstreifgitter. So wird auch der Anstrich streifenfrei.
- Langflorige oder kurzflorige Rollen oder ein Farbsprühgerät: Sparen Sie sich mühsame Arbeit mit dem Pinsel und erledigen Sie die Farbarbeiten deutlich schneller mit einer Farbrolle oder einem Farbsprühgerät. Bei Rauputz empfiehlt sich eine Langflorrolle, und bei weniger strukturierten Wänden können Sie eine kurzflorige Rolle verwenden.
- Farbe: Lehmfarben sorgen für ein gesundes Raumklima. Sie sind frei von Schadstoffen und binden Gerüche. Besonders geeignet für Allergiker.
Fazit: Das richtige Farbkonzept beim Wändestreichen
Wände zu streichen, macht Spaß – und es gibt unzählige Ideen dafür. Nichtsdestotrotz sollten Sie nicht einfach drauflos streichen. Machen Sie vorher immer auch ein Farbkonzept für die Wandgestaltung. Farbexpertin Nathalie Pagels rät deshalb: „Lassen Sie sich Zeit, schulen Sie Ihr Auge und holen Sie sich Inspiration in Läden, Cafés oder bei Freunden.‟ Mit diesen Tipps holen Sie man das Beste für Ihre Räume heraus und natürlich auch am Ende für Sie selbst. Denn jeder Pinselstrich soll uns schließlich ja auch glücklich machen.