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Linksfraktion

Nur Protest ist zu wenig

Politik / Lesedauer: 1 min

Sabine Lennartz glaubt in ihrem Kommentar nicht, dass sich viele Prominente für die neue linke Bewegung „Aufstehen“ engagieren werden. Bislang fehle es ihr an einem schlüssigen Konzept.
Veröffentlicht:09.08.2018, 20:43

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Sahra Wagenknecht ist die telegene Vorsitzende der Linksfraktion, die gerne auch einmal die links-nationale Karte spielt. Das wird verhindern, dass sich ihre Partei, linke SPD und Grüne guten Gewissens hinter ihr scharen werden.

Wagenknecht hat zu oft vor allem ihr eigenes Image poliert, und solange ihr Mann, Ex-SPD-Chef Oskar Lafontaine bei der Sammlungsbewegung mitmischt, wird es kaum eine Einigung mit der SPD geben. Wagenknecht fordert eine Entschuldigung der SPD für die Agenda 2010, bevor sie auch nur darüber nachdenkt, in ein Bündnis einzusteigen. Die SPD wird nicht zu Kreuze kriechen, und die Grünen werden ihre Chancen auf Bündnisse mit der Union nicht schmälern wollen. Deshalb werden sich kaum Prominente plakativ hinter die Bewegung „Aufstehen“ stellen.

Die große Frage ist, was will Wagenknecht, wenn sie keine Allianzen im Bundestag schmieden will? Diese Sammlungsbewegung sagt bislang vor allem, was sie nicht will. Das Vorbild, Macrons „en marche“, hat aber ziemlich genau gesagt, was man will. Das war nicht einfach mehr Rente, höhere Löhne und weniger Waffenlieferungen, sondern ein Konzept mit Aussagen, wer kürzen, sparen oder sich einsetzen muss, um Frankreich von morgen besser zu machen.

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