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SHW kauft thüringischen Elektrospezialisten

Wirtschaft / Lesedauer: 2 min

Lust Hybrid Technik soll für Traditionsunternehmen elektronische Steuerungselemente bauen
Veröffentlicht:07.08.2017, 18:46

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Der Automobilzulieferer SHW kauft den Elektronikspezialisten Lust Hybrid Technik mit Sitz im thüringischen Hermsdorf. Das teilte das Unternehmen mit Stammsitz in Aalen (Ostalbkreis) und Fabriken in Bad Schussenried (Kreis Biberach) sowie Tuttlingen und Neuhausen ob Eck (beide Kreis Tuttlingen) am Montag mit. Lust Hybrid Technik deckt nach Angaben von SHW die komplette Fertigung von elektronischen Steuerungselementen ab – „von der Prozessentwicklung über die Leiterplattenbestückung bis hin zu komplexen Prüfkonzepten und weltweiter Auslieferunge“, heißt es bei SHW. Zum Kaufpreis äußerte sich das Unternehmen auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“ nicht.

Die 1992 gegründete Lust Hybrid Technik GmbH beschäftigt rund 90 Mitarbeiter und hat nach SHW-Angaben im Geschäftsjahr 2016 einen konsolidierten Umsatz von knapp zehn Millionen Euro erwirtschaftet. Das Leistungsspektrum des Unternehmens umfasst die Entwicklung, Industrialisierung, Produktion und Qualifikation von komplexer, miniaturisierter Elektronik und Mikrosystemtechnik.

„Das ist eine zukunftsweisende Transaktion für SHW“, sagte Vorstandschef Frank Boshoff laut Pressemitteilung. „Das Prozess-Know-how von Lust bei elektronischen Leiterplatten wird uns bei der Entwicklung und Montage von integrierten E-Pumpen erheblich voranbringen. Das stärkt unsere Wettbewerbsposition in der Elektromobilität.“

Das Traditionsunternehmen wehrt sich zur Zeit gegen eine Übernahme durch den österreichischen Unternehmer Stefan Pierer . Pierer, Investor sowie Chef und Mehrheitsaktionär des Motorradherstellers KTM aus dem österreichischen Mattighofen, will SHW über seine Beteiligungsgesellschaft Pierer Industrie AG für 35 Euro je Aktie übernehmen. Aktuell gehören ihm rund 19 Prozent der Aktien des Unternehmens. Vorstand und Aufsichtsrat von SHW raten Aktionären, das Übernahmeangebot nicht anzunehmen. In einer Stellungnahme hatten die SHW-Organe vor wenigen Tagen ihre Auffassung bekräftigt, dass das Angebot in Höhe von 35 Euro je Aktie „nicht angemessen ist“. Das Angebot läuft noch bis Dienstagabend.