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Sicherheitshinweis

Tourismusbranche sagt alle Reisen ab

Frankfurt / Lesedauer: 2 min

Reisebüros bieten kostenlose Stornierung oder Umbuchung an
Veröffentlicht:16.08.2013, 20:55

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Große Teile der deutschen Tourismusbranche haben sämtliche Reisen nach Ägypten bis Mitte September abgesagt. Die Unternehmen hätten damit auf die am Freitag aktualisierten Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes reagiert, teilte der Deutsche ReiseVerband ( DRV ) in Berlin mit. Kunden von Reisebüros und -veranstaltern könnten ihre Urlaube umbuchen oder stornieren. Auch andere Länder sprachen am Freitag ähnliche Hinweise aus. Urlauber mit Abreise in den kommenden Tagen seien aufgefordert, sich an ihre Veranstalter oder Reisebüros zu wenden.

Urlauber vor Ort jedoch könnten ihre Urlaube in den Touristengebieten am Roten Meer fortsetzen, teilte der DRV mit. Ihnen werde jedoch empfohlen, sich „umsichtig“ zu verhalten und den Hinweisen des Hotelpersonals und der Veranstalter „unbedingt Folge zu leisten“.

Das Auswärtige Amt hatte angesichts der dramatischen Entwicklungen in Ägypten seine Reisehinweise am Freitag verschärft. In der Hauptstadt Kairo gebe es eine „sehr zugespitzte Lage“, während in den Touristenzentren am Roten Meer die Situation „derzeit noch anders sei“, sagte Außenamtssprecher Andreas Peschke. Das Ministerium geht davon aus, dass sich mindestens 10000 Deutsche in Ägypten aufhalten.

Die Branchengrößen unter den Reiseveranstaltern, TUI und Thomas Cook, sagten fast alle Ägypten-Reisen bis einschließlich 15. September ab. Die TUI-Absage gilt laut Mitteilungen der Unternehmen für die Marken TUI, 1-2-Fly, Airtours und Discount Travel, die Absage von Thomas Cook für die Marken Neckermann Reisen, Thomas Cook, Bucher Last Minute und Öger Tours.

Neben Deutschland sprachen am Freitag auch Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien und Russland Hinweise für Urlauber aus. Für die ohnehin schon gebeutelte ägyptische Tourismusindustrie, die ein wichtiger Pfeiler der Volkswirtschaft des nordafrikanischen Landes ist, ist dies ein schwerer Schlag. Der Wirtschaftszweig hat seit Beginn des Arabischen Frühlings 2011 mit massiven Buchungsrückgängen zu kämpfen.

Großbritannien riet seinen Urlaubern am Freitag, in der Urlaubsregion am Roten Meer in den Hotels zu bleiben. Derzeit befinden sich rund 40000 Briten in Ägypten, außerdem rund 19000 Italiener und 50 000 Urlauber aus Russland.