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Kommentar: Der Grüne Knopf ist ein guter Einstieg

Politik / Lesedauer: 1 min

Hilfe beim nachhaltigen Kleiderkauf: Der Grüne Knopf ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu fairen Bedingungen in der Textilbranche, kommentiert Sabine Lennartz. Und ein Erfolg für Gerd Müller.
Veröffentlicht:09.09.2019, 20:44

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Sicher kann man den Grünen Knopf gut kritisieren. Es hat lange gedauert und es sind trotzdem bis heute nicht alle Produktionsstufen einbezogen. Und auch wenn Mindestlöhne gezahlt werden, reicht das den Näherinnen in den Armutsländern oft nicht zum Leben. Und doch sollten die Kritiker einfach mal innehalten und sich freuen, dass in mühevollem Ringen ein Einstieg erreicht wurde. Denn nach dem Unglück von Rana Plaza kann niemand mehr sagen, er habe keine Ahnung, wie sein Acht Euro-T-Shirt fabriziert wird.

Minister Gerd Müller hat mit seinem jahrelangen Drängen einen Etappensieg errungen. Der Grüne Knopf ist eine Verständigung der Branche auf mehr Nachhaltigkeit, auf faire Produktionsbedingungen. Das staatliche Siegel soll die Unübersichtlichkeit der bisherigen Siegel überwinden. Der Verbraucher soll auf einen Blick erkennen können, was er kauft. Dass neben bekannten Familienunternehmern wie Vaude oder Trigema nun auch große Firmen wie Tchibo und Aldi Nord und Süd und Lidl mitmachen, kann sich Gerd Müller als großen Erfolg anrechnen. Das Ziel, die Lieferketten komplett zu erfassen, ist nicht erreicht. Aber es ist ein Einstieg geschafft, auf den man stolz sein kann.

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