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Narrenzunft

Josef Dessel ist der Immendinger Glatzenkönig

Immendingen / Lesedauer: 2 min

Narrenzunft Strumpfkugler lässt 13 Kahlköpfe von Experten vermessen – Auch „unnatürliche“ sind dabei
Veröffentlicht:05.03.2014, 21:35

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Am Abend des Fasnetdienstags trafen sich nach alter Tradition wieder die Herren der Schöpfung mit Aktiven der Immendinger Narrenzunft Strumpfkugler, um den Glatzenkönig zu ermitteln. Die EU machte sich auch bei diesem langjährigen Ritual bemerkbar: Weil es offenbar auch hierzu eine Verordnung gibt, musste die Vermessung der Kahlköpfe diesmal von zwei Experten erfolgen. In Aktion war neben der großherzoglichen Obervermessungsrätin a.D. Anke Ams auch Charly Veit als eidlich vereidigter Messgehilfe. Um für alle Fälle gerüstet zu sein hatte er die große Stammholzmesskluppe und das lange Bandmaß angeschleppt.

„Warum kriegen Männer eine Glatze“? Dieser Frage ging die Vermesserin wissenschaftlich nach: Es gebe mehrere Gründe, so Ams. Zum einen brauche ein schönes Gesicht Platz. Entscheidend seien jedoch die Hormone. Die Sexualhormone zerstörten den Haarwuchs, meinte sie, was bedeute, dass die kahlen Köpfe sekundäre Geschlechtsmerkmale seien. Eine Glatze sei jedoch kein Körperschaden. Eine Behandlung zahle die Krankenkasse somit nicht.

Der Messgehilfe Charly hatte sich schlau gemacht und berichtete spannend, dass der Wettbewerb bereits auf ein ausgelassenes Zechen im Jahr 1910 und auch der Zunftname darauf zurückgeht. Zum Teil sei auch mit der Schere nachgeholfen worden, um zum Sieg zu kommen. Um Erkältungen vorzubeugen zogen die Aspiranten um 1930 eingeweichte Saublasen über die Landefläche.

Dreizehn Männer stellten sich heuer dem Wettbewerb. Akribisch genau wurde mit viel Gaudi jeweils die Länge und Breite der haarfreien Zone ab der Nasenwurzel gemessen und im „Zunftrechenzentrum“ die jeweilige Fläche ermittelt.

Mit 480 Quadratzentimetern errang Josef Dessel die Königswürde. Auf Platz zwei kam Peter Disch. Helmut Henning belegte den dritten Platz. Den Siegern überreichte Zunftmeister Peter Grieninger die Glatzköpfeorden. Bei den „unnatürlichen“ (nachgeholfenen) Glatzköpfen siegten Saska Hellwig, Pascal Stieb und Stefan Veit.