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Kammerkonzert

Kammerkonzert in Ahausen holt den Sommer zurück

Bermatingen / Lesedauer: 2 min

Junge Musiker der Musikschulen Raumschaft Markdorf und Uhldingen-Mühlhofen überzeugen
Veröffentlicht:20.10.2013, 14:18

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Mit einem der frühen Divertimenti von Mozart, einem Teil aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ und der Suite „Aus Holbergs Zeit“ von Edward Grieg haben 21 Streicher der Musikschulen Raumschaft Markdorf und Uhldingen-Mühlhofen unter der engagierten Leitung von Johannes Eckmann den Sommer verlängerten. Im kleinen, aber gut geeigneten, mit viel Holz und Glas ausgestalteten Bürgersaal von Ahausen fanden sich die jungen Musiker ein.

16 Jahre, so jung wie die meisten auf der Bühne, so Johannes Eckmann, war Wolfgang Amadeus Mozart, als er sein Divertimento (KV 136) komponierte. Gerne wird es von Streichquartetten, aber eben auch von Kammerorchestern gespielt. Das mit sieben ersten und vier zweiten Geigen, drei Bratschen, fünf Celli und einem Kontrabass besetzte Junge Kammerorchester der Musikschulen Markdorf und Uhldingen-Mühlhofen widmete sich dem Stück mit Begeisterung, zunehmender Sicherheit in der Tongebung und vor allem im langsamen Satz schöner Detailgestaltung.

„Den Sommer noch einmal verlängern“ wollte Dirigent und Geigenlehrer Johannes Eckmann mit der Wahl des zweiten Werks, sind doch in Antonio Vivaldis „Der Sommer“ aus den „Vier Jahreszeiten“ drückende, sengende Hitze, Vogelrufe, sanfte Winde, Mückenschwärme und bedrohliche Gewitter zu hören. Selbstbewusst und gewandt übernahm die junge Konzertmeisterin Laura Petruschke den anspruchsvollen Solopart: Unterstützt von Andrea Ringendahl am Cembalo, Luisa Beck am Violoncello und von ihren Orchesterkollegen sowie dem leidenschaftlichen Dirigat von Eckmann erschuf sie die so abwechslungsreichen Klangbilder Vivaldis. Da tönten Kuckuck und Stieglitz, gestaltete sie im langsamen Satz eine ausdrucksvolle, aufblühende Linie und machte das Gewitter rhythmisch kernig und temperamentvoll erfahrbar.

Die Zeit des frühen 18. Jahrhunderts lässt Edward Grieg in seiner Suite im alten Stil „Aus Holbergs Zeit“ wiederaufleben: Komponiert zum 200. Geburtstag des norwegischen Dichters, verbindet er barocke Tanzsätze mit seiner doch individuellen nordischen Tonsprache. Die jungen Musiker brachten die Musik charmant und farbig. Mit der gewissen Melancholie der Griegschen Melodien schlich sich denn doch auch der Herbst ins Programm ein. Die intensive Probenarbeit des Musikschulorchesters lohnt sich in jedem Fall und wurde vom Publikum begeistert gewürdigt.