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Manfred Weber ist Ehrenbürger in Oberstadion

Oberstadion (khb) / Lesedauer: 4 min

160 Gäste verabschieden den Bürgermeister nach 24 Jahren im Amt – Vieles im Dorf trägt Webers Handschrift
Veröffentlicht:26.01.2014, 14:00

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Manfred Weber ist neuer Ehrenbürger Oberstadions . Beim Abschiedsabend des Noch-Bürgermeisters am Samstag im Oberstadioner Bürgersaal überreichten ihm Vize-Bürgermeister Georg Steinle und Gemeinderätin Karin Traub den Ehrenbürgerbrief. „In seiner 24-jährigen Amtszeit hat Manfred Weber Oberstadion aus einem bitteren Zustand heraus zu großem Ansehen geführt und ins Schaufenster der Öffentlichkeit gerückt“, betonte Steinle.

Gerührt sagte Weber: „Erfolg hat immer viele Väter“. Er dankte seinen Gemeinderäten sowie den Mitarbeitern der VG Munderkingen und dem Landratsamt für die gute Zusammenarbeit. „Ich habe viele positive Momente erlebt, aber auch Negatives. Und an Manchem war ich sogar selber schuld“, so Weber.

Gottesdienst für die Bürger

Mit einem Gottesdienst in der Oberstadioner Pfarrkirche hatte sich der Bürgermeister am frühen Abend von der Bevölkerung verabschiedet und mit dem anschließenden bunten Abend für rund 160 geladene Gäste setzte er einen launigen Schlusspunkt hinter seine Bürgermeisterzeit. „Ich freue mich, dass so viele meiner Wegbegleiter gekommen sind“, sagte Weber.

Zu Schweinefilet mit Rahmsößle und Walnussparfait mit Zimtkirschen servierte die A-Capella-Gruppe „Mannes Sangesmannen“ die passenden Lieder. Mit dem „Froschkonzert“ ließen die sieben Sänger den „Schtäamer Schultes“ hochleben, sangen dem gebürtigen Kißlegger das „Landkreis Ravensburg-Lied“ und nahmen gekonnt schwäbische Eigenheiten auf die musikalische Schippe.

Mit Willenskraft, Durchsetzungsvermögen und großem Engagement, so Vize-Bürgermeister Steinle , habe Weber Oberstadion zu einem kleinen Winkelzentrum gemacht. Mit vielen Bildern dokumentierte Steinle die „Änderungen im Dorf, die Webers Handschrift tragen“. „Mit dem Dorfzentrum im ehemaligen Sprissler-Areal ist ihm der erste große Wurf gelungen und mit dem Krippenmuseum hat er sich ein erfolgreiches Denkmal gesetzt“, sagte Steinle. „Und wenn es mal nicht in seinem Sinne lief, stieg ihm die Zornesröte hoch bis zur Stirn.“

In Oberstadion gehe eine Ära zu Ende, betonte Landrat Heinz Seiffert. „Ein umtriebiger Schultes, der eine lebendige, attraktive Gemeinde hinterlässt, schaltet jetzt ein paar Gänge zurück.“ Weber habe eine kommunale Erfolgsgeschichte geschrieben, sagte Seiffert, „und dabei hatte er immer wesentlich mehr Ideen als Geld“. Weil Weber aber „kein Zuschusstopf fremd gewesen sei“, seien mehrere Millionen Euro nach Oberstadion geflossen, so der Landrat.

„Manfred Weber hat vor 24 Jahren sein Amt mit Motivation, Tatendrang und neuen Ideen angetreten und das hat er als Steuermann der Gemeinde bis heute beibehalten“, lobte Landtagsabgeordneter Karl Traub. „Er hat in all den Jahren die Freude an seiner Arbeit nie verloren, auch wenn es mal nicht so rund laufen wollte.“ Mit Ecken und Kanten, aber ohne Rast, habe Weber Meilensteine in Oberstadion gesetzt und sei dabei immer mit Vollgas gefahren, so Traub. „Er beherrscht nicht nur die Spielregeln im kommunalpolitischen, sondern auch im menschlichen Alltag.“

Mit roter Narrennase im Gesicht erzählte Munderkingens Bürgermeister Michael Lohner „Weber’sche Anekdoten“. Gemeinsam mit den Bürgermeisterkollegen Uwe Handgrätinger und Hans Rieger überreichte er „dem Schtäamer Schultes ein paar historische Skier“. „Wir trauen ihm zu, dass er die restauriert und ein Museum draus macht“, sagte Lohner.

Gekämpft wie ein Löwe

Weil „Narren die Wahrheit sagen dürfen“, schlüpfte auch Rektor Martin Romer ins Narrenhäs und schnallte sich das Akkordeon um. Wenn es um den Erhalt der Oberstadioner Schule ging, habe Weber gekämpft wie ein Löwe und oft die Zähne gezeigt, sei dabei aber auch „verdammt stur“ gewesen. Markus Heitele, Vorsitzender des Hundersinger Schützenvereins, dankte im Namen der Winkelvereine für die gute Zusammenarbeit. „Er war immer ein verlässlicher Partner der Vereine und als Vater des Winkelferienprogramms hatte Manfred Weber schnell nach seinem Amtsantritt einen guten Riecher“, sagte Heitele.

„Mit Manfred Weber kam ein engagierter Mann zur richtigen Zeit nach Oberstadion. Viele Dinge im Dorf werden für immer eng mit seinem Namen verbunden sein“, sagte Georg Steinle am Schluss des Abschiedsabends. Und auf die abschließende Frage, was er heute anders machen würde, antwortete Weber: „Ich würde mich nicht mehr über jeden Dreck aufregen.“