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Schlosskirche

Lake Brass brilliert in der Meersburger Schlosskirche

Meersburg / Lesedauer: 2 min

18-köpfige Band nimmt Zuhörer mit kontrastreich-gekonnten Darbietungen in lockerer Atmosphäre für sich ein
Veröffentlicht:30.03.2014, 09:15

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Das Ensemble „Lake Brass“ hat am Samstagabend in der übervollen Schlosskirche konzertiert. Unter der Leitung von Musikdirektor a. D. Szabolcs Galanthay begeisterten die 18 ambitionierten Jungmusiker mit einem Programmmix von Barock bis Moderne.

Nachdem sie noch emsig Klappstühle für die zahlreichen Gäste herbeigetragen hatten, präsentierten sich acht Hornisten der Bläserformation im barocken Wettstreit mit Musik des deutschen Organisten Samuel Scheidt. „Der beste Einstieg in ein hornlastiges Konzert“, versicherte Moderator Alexander Klappenberger.

In den seltenen Genuss von vier Wagnertuben kamen die Zuhörer bei der „Parsifal Ouvertüre“. Die dunkle Klangfarbe der vom Komponisten Richard Wagner entwickelten Instrumente aus der Familie der Waldhörner gefiel offensichtlich. Mit kräftigem Applaus dankten die Zuhörer für die Leichtigkeit der Einleitung zum letzten musikalischen Werk Wagners.

Viel Beifall spendeten sie auch für die klanggewaltige Umsetzung eines Teils der siebensätzigen Orchestersuite „Die Planeten“ von Gustav Holst. Der Kriegsgott Mars erfüllte die Kapelle mit laut-voluminösem Klanggemisch, für die neben dem Blech das Schlagwerk verantwortlich zeichnete.

Raffiniert platziert, folgte auf das rasante und kämpferisch anmutende Klangspektakel das zurückhaltend-getragene Adagio der letzten Sinfonie Gustav Mahlers in einem Arrangement des Ensemblemitglieds Adám Gal . Drei weitere Arrangements stammten aus der Feder des 1986 geborenen Gal, der an einem ungarischen Konservatorium Chordirigat und Horn erlernte. Weil es an entsprechender Literatur für Blechbläser mangelt, greifen die Musiker gerne auf seine passgenauen Zuschnitte wie die von Hornist Ian Needham zurück.

„Wir spielen nur Eigenes“, unterstrich der Begründer des vier Jahre alten Bläserorchesters, Valentin Eschmann. Die 16 männlichen und zwei weiblichen Orchestermitglieder, die teils aus Meersburg und der weiteren Umgebung sowie aus Australien, Belgien und der Schweiz stammen, nahmen die Konzertbesucher für sich ein. Lang anhaltender Applaus zeugten davon. Die Musiker gaben spontan ein Geburtstagsständchen für ihren Ansager und bedankten sich bei ihrem musikalischen Leiter.

Die Spendensammlung begründete Klappenberger mit den weiten Fahrzeiten mancher Formationsmitglieder und damit, dass im nächsten Jahr zum fünfjährigen Bestehen eine CD geplant sei.