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Hilfsbereitschaft

Die Hilfsbereitschaft ist ungebrochen

Politik / Lesedauer: 2 min

Mehr als 569 000 Euro haben die Leserinnen und Leser der „Schwäbischen Zeitung“ schon für die Weihnachtsspendenaktion „Helfen bringt Freude“ überwiesen. Ein bemerkenswerter Rekord, findet Chefredakteur Hendrik Groth.
Veröffentlicht:23.12.2020, 19:47

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Ein Streifzug durch die Medien genügt, auch ein Gespräch mit Verwandten oder Bekannten: Wir durchleben derzeit mit der Corona-Pandemie eine Zeit, die in ihrem Ausmaß seit Ende des Zweiten Weltkrieges ihres gleichen sucht. Ein Kollege formulierte kürzlich, dass Corona wahrscheinlich einschneidender für die Mehrheit der Deutschen sei, als es der Mauerfall oder der 11. September 2001 mit den Terroranschlägen in New York und Washington war.

Tatsächlich hat es seit 1945 keine vergleichbare Gefahrenlage weltweit gegeben, in der Menschen wegen des tückischen Virus um ihr nacktes Überleben kämpfen, andere vor den Trümmern ihrer wirtschaftlichen Existenz stehen. Freunde, die im afrikanischen Mozambik leben, brachten es zuletzt in einer Mail auf den Punkt: Quarantäne, Maske, Handhygiene, Abstand, Test, Reiseverbot, Virologen, leere Regale und Querschwurbler – in unterschiedlichen Dimensionen schlage sich die ganze Welt mit diesen Begriffen herum, von Malmö bis Maputo.

Und jetzt Weihnachten. Die Hoffnungen auf große Familienzusammenkünfte haben sich zerstoben, Freunde aus verschiedenen Haushalten dürfen sich nicht sehen. Aus Furcht vor Ansteckung bleiben viele alte Menschen alleine zuhause. So sie überhaupt stattfinden, werden Gottesdienste unter strikten Hygieneregeln gefeiert. Die stille, die heilige Nacht sah vor Corona wahrlich anders aus.

Vor diesem Hintergrund waren wir uns nicht sicher, wie die Leserinnen und Leser der „Schwäbischen Zeitung“ auf unsere Spendenaktion reagieren würden, gibt es doch hierzulande jetzt wahrlich genug Probleme. Doch die Hilfsbereitschaft für die Jesiden und Christen im Nordirak ist ungebrochen. Covid-19 wütet natürlich auch in den kurdischen Autonomiegebieten, unbürokratische Hilfe ist notwendig. Im vergangenen Jahr hatten wir kurz vor Heiligabend eine Rekordsumme von 400 000 Euro zusammen, jetzt sind es schon weit mehr als eine halbe Million Euro. Barmherzigkeit kann auch sprachlos machen.

Ihnen allen Gesundheit und eine friedvolle Weihnacht!