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Keine Giftstoffe in Hymer-Polsterungen

Wirtschaft / Lesedauer: 2 min

Entwarnung nach ersten Laborergebnissen – Auslieferung läuft wieder an
Veröffentlicht:18.10.2017, 19:30

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In den Wohnmobilen der Erwin-Hymer-Gruppe (EHG) scheint es keine Rückstände des gesundheitsgefährenden Stoffes Dichlorbenzol (DCB) in verbauten Polsterungen zu geben. Das geht aus Laborergebnissen hervor, die dem Unternehmen inzwischen vorliegen, sagte Unternehmenssprecher Stefan von Terzi der „Schwäbischen Zeitung“. Die Proben der betroffenen Polsterung werden nach Angaben von EHG derzeit von einem unabhängigen Labor untersucht. 80 Prozent der Ergebnisse seien bereits eingagenen und fallen negativ aus, erklärte von Terzi. Er zeigte sich froh über das Ergebnis. „Die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden hat oberste Priorität.“

Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF hatte vor einigen Wochen verunreinigtes Toluoldiisocyanat (TDI) an Hersteller von Matratzen und Polstern geliefert, die wiederum ihre Produkte unter anderem an die EHG geliefert haben. Es stand die Befürchtung im Raum, dass die Polster krebserregend sein könnten. Am 11. Oktober verhängte Europas größter Hersteller von Wohnmobilen und Wohnwagen deshalb einen Auslieferungsstopp seiner Fahrzeuge. Der Chemieriese BASF hatte da bereits herausgefunden, dass von den mit dem belasteten TDI hergestellten Matratzen keine gesundheitliche Gefahr ausgehe.

Ein Schaumstoffproduzent lieferte der EHG Produkte, die mit verunreinigten TDI produziert wurden. Nur ein Teil davon sei aber verbaut worden. Absolute Zahlen darüber, in wie vielen Fahrzeugen die letzlich unverfänglichen Polster Platz fanden, nannte der Unternehmenssprecher nicht. Es handle sich aber um eine „überschaubare Menge“, sagte er.

Mit der Gewissheit, keine krebserregenden Stoffe in seinen Fahrzeugen verbaut zu haben, hebt das Unternehmen seinen Auslieferungsstopp auf. 20 Prozent der Laborergebnisse stehen noch aus. Bis zum Ende der Woche sollen sie eintreffen und danach alle Fahrzeuge wieder regulär ausgeliefert werden. Der wirtschaftliche Schaden für das Unternehmen lässt sich nach Angaben des Sprechers noch nicht beziffern. „Wir hatten einen Aufwand, das wird aber gerade erst erhoben.“

Zur Erwin Hymer Gruppe gehören unter anderem die Marken Hymer, Detleffs, Bürstner, Eriba, LMC, Laika und Carado. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 6000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 2,1 Milliarden Euro.