Garten
Garten im Herbst: Jetzt noch schnell Salat pflanzen
Ratgeber / Lesedauer: 7 min

Der Herbstgarten wartet! Feldsalat, Mizuna & Co können jetzt noch gepflanzt werden. Es führt kein Weg mehr daran vorbei: der Gemüsegarten. Der eigene Garten liegt voll im Trend. Gemüse aus dem eigenen Garten schmeckt natürlich mit Abstand am besten. Und so wird das Gärtnern wieder zum modernen Hobby. Aber es macht nicht nur Spaß, eigenes Gemüse anzubauen, sondern es lohnt sich auch für die Umwelt und deinen Geldbeutel.
Sie wollen Ihren ökologischen Fußabdruck verringern und nachhaltiger leben? Schon mal daran gedacht, Lebensmittel im eigenen Garten oder anzubauen? Das spart nicht nur Plastikmüll, sondern auch weltweite Transportwege. Später im Text folgt ein beeindruckendes Beispiel.
Der Gemüsegarten ist wieder beliebt. Doch das seit Jahrzenten verlorene Wissen der älteren Generation über die Kunst des Gemüseanbaus gilt es wiederentdecken. Wer also jetzt noch Lust bekommt, zu starten, kann das noch im Herbst tun! Christian Herb, Gärtner aus Kempten verrät uns, was jetzt im Herbst noch gepflanzt werden kann.
Da haben wir den Salat!
Einer der Stars im Herbstgarten ist der Mizuna Salat, ein zarter, asiatischer Blattsalat. Die Kunst beim Anbau von Mizuna Salat liegt darin, die Pflanzen nicht zu eng zu setzen, um ihnen ausreichend Raum zum Wachsen zu bieten.
Der Pflanzabstand sollte unbedingt berücksichtigt werden, damit die Pflanzen genügend Platz für ihre Blätter haben. Beim Anpflanzen täuscht man sich gerne, wie groß die Pflanzen am Ende werden. Hier wirklich genug Platz lassen, das gilt für alle Sorten.
Christian Herb, Gärtner aus Kempten

Mizuna Salat
Mizuna-Salat ist relativ anspruchslos, was den Standort angeht, und in den meisten Böden leicht zu kultivieren. Optimal ist ein feuchter, lockerer, Boden und ein sonniger bis halbschattiger Standort. Zu lange Trockenheit verträgt der japanische Blattsenf nur schlecht. Mizuna bevorzugt niedrige Temperaturen, wodurch sich eine frühe oder späte Pflanzung anbietet.
Der Senfsalat ist bis etwa – 10 °C frosthart. Und nach etwa 30 Tagen erntereif. Der Geschmack ist mild und das Aroma liegt aufgrund seiner Senföle etwa zwischen Brokkoli und Rucola.
Ein weiterer geeigneter Salat für den kühleren Herbst ist der rote Blattsenf. Auch hier ist der Pflanzabstand von entscheidender Bedeutung, um prächtige, rote Blätter zu ernten. Der rote Blattsenf eignet sich hervorragend als Beigabe zu Suppen und Pfannengerichten, und seine auffällige Farbe verleiht jeder Mahlzeit eine beeindruckende Optik.

Koreander
Für Liebhaber von Gewürzen ist der Anbau von Koriander im Herbstgarten eine lohnende Herausforderung. Koriander benötigt zwar etwas mehr Aufmerksamkeit, aber die Mühe wird mit den frischen, aromatischen Blättern belohnt, die zahlreichen Gerichten eine exotische Note verleihen.

Feldsalat
Der Feldsalat, auch Rapunzel genannt, ist ein äußerst frostresistentes Gemüse, das bis in den Winter hinein geerntet werden kann. Seine zarten, nussigen Blätter sind eine willkommene Ergänzung zu herbstlichen Salaten und bieten eine Fülle von Vitaminen und Mineralstoffen. Aufgrund seines hohen Vitamin-C-Gehalts ist Feldsalat besonders gut für die Stärkung des Immunsystems. Ebenso enthält der Wintersalat die Vitamine A, B und E. Letzteres schützt die Zellen im Körper vor sogenannten freien Radikalen und kann auf diese Weise Erkrankungen wie Rheuma, Krebs und Diabetes mellitus vorbeugen.

Knoblauch
Knoblauch ist ebenfalls sehr gesund und kann noch jetzt im Herbst gepflanzt werden. Wer also noch ein Plätzchen im Garten freihat, kann seinen Knoblauch selbst anbauen und ins Beet pflanzen. Bitte nicht einfach den Knoblauch aus dem Supermarkt einpflanzen. Er stammt häufig aus Südeuropa und würde den kalten norddeutschen Winter im Boden nicht überstehen. Es gibt speziellen Winterknoblauch, der sich deutlich besser für den eigenen Anbau eignet. Empfehlenswerte Sorten sind zum Beispiel „Deutscher Porzellan“ und „Germidour“.

