Nachhaltigkeit
Slowflowers erobern die Blumenvasen: regional & nachhaltig
Ein Beitrag von: BAUEN & WOHNEN

Blumen sind ein beliebtes Geschenk zu verschiedenen Anlässen, sei es ein Geburtstag, eine Hochzeit oder ein Valentinstag. Ein Blumenstrauß mit Rosen, Dahlien oder Gerbera gehört einfach dazu. Auch als Tischdeko für Events sind Blumenarrangements nicht wegzudenken. Nur wenige Menschen denken jedoch darüber nach, wo ihre Blumen herkommen, wie sie angebaut werden und welche Wege sie zurücklegen. Doch der Blumenhandel hat Auswirkungen auf die Umwelt und ist oft unter fragwürdigen, sozialen Bedingungen der Arbeiter in den Herkunftsländern hergestellt worden.
In diesem Artikel wollen wir mal über Bioblumen, sogenannte Slow Flowers informieren und warum es ratsam ist, Rosen aus Kenia zu vermeiden!
Blumen zur Hochzeit oder andere Events: Welche passen zu Ihnen?
Ob Klassisch, Boho, Vintage oder Rustic schick – alles im Trend. Für den Vintage Blumenstrauß wird die Blumendeko nicht nur mit den bunten Blüten, sondern auch mit Beeren, Gräsern und je nach Jahreszeit auch mit Blättern gebunden. Lassen Sie sich von den wilden Blumensträußen als schöne Tischdeko inspirieren.
Die Wahl des Blumenschmucks für eine Hochzeit ist von entscheidender Bedeutung, da er die Atmosphäre und den Stil der Veranstaltung maßgeblich beeinflusst.
Hier sind einige beliebte Blumenschmuckstile, die bei Hochzeiten häufig gewählt werden:
Beliebte Blumen für eine Boho-Hochzeit sind Pfingstrosen und Dahlien.
Der Vintage-Blumenstrauß zeichnet sich durch einen Hauch von Nostalgie aus. Er verwendet oft Blumen in sanften, erdigen Farben wie Creme, Pastellrosa, Lavendel und Pfirsich. Antike Behälter wie silberne Vasen oder alte Bücher werden häufig für die Präsentation verwendet. Blumen wie Ranunkeln, Gänseblümchen und Hortensien verleihen dem Vintage-Look einen nostalgischen Charme.
Rustic Chic: Der Rustic-Chic-Stil kombiniert rustikale Elemente mit einer eleganten Note. Hier werden Blumenarrangements oft in Holzkisten, Zinngefäßen oder Vintage-Glasflaschen präsentiert. Blumen wie Sonnenblumen, Wildblumen und Lavendel sind typisch für diesen Stil. Der Blumenschmuck wirkt ländlich und charmant, passt aber dennoch zu schickeren Hochzeitsveranstaltungen im Freien oder in Scheunen.
Slow Flowers passen perfekt zu dem Trend!
Slowflowers - Wilde Gärten und ungezähmte Bouquets
Slow Flowers ist eine Bewegung, die sich auf nachhaltige Praktiken im Blumenanbau und -handel konzentriert. Ähnlich wie die Slow-Food-Bewegung, die auf bewussten Konsum und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken abzielt, zielt Slow Flowers darauf ab, den Blumenanbau umweltfreundlicher und ethischer zu gestalten.
Die Blumen der Slow-Flowers-Bewegung werden in der Regel lokal und saisonal angebaut. Das reduziert die Umweltauswirkungen, die mit dem Transport von Blumen über weite Strecken einhergehen. Der Anbau erfolgt über Bio-Saatgut. Darüber hinaus setzen viele Slow-Flowers-Bauern auf biologische Anbaumethoden, um den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln zu minimieren. Dies trägt zur Erhaltung der Biodiversität und zur Gesundheit der Böden bei.
Die Bewegung fördert auch transparente Geschäftspraktiken, bei denen die Verbraucher Informationen über den Ursprung der Blumen erhalten. Dies ermöglicht es den Kunden, bewusstere Entscheidungen zu treffen und Blumen zu kaufen, die in Einklang mit ihren Werten stehen.
Bioblumen: natürliche Schönheit
Bioblumen sind Blumen, die unter strengen ökologischen Standards angebaut werden. Diese Standards schließen den Einsatz von chemischen Pestiziden und synthetischen Düngemitteln aus und fördern stattdessen natürliche und nachhaltige Anbaumethoden.
Slowflowers sind Blumen, die wieder Natur sein dürfen, die berühren und glücklich machen. Sie kommen aus Ihrer Region und werden dort ohne Pestizide und Herbizide im Kreislauf der Jahreszeiten angebaut. Die wild-romantische Ästhetik bedeutet aber auch, dass krumme Stiele und unperfekte Blüten ihren Platz haben.
Die Nachfrage nach Bioblumen steigt, da Verbraucher zunehmend umweltbewusster werden und die Vorteile nachhaltiger Anbaumethoden zu schätzen wissen.
Rosen aus Kenia: Ein Grund zur Sorge
Laut WWF ist Kenia der wichtigste Lieferant für den europäischen Blumenmarkt. Zwei Drittel aller verkauften Rosen in Deutschland wurden in Kenia angebaut. Während Rosen aus Kenia aufgrund ihrer attraktiven Preise und Verfügbarkeit in vielen Teilen der Welt beliebt sind, gibt es einige wichtige Bedenken, die beachtet werden sollten.
Der Anbau von Rosen in Kenia erfolgt oft unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen, die die Rechte der Arbeiter missachten. In einigen Fällen werden Arbeiter nicht angemessen bezahlt und arbeiten unter gesundheitsschädlichen Bedingungen. Dies wirft ethische Fragen auf und sollte beim Kauf von Rosen aus Kenia berücksichtigt werden.

