Kolumne
Gelbe Goldrute: Schön, aber auch umstritten
Panorama / Lesedauer: 2 min

Wer dieser Tage aufmerksam durch die Lande fährt, dem fällt auf: Es ist Goldrutenzeit! Die aus Nordamerika stammende Wildart stellt sich gern auf Brachflächen wie beispielsweise Bahndämmen ein. Sie hat aufgrund ihrer goldgelben Farbe eine tolle Fernwirkung und zieht Insekten in Scharen an.
Auch in Naturgärten macht sie, wenn man sie lässt, gern anderen Stauden den Platz streitig. Als ich mich dieser Tage deshalb für ein Zurücknehmen der wilden Goldruten im Kulturgarten in Schwerin aussprach, stieß ich auf Protest. Die Pflanzen seien doch einfach wunderbar anzusehen. Und sehr schön in Blumensträußen. Was zweifellos richtig ist.

Mich bringen gärtnerische Dispute oft dazu, meine Meinung zu hinterfragen. Und in der Tat: Die Goldrute ist eine alte Heilpflanze, die bereits seit der Antike hoch im Kurs steht. Damals wurde sie als goldene Wunderpflanze bezeichnet und für allerlei Wehwehchen angewandt. Heutzutage wird sie wegen ihrer harntreibenden Wirkung als Zutat für Nierentee oder auch bei einer Entschlackungskur geschätzt. Was mich wiederum dazu brachte, Goldrutenblüten für das Tee-Regal zu ernten.
Robust, winterhart, gesund
Nichtsdestotrotz gelten die Kanadische Goldrute und die Riesen-Goldrute als Neophyten, die in der freien Natur heimische Arten zu verdrängen drohen. Wer dennoch um die goldigen Stauden keinen Bogen machen möchte, kann inzwischen auf tolle Selektionen zurückgreifen, die sich durch eine reiche Blüte, eine lange Blütezeit und ein völlig normales, nämlich horstiges Wachstum auszeichnen.
Obendrein sind sie robust, winterhart und gesund, für sonnige Lagen und alle trockenen bis frischen Böden geeignet. Absolut gartenwürdig und durch ihre bogig überhängenden Blütenrispen besonders interessant ist beispielsweise die Sorte ‚Fireworks‛ der Rauen Goldrute (Solidago rugosa). Die strahlenförmig abstehenden Blütengirlanden machen dem Namen alle Ehre. Sind auf Staudenbeeten wie auch in Blumensträußen aparte Erscheinungen. Darüber hinaus ist die Staude standfest und dichtbuschig und sowohl für Land- als auch moderne Gärten wunderbar geeignet.
Eine fantastische Neueinführung ist die Sorte ‚Loysder Crown‛, die von einem holländischen Schnittblumengärtner selektiert wurde. Ihre Blüten erstrahlen auf etwa einem Meter in imposanten Dolden und in schwefelgelber Farbe. Was wiederum zu einem wunderbaren Leuchten führt. Darüber hinaus ist sie sehr standfest und trockenheitsresistent. Alles in allem eine vielversprechende Neuheit für das Staudenbeet, die Sie unbedingt mal ausprobieren sollten!