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Meinungsforschungsinstitut

Erneuerung tut not

Politik / Lesedauer: 2 min

Die Demoskopen prognostizieren für die CDU bei der Landtagswahl eine Niederlage. Die, so meint Hendrik Groth, wäre hausgemacht, die kriselnde Volkspartei bräuchte ein frisches Gesicht.
Veröffentlicht:12.03.2021, 21:53

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Vielleicht liegen sie ja alle falsch, aber wirklich wahrscheinlich ist es nicht. Die großen Meinungsforschungsinstitute sagen der CDU in Baden-Württemberg eine schwere Niederlage bei der Landtagswahl an diesem Sonntag voraus. Demnach werden die Christdemokraten von Winfried Kretschmanns Grünen abgehängt und müssen sogar befürchten, dass an ihnen vorbei eine neue Regierung ohne CDU-Beteiligung gebildet werden kann. Die Opposition droht und die hat der Partei schon 2011 bis 2016 nicht gutgetan.

Ein beträchtlicher Teil der Wähler hat coronabedingt schon in den vergangenen Wochen per Briefwahl abgestimmt. Die unsägliche Maskenaffäre rund um die raffgierigen Unions-Bundestagsabgeordneten, die in Zeiten der Pandemie aus der allgemeinen Not persönlichen Reibach machten, dürfte noch nicht wirklich relevant für das Ergebnis gewesen sein. Gut möglich, dass es trotzdem zur Legendenbildung ab Sonntag 18.01 Uhr genutzt wird, wenn die erste Prognose den Spekulationen über das Wahlergebnis ein Ende bereitet.

Doch das Resultat, das am Sonntagabend über die Kanäle flimmern wird, ist jedoch hausgemacht. Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann ist es als Ministerin nicht gelungen, sich landesweit positiv bekannt zu machen. Rhetorische Attacken auf den präsidialen Regierungschef Winfried Kretschmann prallten in der Wahlkampagne an diesem ab, schadeten mehr ihr als ihm.

Kretschmann soll aber über seine Schulministerin so verstimmt sein, dass wenige daran glauben, dass er mit Eisenmann über eine mögliche Wiederauflage der grün-schwarzen Koalition verhandeln wird. Es wird viel über neue Regierungsbündnisse gemutmaßt. Der grüne Regierungschef hätte am liebsten Kontinuität und eine weitere Kooperation mit der CDU. Kontinuität bei den Christdemokraten selbst sollte es nur in Teilen geben. Erneuerung tut not. Es gibt genug junge, ambitionierte Parlamentarier, die der kriselnden Südwest-Volkspartei ein frisches Gesicht geben könnten. Spannend allerdings wird sein, wer von ihnen nach dem Sonntag überhaupt noch ein Mandat hat.