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Die asiatische Tigermücke in Deutschland
Ratgeber / Lesedauer: 6 min

Die Tigermücke, auch als Aedes albopictus bekannt, hat in den letzten Jahren für ziemlich viel Aufsehen gesorgt. Warum? Der stechende Plagegeist ist nicht nur lästig, sondern kann auch gefährliche Krankheiten übertragen.
Die Ausbreitung der Tigermücke: Ein globales Phänomen
Ursprünglich aus Südostasien stammend, hat die Tigermücke in den letzten Jahrzehnten einen bemerkenswerten Schritt gemacht - sie hat ihren Horizont erweitert und sich über die ganze Welt verbreitet.
Wie ist das passiert? Nun, die Globalisierung hat eine große Rolle gespielt. Sie reiste in Containern, in Reifen und sogar in Pflanzen. Mit jedem Transportmittel hat sie ein Stückchen ihrer Heimat mit sich gebracht und sich an ihren neuen Orten niedergelassen. Lange, heiße Trockenperioden begünstigen dann die Ausbreitung.
Europa in ihrem Bann: Die Auswirkungen vor unserer Haustür
Europa, ein Kontinent mit unterschiedlichen Klimazonen, ist mittlerweile zu einem Zuhause für die Tigermücke geworden. Die wärmeren Temperaturen in den Sommermonaten bieten ideale Bedingungen für ihre Fortpflanzung und Verbreitung. Städte und Dörfer sind nicht länger sicher vor ihrem Stich. Deutschland, Italien, Frankreich – sie ist überall. Und was noch besorgniserregender ist, sie bringt potenziell gefährliche Krankheiten mit sich.
Die Tigermücke als Überträger von Krankheiten: Eine ernsthafte Bedrohung
Dengue-Fieber und Zika-Virus - schon mal davon gehört? Das sind nur einige der gefährlichen Krankheiten, die von der Tigermücke übertragen werden können. Dies kann passieren, wenn sich eine infizierte Person in einer Region mit Tigermücken aufhält und gestochen wird.
Bei ausreichend warmen Temperaturen können sich dann die Krankheitserreger in der Tigermücke vermehren und nach ungefähr 9 Tagen bei einem weiteren Stich auf eine andere Person übertragen werden.
Sie fungiert als sogenannter Vektor, was bedeutet, dass sie diese Krankheiten von einem infizierten Menschen auf einen anderen übertragen kann. Stell dir vor, du sitzt in deinem Garten, ahnst nichts Böses, und plötzlich wirst du von einer Mücke gestochen, die das gefährliche Virus in sich trägt. Der Tigermücken Stich kann schwere Auswirkungen haben. Glücklicherweise gab es in Deutschland bisher noch keine Fälle, in denen sich diese Krankheiten durch die Asiatische Tigermücke verbreitet haben. Es sind bestimmte Faktoren erforderlich, damit eine Übertragung stattfinden kann, wie das Vorhandensein einer Vektorpopulation, eine infizierte Person und eine ausreichend hohe Temperatur.
Bekämpfung der Tigermücke
Um das Risiko einer Übertragung von Krankheiten zu minimieren, ist es wichtig, die Tigermücke zu bekämpfen. Die Bevölkerung spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem sie potenzielle Brutstätten beseitigt.
Vermeiden Sie stehendes Wasser im Garten
Die Tigermücke legt ihre Eier in kleinen Wasseransammlungen ab. Regentonnen, Vogeltränken, Eimer, Gießkannen, Wassertröge, oder kleine Brunnen sind ideale Brutplätze. Entleeren Sie die Behältnisse mindestens 1x wöchentlich und schrubben Sie diese aus. Die Eier haften sehr fest. Dadurch können sich auch mögliche Larven nicht vollständig entwickeln.
So decken Sie Behältnisse ab
- engmaschige Netze über Regentonnen spannen
- leere Zaunpfähle mit Sand oder Zement auffüllen
- Blumenuntersetzer mit Sand auffüllen

Weitere Maßnahmen zur Bekämpfung und Eindämmung der Tigermücke
- Vermeiden Sie Pfützenbildung
- Lagern Sie Behältnisse unter einem Dach oder
- Lagern Sie Behältnisse alternativ über Kopf
So schützen Sie sich vor juckenden Stichen
Verwenden Sie bei Aufenthalten im Garten oder in der Nähe von Gewässern Insektenschutzmittel auf der Haut, um Stiche zu vermeiden.
Außerdem helfen Insektenschutzgitter. Diese halte die Mücken durch Netze und Fenstergitter aus deinem Haus fern.
Von einer Tigermücke gestochen, was tun?
Die Asiatische Tigermücke ist bekannt dafür, tagsüber zuzustechen. Ähnlich wie bei anderen Mückenarten saugen nur die weiblichen Tigermücken Blut, da sie Proteine benötigen, um sich zu vermehren.
