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Wendepunkt

Macron braucht die Wende

Politik / Lesedauer: 1 min

Wenn der einstige Hoffnungsträger Emmanuel Macron nicht national und international als gescheitert dastehen will, muss er jetzt abliefern. Das meint Kommentatorin Christine Longin.
Veröffentlicht:09.12.2018, 19:31

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Emmanuel Macron ist an einem Wendepunkt seiner Amtszeit angekommen. Der Staatschef erlebt die bisher wichtigsten Tage seiner Präsidentschaft und er kann sich dabei keinen Fehler erlauben. Wohl auch deshalb wartet er so lange, bis er zu seinen Landsleuten spricht. Zu oft hat er sich im Ton vergriffen. Denn wie ein Seismograph reagiert die Bevölkerung inzwischen auf das kleinste Zeichen der Missachtung, das von dem 40-Jährigen ausgeht. Bedeutende Ankündigungen solle es geben, heißt es. Ob das reichen wird, um die Wut der Straße zu besänftigen, ist allerdings fraglich.

Der Präsident muss schnell eine Wende herbeiführen, wenn er nicht nur im eigenen Land, sondern auch international nicht zur „lame duck“ werden will. Die Autokraten in Moskau und Ankara freuen sich ebenso wie die Rechtspopulisten über die Nöte des einstigen Hoffnungsträgers. Von Trump, der sich mit zynischen Kommentaren zu Wort meldet, ganz zu schweigen. Jetzt darf Macron nicht auch noch auf internationalem Parkett seine Glaubwürdigkeit verlieren. Der Präsident muss Erfolge auf europäischer Ebene vorweisen, um im eigenen Land damit zu punkten.

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