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Gastwirtepaar

Zwei Vereine suchen ein neues Lokal

Gammertingen / Lesedauer: 3 min

Im Gammertinger Kreuz-Saal entstehen Gästezimmer – Wo sollen Dreikönigskonzert und Bürgerbälle stattfinden?
Veröffentlicht:10.10.2013, 10:26

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Das Gammertinger Gastwirtepaar Karin und Frank Burkhart macht ernst. Wie bereits im Frühjahr angekündigt baut die Familie im Kreuz-Saal zehn neue Gästezimmer ein. Am Dienstag hat der Verwaltungsausschuss das entsprechende Baugesuch beraten. Mit den zusätzlichen Zimmern kann die Bettenzahl von 30 auf 50 gesteigert werden. Das bedeutet, das Hotel Kreuz kann künftig auch größere Reisegruppen, die mit dem Bus anreisen, aufnehmen. Der Tourismus auf der Alb erlebt derzeit einen Boom, und die Burkharts rechnen mit zunehmenden Gästezahlen. Der Saal ist hingegen in den vergangenen Jahren immer seltener genutzt worden.

„Das ist ein positives Projekt“, sagte Bürgermeister Holger Jerg in der Diskussionsrunde. Und er fügte hinzu: „Mit Ausnahme des Saals.“ Der Kreuz-Saal ist seit vielen Jahren in Ermangelung einer Festhalle der größte Saal der Stadt Gammertingen. Wenn er dann am Anfang des kommenden Jahres geschlossen wird, sind vor allem die Stadtkapelle und der Narrenverein davon betroffen. Die Musiker geben hier schon seit Jahrzehnten ihr Dreikönigskonzert, und die Narrenzunft hielt hier ihre Bürgerbälle. Beide Vereine suchen derzeit nach einer anderen Lösung.

Die Familie Burkhart hat angeboten, das Dreikönigskonzert 2014 als letzte große Veranstaltung im Kreuz-Saal abzuhalten. Doch die Stadtkapelle kam in ihrer jüngsten Hauptversammlung überein, das Angebot nicht mehr wahrzunehmen. "Wenn wir ohnehin eine neue Lösung für die nächsten Jahre finden müssen, dann streben wir das schon mit dem nächsten Konzert an", sagt Uwe Rapp, der Pressevertreter der Stadtkapelle auf Anfrage der SZ .

Die Stadtkapelle möchte das Dreikönigskonzert künftig in der neuen Aula der Grund- und Werkrealschule abhalten und hat einen entsprechenden Antrag bei der Stadtverwaltung gestellt. "Die Aula würde als vorübergehende Lösung reichen", so Uwe Rapp. Die Akustik sei hier gut, und die Aula biete Platz für etwa 250 Zuhörer. Bürgermeister Holger Jerg habe mündliche Zustimmung signalisiert, wolle aber den Gemeinderat über den Antrag entscheiden lassen.

In einer ähnlichen Situation ist auch die Narrenzunft. Auch sie hat einen Antrag bei der Stadt gestellt, und ebenfalls noch keine Antwort erhalten. Auch hier will der Bürgermeister den Gemeinderat entscheiden lassen. Allerdings strebt die Narrenzunft eine andere Lösung an. "Wir favorisieren die Alb-Lauchert-Sporthalle", sagt Zunftmeister Harry Vojta im Gespräch mit der SZ. Die Aula habe die Narrenzunft für die Bürgerbälle ausgeschlossen, weil die Bühne zu klein ist und die Decke zu niedrig.

Durch den Einbau der neuen Zimmern verändert sich der Kreuz-Gebäudekomplex nach außen hin nur wenig. Die Fassade des Altbaus wird in Richtung Lauchert von acht größeren Fenstern und entsprechenden Balkone geprägt sein. Die Gemeinderäte waren der Ansicht, dass dies ein städtebaulicher Gewinn sein werde und gaben ihr einstimmiges Okay für den Umbau. Weil der Bauherr auch den Brandschutzbestimmungen gerecht werden muss, soll an der Ecke des Altbaus bei der Lauchertbrücke eine Leiter angebracht werden.

Andere Veränderungen sind nach außen hin nicht vorgesehen. Und im Inneren sollen der bisherige Gastraum sowie die Schwabenstube für kleinere Veranstaltungen erhalten bleiben.