Die Produktion von Schnittblumen in Kenia ist sehr wasserintensiv. So beträgt der tägliche Wasserverbrauch pro Rosenfarm circa 20.000 Kubikmeter. Für die Produktion einer kenianischen Rose wird knapp 4 Liter Frischwasser verbraucht. Der Wasserbedarf wird hauptsächlich durch den Naivashasee gedeckt. Allerdings ist die Blumenindustrie nur ein Faktor für den massiven Rückgang des Wasserspiegels. Es existieren bereits einige Maßnahmen, um den Blumenanbau in Kenia nachhaltiger zu gestalten und den Wasserverbrauch zu reduzieren. Durch die Umstellung auf die Produktion in Gewächshäusern wird rund 40 Prozent weniger Wasser als im Freilandanbau benötigt. Außerdem kommen in Gewächshäusern Pflanzenkrankheiten seltener vor, was den Einsatz von Pestiziden reduziert. Ein weiterer Effekt ist, dass das Abwasser besser kontrolliert und recycelt werden kann. Es müssen jedoch weitere einheitliche Standards zum nachhaltigen Wassermanagement geschaffen werden.
Regional und Saisonal
Die Slow-Flowers-Bewegung hat sich zu einem wichtigen Akteur im Blumenhandel entwickelt, der sich für Nachhaltigkeit und ethische Praktiken einsetzt.
Hier sind einige der Hauptmerkmale und Prinzipien, die diese Bewegung ausmachen:
Slow-Flowers-Bauern betonen die Bedeutung eines geschlossenen Kreislaufs in der Blumenproduktion. Das bedeutet, dass sie bestrebt sind, Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen und Abfälle zu minimieren. Beispielsweise werden überschüssige Pflanzenteile oft wiederverwertet, anstatt weggeworfen zu werden.
Zudem verzichten Slow-Flowers-Bauern auf den Einsatz schädlicher Pestizide. Dies schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit der Arbeiter und die Verbraucher, die mit den Blumen in Kontakt kommen. Der Erhalt der Bodengesundheit ist von zentraler Bedeutung für Slow-Flowers-Bauern. Sie setzen auf nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, die den Boden bereichern und ihm helfen, Fruchtbarkeit zu bewahren. Dies beinhaltet die Verwendung von Fruchtfolgen, die den Boden regenerieren. Statt synthetische Düngemittel zu verwenden, wird auf organische Düngemittel gesetzt, um die Nährstoffe im Boden auf natürliche Weise anzureichern.

Insektenschutz
Die Bewegung achtet auf den Schutz der Artenvielfalt und fördert Maßnahmen zum Erhalt von nützlichen Insekten. Dies ermöglicht eine natürlichere Schädlingsbekämpfung und trägt zur biologischen Vielfalt bei.
Um das Plastikmüllproblem zu minimieren, wird in der Blumenproduktion auf Einmalplastik verzichtet.
Die Verwendung von Steckmasse, die oft chemische Inhaltsstoffe enthält, wird vermieden. Stattdessen setzen Slow-Flowers-Bauern auf natürlichere Methoden, um Blumensträuße zu arrangieren.
Insgesamt zielt die Slow-Flowers-Bewegung darauf ab, den Blumenhandel nachhaltiger und ethischer zu gestalten.
Wo finde ich Slowfowers?
Es gibt mittlerweile viele Farmerflorist*Innen.
Hier finden Sie eine Übersichtskarte.
Insgesamt bieten Slow Flowers und Bioblumen eine nachhaltigere und ethischere Alternative für Blumenliebhaber. Es lohnt sich, über die Herkunft der Blumen nachzudenken und für das geplante Event eine bewusste Entscheidung zu treffen, um die Umwelt und die Gesellschaft zu unterstützen. So können wir nicht nur die natürliche Schönheit der Blumen genießen, sondern auch eine nachhaltigere Zukunft fördern.