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Zusammenlegung

Hartz-IV-Missbrauch muss bekämpft werden

Politik / Lesedauer: 1 min

In Zukunft soll jedes Kind die Chance haben, aus Hartz IV herauszukommen, kommentiert unsere Autorin Sabine Lennartz
Veröffentlicht:20.03.2018, 21:52

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Schröders Agenda 2010, die Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe, wird 15 Jahren nach ihrer Verkündung von der Wirtschaft als Maßnahme gefeiert, die Deutschland wieder zu Wachstum verholfen hat. Viele Betroffene sehen sie aber als ein Schritt zu einer tieferen Spaltung der Gesellschaft.

Natürlich gibt es Armut in Deutschland, auch wenn niemand hungern muss. Es ist bitter, wenn junge Mütter ihrem Kind nicht schnell mal ein großes Eis spendieren können. Oder die Teilnahme am Schulausflug fraglich wird. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist: Es gibt einen ordentlichen Sozialstaat in Deutschland, der für manch arme Rumänen fast einem Paradies gleichkommt. Und deshalb ist die Gefahr des Missbrauchs groß. Nicht nur von Ausländern. Auch in Deutschland gibt es viele, die mit kleinen Nebenjobs schwarz hinzuverdienen und zusammen mit Hartz IV dann genauso viel haben wie mancher, der den ganzen Tag arbeitet und Steuern zahlt. Solchen Missbrauch zu bekämpfen gehört dazu, wenn man ein Stück weit mehr Gerechtigkeit schaffen will. Das wichtigste aber ist, die Weichen heute so zu stellen, dass jedes Kind morgen die Chance hat, aus Hartz IV herauszukommen.

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