Sparbuch
Wie Sparer 25 000 Euro profitabel anlegen
München / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
Wer einen größeren Betrag zur Verfügung hat und diesen anlegen möchte, steht vor einer Herausforderung. Denn das Sparbuch wirft aktuell keine Zinsen mehr ab. Unverzinst angelegtes Geld aber verliert an Kaufkraft. Bei einer Inflationsrate von nur 1,5 Prozent im Schnitt pro Jahr verliert eine Summe von 25 000 Euro in zehn Jahren rund 3500 Euro an realem Wert. In zehn Jahren kann ein Sparer damit folglich nur noch Güter erwerben, die dem heutigen Gegenwert von etwa 21 500 Euro entsprechen.
„Aufgrund dieser Ausgangssituation kommen das Sparbuch oder andere Zinseinlagen als Geldanlage nicht mehr in Betracht“, erläutert Claus Walter , Vorsitzender der Geschäftsführung der Freiburger Vermögensmanagement GmbH. Es stellt sich also die Frage, wie zum Beispiel ein jüngerer Anleger, der einen Betrag von 25 000 Euro investieren möchte, am besten vorgeht.
„Grundsätzlich gilt es zunächst, sich über die eigenen Anlageziele und seine eigene Risikobereitschaft Gedanken zu machen“, macht Rainer Laborenz , Geschäftsführer der azemos vermögensmanagement GmbH in Offenburg klar. Wer beispielsweise bei kurzzeitigen starken Verlusten nicht gut schlafen kann oder das Geld schon nach ein bis zwei Jahren wieder braucht, sollte keine hohen Risiken eingehen.
Wer wie im obigen Beispiel aber jung ist, kann einen längeren Anlagezeitraum von 15 oder 20 Jahren einplanen. „In diesem konkreten Fall rate ich deshalb schon dazu, mehr Risiko und damit einen höheren Aktienanteil ins Portfolio zu nehmen“, sagt der Finanzexperte. Der Grund: Langfristig, so die Erfahrung aus der Vergangenheit, gleichen sich zwischenzeitliche Kursverluste nach einigen Jahren wieder aus. Das bestätigt ein Blick auf das Dax-Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts. Demnach dauerte es bei einer Einmalanlage im schlimmsten Fall zwölf Jahre, bis der Anleger wieder im Plus war.
„Wer die Kursschwankungen am Aktienmarkt trotzdem nicht gut aushalten kann, für den kann zudem ein Sparplan, bei dem ein Anleger jeden Monat einen bestimmten Betrag investiert, hilfreich sein“, so Laborenz weiter. Schließlich kaufen Anleger so im Falle eines Kurseinbruchs die Aktien im Schnitt günstiger ein. Dieser so genannte Cost-Average-Effekt kann helfen, kurzfristige Marktschwankungen besser durchzustehen.
Grundsätzlich rät Rainer Laborenz jüngeren Sparern zu einer Aktienquote in Höhe von 70 bis 80 Prozent im Portfolio. „Dazu können dann noch Anleihen kommen, idealerweise über einen international anlegenden und breit gestreuten Investmentfonds, eine Beimischung an Edelmetallen wie Gold, Silber oder Platin sowie etwas Cash“, sagt der Experte.
Wer so weit ist, muss nun überlegen, wie er den Aktienbereich befüllt. „Ein entscheidender Punkt ist hier eine breite Streuung“, meint Walter. Und deshalb eignen sich Exchange Traded Funds (ETFs) oder aktiv gemanagte Fonds am besten.
„Das heißt, dass man zunächst einen breit gestreuten ETF oder global anlegenden Aktienfonds nimmt, der die wichtigsten Märkte wie die USA, Europa und Asien inklusive China abdeckt“, so Claus Walter weiter. „Danach kann der Anleger, je nach seinen persönlichen Überzeugungen, Themen wie Technologie, Nachhaltigkeit oder den Biotech-Bereich über einzelne Fonds oder ETFs beimischen.“
Zwar dürfen Anleger dabei nicht vergessen, dass ihr Vermögen dabei aufgrund der hohen Kursschwankungen bei Aktien zwischenzeitlich stark schwanken kann. „Im aktuellen Umfeld bietet eine solche Vorgehensweise mit einem Sparplan und einer starken Aktiengewichtung aber die Chance, eine positive reale Rendite zu erzielen“, sagt Vermögensverwalter Rainer Laborenz. Langfristige sind auf diese Weise fünf Prozent oder mehr im Schnitt pro Jahr drin. Und das ist deutlich mehr, als es derzeit mit sicheren Zinsanlagen zu verdienen gibt.