Diese Proteine erhalten sie durch das Blutsaugen von Säugetieren, Vögeln oder Menschen. Ansonsten decken sie ihren Energiebedarf durch Nektar und Pflanzensäfte.
Wie sieht der Stich von einer Tigermücke aus?
Die Stiche der Tigermücke sind grundsätzlich nicht schmerzhafter oder schlimmer als die von einheimischen Mücken. Sie führen zu Rötungen, Juckreiz und Schwellungen an der Einstichstelle.
Wichtige Tipps zur Behandlung von Mückenstichen
Mit diesen Sofortmaßnahmen können Sie auf einen Stich reagieren:
- Nicht kratzen!
- Kühlen
- Erhitzen
Oberstes Gebot: Nicht kratzen! Obwohl es schwerfällt, sollte die Einstichstelle nicht aufgekratzt werden. Durch das Kratzen werden die im Speichel enthaltenen Gerinnungshemmer weiter verteilt, was den Juckreiz verschlimmert. Zudem könnten Krankheitserreger in die Haut eindringen. Falls die Stelle bereits aufgekratzt ist, kann ein Pflaster darüber geklebt werden, um das Eindringen von Bakterien zu verhindern.
Kühlen: Um den Juckreiz und die Schwellung zu lindern, kann die Einstichstelle mit kaltem Wasser, Eiswürfeln, Kühlpads, Salben oder Cremes gekühlt werden. Auch bewährte Hausmittel wie Zwiebeln, Kartoffeln, Zitronenscheiben, Essig oder Quark können helfen.
Erhitzen: Eine ungewöhnliche, aber wirksame Methode ist das Erhitzen der Einstichstelle. Hitzestift: elektronische Stichheiler, sogenannte Neo Sticks oder Hitzestifte erwärmen sich auf 50° Celsius und werden für einige Sekunden auf die juckende Stelle gedrückt. Die Wärme zerstört die Proteine, die durch den Stich in die Haut gelangt sind. Das mindert den Juckreiz. Dadurch können Bestandteile des Mückenspeichels und das körpereigene Histamin zersetzt werden, was die Schwellung reduziert, und die Heilung beschleunigt. Spezielle batteriebetriebene Geräte sind in Apotheken oder Drogerien erhältlich.
Einstichstelle beobachten
In den meisten Fällen helfen die genannten Maßnahmen bei Mückenstichen. Innerhalb von zwei bis drei Tagen sollte die Schwellung zurückgehen. Falls der Stich jedoch besonders groß wird, sich heiß anfühlt oder weitere Symptome wie Fieber auftreten, könnte eine ernstere allergische Reaktion oder Infektion vorliegen. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Warum jucken Mückenstiche?
In den meisten Fällen sind Mückenstiche ungefährlich und jucken nur, weil sich unser Körper gegen den Speichel der Mücke wehrt.
Gelangt dieser durch den Stich in unseren Körper wird Histamin ausgeschüttet. Dieser Stoff ist quasi unsere Körperpolizei und verteidigt den Körper gegen fremde Stoffe. Indem es unsere Gefäße weiter macht, fließt mehr Blut und die fremden Stoffe werden verdünnt. Leider sorgt das Histamin auch dafür, dass die Stelle dick wird und juckt. Nach ein paar Tagen hört der lästige Juckreiz aber meistens wieder auf.
Wie lange leben Mücken?
Männliche Asiatische Tigermücken leben nur etwa 10 Tage, Weibchen etwa 6 Wochen. In dieser Zeit produziert das Weibchen durchschnittlich mehr als 300 Eier. Wie bei allen Mücken legt auch das das Tigermücken-Weibchen ihre Eier bevorzugt knapp oberhalb des Wasserspiegels in kleinen Wasserlöchern ab.
Dort können die Tigermücken-Eier monatelang auch Trockenheits- und Kälteperioden überdauern. Steigt der Wasserspiegel irgendwann zum Beispiel durch Regen, löst dies das Schlüpfen der Mückenlarven aus und es kommt zu einer Mückenplage.
Fazit
Insgesamt gilt: Ein bewusster Umgang mit Mückenstichen und präventive Maßnahmen können dazu beitragen, die unangenehmen Folgen von Mückenstichen zu minimieren und mögliche Risiken zu reduzieren.
Jeder einzelne kann dafür sorgen, die Ausbreitung der Tigermücke einzudämmen!
Die Tigermücke ist nicht einfach nur eine lästige Mücke. Sie ist kann ein echtes Gesundheitsrisiko sein und ernsthafte Krankheiten übertragen. Die Ausbreitung dieser Mückenart ist daher nicht nur eine globale Angelegenheit, sondern liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen.