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Kommissionsbericht

Der Kommissionsbericht ist enttäuschend

Politik / Lesedauer: 1 min

Nach der Kommission ist vor der Kommission. So lässt sich das Ergebnis des Berichts der Rentenexperten beschreiben. Wichtige Fragen werden vertagt, kommentiert Berlin-Korrespondent Wolfgang Mulke.
Veröffentlicht:27.03.2020, 20:26

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Nach der Kommission ist vor der Kommission. So lässt sich das Ergebnis des Berichts der Rentenexperten beschreiben. Wichtige Fragen werden vertagt. Für die Planung der eigenen Altersvorsorge ist das untauglich. Insbesondere die Frage, ob die Menschen länger arbeiten müssen als bis 67, lassen die Mitglieder des Gremiums unbeantwortet. Auch bleiben die Beamten bei der gesetzlichen Rente außen vor. Staatsdiener einzubeziehen hat im Nachbarland Österreich eine Stabilisierung des Systems bewirkt. Schließlich bleibt auch die private Förderrente weiter unangetastet. Statt kostengünstige Standardprodukte einzuführen soll die Versicherungswirtschaft weiterhin das Geschäft mit Riester-Renten fortführen – mit bekanntlich vielen zu teuren Produkten. Gut ist allerdings, dass die gesetzliche Rente weiterhin eine wichtige Säule der Altersvorsorge bleiben soll. Die aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten zeigen, mit welchen Unsicherheiten die private Vorsorge behaftet ist. Dagegen ist das Umlagesystem gefeit, wie sich zuletzt während der Finanzkrise zeigte. Für eine weitere Schwäche kann die Kommission nichts: Viele ihrer Annahmen werden durch die bevorstehende Wirtschaftskrise geändert werden müssen. Da die Entwicklung der Renten eng an die der Konjunktur gekoppelt sind, wird ein stärkerer Reformbedarf der Alterssicherung viel früher eintreten als erwartet.

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