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Für Habeck & Co. schlägt die Stunde der Bewährung

Politik / Lesedauer: 2 min

Um die Folgen der Energie-Krise für Unternehmen abzufedern, kommt nun die Gasumlage. Doch der Bund darf die Verbraucher mit den Kosten nicht allein lassen, sagt unser Autor.
Veröffentlicht:14.08.2022, 20:15

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An diesem Montag schlägt eine erste Stunde der Wahrheit für die Gaskunden. Wenn Wirtschaftsminister Robert Habeck die Höhe der Umlage zur Rettung der Versorgungsunternehmen nennt, lässt sich die konkrete Belastung für die Haushalte berechnen.

Gut vorbereitet wird die schlechte Nachricht schon seit Wochen. Die Bundesregierung kann sich das hohe Maß an Transparenz als Pluspunkt anrechnen lassen. Das ändert jedoch nichts an den für viele Haushalte problematischen Mehrkosten, die viele finanzielle Engpässe nach sich ziehen werden.

Stunde der Bewährung
Stunde der Bewährung (Foto: Schwäbische.de)

Denn jeder dritte Verbraucher hat keine Rücklagen. Damit schlägt für die soziale Marktwirtschaft eine Stunde der Bewährung.

Der Bundeskanzler hat es ja vergangene Woche fast pathetisch hervorgehoben, dass niemand allein durch die Krise gehen muss. Das Versprechen muss nun eingehalten werden. Einen Teil der Unterstützung ist schon in trockenen Tüchern. 300 Euro gibt es Ende September mehr mit der Lohnabrechnung für jeden Arbeitnehmer.

Doch längst nicht alle, die diese Unterstützung benötigen, erhalten sie auch. Für Rentner und Studierende fehlt eine entsprechende Regelung. Eine Reihe weiterer Entlastungen wird aber vorbereitet: Steuersenkungen, mehr Wohngeld und höhere Regelsätze für Langzeitarbeitslose.

Reichen wird es dem einen oder andern nie. Aber alles zusammengenommen ist die Bundesregierung ernsthaft bemüht, dass die Gesellschaft nicht an der Boshaftigkeit eines Kriegstreibers zerbricht.

Bei allem Verdruss über die vielen Krisen ist der aktuelle Notfallmodus auch die Chance für eine Neubelebung der sozialen Marktwirtschaft. Die großen Fragen der Zeit, vom Klimawandel über die Zerbrechlichkeit der Lieferketten und die Finanzierung des Sozialstaats bis zum Fachkräftemangel lassen sich nur kooperativ lösen.

Allzu oft ist der Eindruck entstanden, „die da oben“ würden sich das Geld in die Taschen stopfen. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, den Eindruck zu korrigieren. Wenn es drauf ankommt, lässt man „die da unten“ besser nicht im Stich. Sonst sind am Ende alle nur Verlierer.