StartseiteRegionalOberschwabenWolfeggWasser wird in Wolfegg teurer

Schussentalgruppe

Wasser wird in Wolfegg teurer

Wolfegg / Lesedauer: 3 min

Zweckverband „Obere Schussentalgruppe“ vereinheitlicht in den dazugehörigen Gemeinden seine Gebühren
Veröffentlicht:21.03.2014, 17:10

Artikel teilen:

Um dauerhafte Wasserversorgung mit hoher Qualität zu sichern hat sich die Gemeinde Wolfegg im Jahr 2008 dem Zweckverband „Obere Schussentalgruppe“ angeschlossen. Der Wasserversorgungsverband besteht bereits seit 1960 und wurde damals unter anderem von den Gemeinden Altshausen, Wolpertswende, Gaisbeuren getragen. Neben Wolfegg haben sich vor sechs Jahren auch die Städte Bad Waldsee und Bad Wurzach dem Zweckverband „Obere Schussentalgruppe“ angeschlossen.

Gründe waren, die Wasserversorgung auf Dauer auch weiterhin in kommunaler Hand zu behalten, mit einer hohen Versorgungssicherheit und Sicherung der Qualität. Auch immer komplexer werdende Vorschriften können so besser eingehalten werden. Nach Ablauf einer sechsjährigen Übergangsfrist ohne Gebührenanpassungen sollen ab Januar 2014 rückwirkend im gesamten Verbandsgebiet einheitliche Grund-, Verbrauchs- und Bereitstellungsgebühren für die Wasserversorgung festgesetzt werden. Der Verwaltungsrat hat dazu vom Kommunalberatungsbüro Allevo mehrere Gebührenvarianten errechnen lassen. Vor einem Beschluss in der Verbandsversammlung ist eine Meinungsabfrage in den jeweiligen Gemeinderäten vorgesehen. Neu sind Bereitstellungs- und Grundgebühr. Die Bereitstellungsgebühr zahlen nur Kunden, die normalerweise ihr Wasser aus der eigenen Quelle beziehen und nur im Notfall aus dem öffentlichen Netz. Der Wasserversorger muss trotz nur geringer Abnahme das Leitungsnetz bereithalten und pflegen. Neu eingeführt wird eine Grundgebühr. Über diese Gebühr soll sichergestellt werden, dass für Kunden mit einem hohen Wasserbedarf die hohen Fixkosten für die Instandhaltung des Netzes gerecht aufgeteilt werden. Eine Abrechnung nur über die Wassergebühr würde zu einer einseitigen Belastung der größeren Wasserkunden führen. Eine Abwägung der unterschiedlichen Interessenlagen ergebe deutlich die Notwendigkeit der Einführung von Grund- und Bereitstellungsgebühr, erklärte Kämmerer Matthias Braun.

Mehrausgaben sind minimal

Ursprünglich waren der Gemeinde Wolfegg durch die Angleichung der Gebühren sinkende Wassergebühren in Aussicht gestellt worden. Die umfangreichen Unterhaltungsmaßnahmen im Netz lassen das aber derzeit nicht zu. Er rechne wegen der Grundgebühr von rund 43 Euro mit minimalen Mehrausgaben, so Braun. Nach der Aufstellung würde sich die Wassergebühr in Wolfegg von 1,20 auf 1,50 Euro pro Kubikmeter erhöhen. Wir haben sehr lange und ausführlich im Verwaltungsrat darüber diskutiert, leitete Bürgermeister Peter Müller in die Diskussionsrunde ein. Das Wolfegger Netz sei zwar gut, es gäbe aber Verbandsgemeinden mit erheblichem Sanierungsbedarf ihres Leitungsnetzes. Der Geschäftsführer des Zweckverbandes ging von 2,5 Millionen Euro pro Jahr für die Sanierung aus, müsse sich aber mit 1,5 Millionen Euro begnügen.

Die zu erwartende Anhebung der Wassergebühr stieß im Gemeinderat auf keine Gegenliebe. Wäre sie damals im Gemeinderat gewesen, sie hätte niemals einem Beitritt zum Zweckverband zugestimmt, erklärte Sigrid Metzler. Hätten wir die Wasserversorgung immer noch in eigener Hand, sie wäre in den sechs Jahren auch teurer geworden, sagte Franz Frick. Die Erhöhung macht pro Monat zwei Euro mehr aus, rechnete Günter Eisele vor. Die Preise für Wasser und Nahrungsmittel sind generell zu niedrig, brachte Hiltrud Lang die mangelnde Wertschätzung lebenswichtiger Güter ins Gespräch.

Mit acht Ja- und zwei Gegenstimmen, sowie vier Enthaltungen ermächtigte der Gemeinderat Bürgermeister Müller bei der Verbandsversammlung für die vorgestellte Variante zu votieren.