Knoblauch und Radieschen
Radieschen wachsen schnell und sind bereits nach wenigen Wochen erntereif. Im Sommer können Sie die Radieschen bereits drei bis vier Wochen nach der Aussaat ernten. Im Frühjahr und Herbst beträgt die Kulturdauer etwa acht Wochen. Radieschen sind dank ihrer vielen Vitamine und Mineralstoffe gesund und wachsen schnell und einfach im eigenen Garten. Radieschen enthalten viele Mineralstoffe und Vitamine sowie verschiedene Senföle. Diese sorgen für den pikanten und scharfen Geschmack. Außerdem regen sie den Stoffwechsel an und wirken antibakteriell. Bei Temperaturen zwischen 12 °C und 15 °C keimen die Samen schnell und zuverlässig. Zu Beginn solltest du sie aber noch mit einer Folie oder einem Vlies gegen kalte Winde und Spätfrost schützen. Bei den derzeitigen Temperaturen also noch möglich. Doch Vorsicht: Zu spät geerntete Radieschen schmecken pelzig! Das Zeitfenster für die Ernte im Herbst beträgt nur 10 Tage.
Gemüsebeet anlegen mit automatisierter Bewässerung
Pflanzen benötigen natürlich Wasser. Die Bewässerung sollte nachhaltig sein und aus der Zisterne oder Regentonne stammen. Zudem lieben die meisten Gemüsepflanzen kalkfreies Regenwasser. Es bietet beste Voraussetzungen dafür, dass sich die Pflanzen optimal entwickeln können.
Wer schon einmal täglich an heißen Sommertagen ein Gemüsebeet gegossen hat, weiß, wie zeitaufwändig das ist. Reiche Ernte mit geringem Aufwand lässt sich mit einem automatischen Bewässerungssystem für den Gemüsegarten erzielen. Mit einer Tropfbewässerung beispielsweise lässt jede Menge Wasser sparen. Da die Versorgung mit Wasser punktgenau und direkt im Wurzelbereich erfolgt, ist diese Methode äußerst effektiv. Das Wasser gelangt auf direktem Weg dorthin, wo es von den Pflanzen am besten aufgenommen werden kann. Der Rest der Pflanze und vor allem die Blätter bleiben trocken. Dieses System besteht in der Regel aus einer Hauptleitung, die von einem Wasserspeicher oder einem Wasseranschluss in Richtung der Beete führt. Von dieser Hauptleitung zweigen Seitenleitungen bzw. Tropfschläuche ab.

Hochbeet anlegen und ergonomische Gartengeräte nutzen
Gerade bei der Gartenarbeit unterschätzen wir sehr häufig, wie stark wir unseren Körper durch ungesunde Körperhaltungen belasten. Meist spüren wir erst nach Abschluss der Arbeiten, wie sehr wir Rücken oder Knie beansprucht haben. Beim Kauf von Gartengeräten sollten Sie daher unbedingt auch auf ergonomisches Arbeiten achten. Mit einem Unkrautstecher mit Teleskopstiel beispielsweise lässt es sich einfacher abstechen. Wer sich seine hart erarbeitete Ernte vorsorglich gegen Schnecken, Wühlmäuse und Maulwürfe schützen möchte, sollte ein Hochbeet anlegen. In einem Hochbeet lässt sich Gemüse rückenschonend anbauen und ernten. Die erhöhte Position des Beetes erleichtert die Gartenarbeit und reduziert die Belastung des Rückens.
Wer ein Hochbeet kaufen möchte, erhält diese schon preisgünstig im Baumarkt. Günstiger wird es, wenn Sie ein zum Hochbeet selber bauen. Tipps zum Hochbeet bauen finden Sie hier:
Interessante Zahlen und Fakten:
Wussten Sie, dass eine dreiköpfige Familie im Durchschnitt 1.200 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr verbraucht? Das entspricht der Ladung eines leichten Lastwagens. Wenn ein solcher LKW vollständig beladen ist, stößt er 150 Gramm Kohlenstoffdioxid pro gefahrene Kilometer aus. Das sind 150 Kilogramm CO₂ bei einer Tour von 1.000 Kilometer!
Das ist die gleiche Menge Kohlenstoffdioxid, die eine kommerzielle Fluggesellschaft bei einem dreistündigen Flug produziert. Insgesamt ist der Straßenverkehr für 72 Prozent aller CO₂-Transportemissionen in der EU verantwortlich.
Um 1.200 Kilogramm Gemüse und Kräuter für eine dreiköpfige Familie anzubauen, benötigen Sie ca. 252 Quadratmeter Gartenfläche. Wenn Sie also zum zumindest einen kleinen Teil im Garten zur Anbaufläche machen, verringern Sie Ihren ökologischen Fußabdruck enorm.
Gemüse selbst anbauen und Geld sparen
Jetzt wird es spannend: Werfen wir einen Blick auf das Geld, das gespart werden kann. Als dreiköpfige Familie kann knapp 1000 Euro sparen.
Wer folgende zehn Gemüsesorten vom Frühlingsanfang bis zum Herbstende anbaut:
- Kirschtomaten
- Hokkaidokürbisse
- Karotten
- Grünen Salat
- Zwiebeln
- Knoblauch
- Sellerie
- Basilikum
- Dill und
- Grünkohl
Fazit
Der Gemüsegarten ist wieder in Mode gekommen. Wer selbst erntet, ernährt sich nicht nur gesünder, sondern spart auch Geld. Wer auf Nummer Sicher gehen will, was das Wetter anbelangt, sollte sich auf lange Sicht ein Gewächshaus zulegen. So können bis zu 5 Ernten im Jahr erzielt werden.