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OB weist Kritik an ZF-Eigentümerstruktur zurück

Wirtschaft / Lesedauer: 2 min

Friedrichshafens Verwaltungschef Andreas Brand widerspricht entlassenem Vorstandsvorsitzenden Stefan Sommer
Veröffentlicht:22.12.2017, 11:06

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Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand sieht sich sehr wohl in der Lage, trotz seines Amts als Verwaltungschef die Rolle als Aufsichtsrat bei dem Automobilzulieferer ZF zum Wohle des Unternehmens auszufüllen. „Die Eigentümer betrachten nie nur den Standort Friedrichshafen, sondern immer das gesamte Unternehmen, seine Standorte und seine Entwicklung“, erklärte Brand gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“. „Wie jeder gute Eigentümer haben auch die Zeppelin-Stiftung und Ulderup-Stiftung das Wohl des gesamten Unternehmens und seiner sogenannten Stakeholder im Blick.“

Mit dieser Haltung und diesem Interesse von Seiten der Eigentümer sei auch die Übernahme des US-Zulieferers TRW möglich gewesen und gelungen. „Die Umsetzung der Strategie 2025 mit den zahlreichen Unternehmenszukäufen und dem organischen Wachstum zeigen, dass das Zusammenspiel und der Interessenausgleich zwischen Unternehmen, Eigentümern, Stadt und Stiftung gut gelingt“, sagte Brand weiter.

ZF befindet sich zu 93,8 Prozent im Besitz der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen, die Brand als Oberbürgermeister im ZF-Aufsichtsrat vertritt. Die restlichen Anteile hält die Ulderup-Stiftung. Der vor zwei Wochen entlassene ZF-Chef Stefan Sommer hatte dem parteilosen Brand vorgeworfen, im Kontrollgremium des Milliarden-Konzerns nicht die Interessen des Unternehmens und seiner Mitarbeiter zu vertreten, sondern nur das Wohl von Friedrichshafen im Blick zu haben.

Der Rechtsbeistand der Zeppelin-Stiftung stützt Andreas Brand in seiner Einschätzung. „Das Modell habe sich über Jahre und Jahrzehnte mehr als nur bewährt, sagte Anwalt Andreas Dietzel. „Ein besonderer Vorteil ist sicher die Möglichkeit, die Unternehmensstrategie langfristig zu verfolgen.“

Eine Analyse über den Hintergrund der Eigentümerstruktur lesen Sie am Samstag, 23. Dezember, in der „Schwäbischen Zeitung“ und auf „Schwäbische.de“.