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VfR gegen 1860: Zwei Sorgenklubs treffen aufeinander

Aalen / Lesedauer: 3 min

Auch beim Gegner gibt es so manche Probleme in Sachen Finanzen
Veröffentlicht:15.05.2013, 21:50

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Grundsätzlich und rein sportlich, da wird Aalens Trainer Ralph Hasenhüttl selbstverständlich widersprechen, geht es in der Fußball-Zweitligapartie zwischen 1860 München und dem VfR Aalen um nicht mehr sonderlich viel.

Die Aalener würden sich gerne auf den sechsten Platz vorschieben, müssen dabei gleichzeitig aber auf eine (nicht unwahrscheinliche) Pleite von Cottbus (bei Meister Hertha BSC Berlin) hoffen – bei eigenem Sieg in der Allianz-Arena versteht sich. Sollte Aalen unentschieden spielen und Cottbus verlieren, würde der VfR die Saison zumindest als Siebter abschließen.

Brisanz nicht sportlicher Natur

Dennoch ist es eine Partie, auf die sich die Augen der Fußball-Fans richten werden. Denn nicht nur beim VfR Aalen ist derzeit unsicher, ob er in der kommenden Saison in der 2. Liga spielen wird. Auch die 60er müssen bis zur kommenden Woche (23. Mai) rund zwei Millionen aufbringen, um die Deutsche Fußball Liga zu überzeugen beziehungsweise die Lizenz zu erhalten. Seit Monaten streiten sich Investor Hasan Ismaik und der Vorstand der Löwen um die Macht im bayrischen Klub.

Jüngster unrühmlicher Höhepunkt: Der jordanische Millionär stachelt die eigenen Fans gegen den Münchner Vorstand auf. „Ich appelliere an die Fans: Ihr müsst euch zusammentun, um diese Bande aus dem Verein zu treiben. Man muss beim TSV 1860 einfach aufräumen“, wird er in der „Welt“ zitiert. Weiter wettert er dort: „Sie haben den Klub von der ersten in die zweite Bundesliga gestürzt“. Dumm nur, dass zu dem damaligen Zeitpunkt keiner der heutigen Verantwortungsträger bei 1860 etwas zu sagen hatte. Um seinen Forderungen weiter Ausdruck zu verleihen, lud Ismaik Anfang der Woche 40 Fanvertreter ins „Löwenstüberl“ ein, um sie seiner Meinung nach aufzuklären.

Vor zwei Jahren stieg der Investor bei den Blau-Weißen ein und rettete den Klub damals vor der Pleite. Kolportierte 27 Millionen soll er bereits investiert haben, dafür hält er 49 Prozent der Anteile des Klubs. Aktueller Kontrahent Ismaiks ist Geschäftsführer Robert Schäfer, der nach Meinung Ismaiks das Amt räumen müsse. Bereits im März dieses Jahres schmiss Dieter Schneider als Präsident der Löwen nach dem Dauerzwist mit Ismaik das Handtuch. Schäfers Vertrag wurde unterdes um ein weiteres Jahr verlängert, was Ismaik mächtig stinken dürfte.

Sportlich begegnen sich die Klubs, wie schon in der Hinrunde, auf Augenhöhe. Die 60er sind Siebter, direkt vor dem VfR. Beide Mannschaften haben 46 Punkte gesammelt, nur das Torverhältnis der Bayern ist aktuell ein Tor besser als das der Schwarz-Weißen. Sechster ist Cottbus mit 47 Zählern.

In die knapp 150 Kilometer entfernte Allianz-Arena werden auch zahlreiche VfR-Anhänger mitreisen, die sich das letzte Saisonspiel ihres Klubs nicht entgehen lassen wollen – womöglich das letzte in der 2. Liga. Die schwarz-weißen Anhänger werden bereits in der Früh nach München reisen, um ihrem VfR die Daumen zu drücken.