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Chancengleichheit

Fehlende Chancengleichheit

Politik / Lesedauer: 1 min

Fehlende Chancengleichheit
Veröffentlicht:30.03.2016, 21:02

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Im Vergleich zu den meisten anderen Ländern dieser Erde ist das Leben in Deutschland recht angenehm. Die materiellen, sozialen und politischen Grundbedürfnisse der großen Mehrheit der Menschen sind gesichert. Trotzdem zeigen sich unter dieser Oberfläche bei genauerem Hinsehen große soziale Unterschiede. Diese gehen so weit, dass arme Bürger bis zu zehn Prozent kürzer leben als wohlhabende.

Wer das Pech hat, in eine arme Familie in einer benachteiligten Gegend geboren zu werden, lebt als Mann durchschnittlich 73 Jahre oder 77 als Frau. Einwohner in gutem sozialen Umfeld können auf ein bis zu acht Jahre längeres Leben hoffen. Diese Differenz stellt eine Ungerechtigkeit dar – handelt es sich doch um Nachteile und Vorteile, die allein durch individuelle Anstrengungen nur schwer zu beheben sind.

Vor dieser Spaltung dürfen Gesellschaft, Politik und Institutionen nicht die Augen verschließen. Es muss mehr passieren, um sie zu vermindern. Dabei geht es beispielsweise um eine bessere Verteilung staatlicher Mittel zugunsten der Benachteiligten, mehr Investitionen in Bildung und eine Gesundheitsversorgung, die den Bürgern denselben Zugang zu Prävention und Therapie ermöglicht. Dies ist nicht der Wunsch nach einem überbordenden Wohlfahrtsstaat, sondern ein Gebot demokratischer Sozialstaatlichkeit. Zwar wird es nie gelingen, allen Einwohnern genau gleiche Chancen zu eröffnen, aber etwas mehr Anstrengung in dieser Richtung ist durchaus nötig.

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