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Erdgasversorgung

Kein Gas, kein Futter: Hersteller schlagen Alarm - Tierbesitzer könnten Probleme bekommen

Ravensburg / Lesedauer: 2 min

Schlechte Aussichten für Hunde, Hasen, Katzen & Co. Im Falle eines Stopps der Erdgasversorgung, könnte es zu einem Stillstand der Futter-Produktion kommen. Für Tierbesitzer ein heikles Szenario.
Veröffentlicht:28.07.2022, 15:12

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Die Tierfutterhersteller und -händler sind besorgt. Im Falle eines Stopps der Erdgasversorgung, könnte es zu einem Stillstand der Produktion kommen. „Die Lage ist dramatisch“, sagt Georg Müller, Chef des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH), gegenüber der „Bild“. „Wenn es in der Branche zu einem Gasstopp kommt, müssen wir die Produktion einstellen.“

Der Hauptenergiebedarf in der Branche werde durch Gas gedeckt, sagt Agathe Heim, Geschäftsführerin des Katzen- und Hundefutterherstellers Bosch Tiernahrung aus Blaufelden-Wiesenbach im Landkreis Schwäbisch Hall. Vor einiger Zeit sei die Branche fast geschlossen von Heizöl auf Gas umgestiegen, weil die Emissionsbilanz bei Gas besser ist.

Dreiviertel der Produktion in Gefahr

Nun wird ausgerechnet das zum Problem, denn die Sorge besteht weiterhin, dass die russischen Energielieferungen ausfallen. Trotz der wieder angelaufenen Gaslieferung durch die Pipeline Nord Stream 1 halten die Grünen einen vollständigen Lieferstopp durch Russland weiter für möglich. „Wenn ab morgen kein Gas mehr fließen würde, würde bei uns 75 Prozent der Produktion einbrechen“, sagt Heim.

Nicht nur für die Futtermittelhersteller wird es dann brenzlig, sondern eben auch für die Heimtierbesitzer und deren kleine Freunde.

Fressnapf-Chef Johannes Steegmann geht von „unabsehbaren Folgen für Haustiere und Kunden“ aus. Demnach hätte der Hersteller sogar nur Futterrücklagen für einen Monat. „Dass das Futter ausgeht, ist ein mögliches Szenario“, sagt auch Heim von Bosch Tiernahrung.

Mehrere Vertreter der Branche haben sich in einem offenen Brief an die Bundesregierung gewandt, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen.