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Fahrradversicherung

Welche Versicherungen Verbraucher für Fahrräder und E-Bikes brauchen

Schondorf / Lesedauer: 3 min

Welche Versicherungen Verbraucher für Fahrräder und E-Bikes brauchen
Veröffentlicht:25.07.2020, 17:00

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Rund 300 000 Fahrräder werden pro Jahr in Deutschland als gestohlen gemeldet. Ärgerlich, wenn das eigene teure Fahrrad dabei ist. Hausratpolicen und spezielle Fahrradversicherungen bieten Lösungen an. Die wichtigsten Punkte, die man als Radfahrer wissen sollte:

Fahrradtypen: Der Antrieb entscheidet, welche Police gegen Diebstahl greift. Klassische Fahrräder und Pedelecs – Elektroräder mit Motorunterstützung bis zu 250 Watt – können über die Hausratversicherung versichert werden. Verletzt man bei einem Unfall andere, greift die private Haftpflichtpolice. Schnellere Zweiräder wie S-Pedelecs, die bis zu 45 Stundenkilometer schnell werden, oder E-Bikes, die auch ohne Pedalantriebe fahren, benötigen eine Kfz-Haftpflichtversicherung, die um einen Teilkaskoschutz erweitert werden kann.

Hausratversicherung: „Im Standardschutz der Hausratversicherungen sind Fahrräder und Pedelecs samt Anhänger und Kindersitzen gegen Einbruchdiebstahl versichert“, sagt Bianca Boss vom Bund der Versicherten . Also, wenn das Rad aus einem verschlossenen Raum gestohlen wird. „Der einfache Diebstahl im Freien ist dagegen nicht mitversichert.“ Die Police deckt immer den gesamten Fahrradfuhrpark einer Familie ab.

Fahrradklausel: Die Hausratversicherung lässt sich um eine Fahrradklausel erweitern, „das lohnt sich für eher teure Fahrräder“, sagt Boss. Dann ist auch der einfache Diebstahl abgesichert. Die Versicherer erstatten zwischen ein, zwei und sogar bis zu zehn Prozent der Hausrat-Versicherungssumme pro Fahrrad. Hohe Erstattungssummen machen sich aber in deutlich höheren Beiträgen bemerkbar. „Wichtig ist, dass das gut abgeschlossene Fahrrad rund um die Uhr gegen Diebstahl im Freien abgesichert ist“, betont Boss. Ältere Policen versichern den Fahrraddiebstahl oft nur zwischen sechs und 22 Uhr, danach nur mit Einschränkungen.

Fahrradversicherung: Spezielle Fahrradversicherungen gibt es über Versicherungsmakler (zum Beispiel Krist, Pergande & Pöthe) oder auch Versicherer wie die Arag, WGV oder Ammerländer. Hier lassen sich auch einzelne Fahrräder absichern. Die Policen bieten mehr Leistungen als die Hausratversicherung. Oft sind auch Schäden durch Vandalismus, nach einem Unfall oder Sturz versichert oder wenn Fahrradteile wie der Akku entwendet werden. „Manche Tarife erstatten nur bis zu einem bestimmten Alter des Fahrrads den Neuwert, danach nur noch den Zeitwert“, erläutert Boss. Die Beiträge variieren stark. Ein 3000 Euro teures Pedelec kann man für 77 Euro, aber auch für fast 500 Euro im Jahr versichern. Bei einigen Anbietern spielt das Diebstahlrisiko am Wohnort eine Rolle bei der Beitragsberechnung.

Prävention: „Sowohl in der Hausratversicherung als auch bei speziellen Fahrradversicherungen gilt: Das Fahrrad muss vorschriftsgemäß abgeschlossen worden sein“, warnt Boss. In den Versicherungsbedingungen ist aufgeführt, welcher Sicherungsschutz verlangt ist. Ein einfaches, am Rahmen festinstalliertes Schloss reicht in der Regel nicht aus. Meist muss das Rad auch an einem festen Gegenstand angeschlossen sein, einem Laternenpfahl oder am Fahrradständer. Eine Registrierung des Fahrrads bei der Polizei oder eine Codierung durch Fahrradhändler oder Fahrradclubs machen es leichter, ein gefundenes Fahrrad zuzuordnen beziehungsweise erschweren den Dieben den Verkauf.

Schutzbriefe: Einige Fahrradversicherer und Fahrradclubs bieten Fahrradschutzbriefe an. Sie gewähren Pannenhilfe bei Diebstahl oder Unfall. So werden etwa Transportkosten zur nächsten Werkstatt übernommen oder Kosten für ein Mietrad. Die Leistungen sind meist limitiert. Im Alltag sind Schutzbriefe eher entbehrlich, auf Reisen können sie Nerven sparen.