Weltwirtschaftsforum
Das Weltwirtschaftsforum ist so wichtig wie nie zuvor
Politik / Lesedauer: 2 min
Die Welt des Jahres 2020 steht vor Herausforderungen, die das globale Zusammenleben der Menschen in Zukunft prägen werden: Da ist der von Menschen gemachte Klimawandel, der die Grundlagen für ein würdiges Leben in vielen Regionen gefährdet. Zum Zweiten stellen Digitalisierung und neue Technologien für demokratische Systeme wichtige Voraussetzungen infrage. Und schließlich birgt die weiter zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich die Gefahr für Konflikte, die tiefe Krisen nach sich ziehen können.
In Zeiten, in denen die neuen Nationalstaatsapologeten die internationale Zusammenarbeit geißeln, supranationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, die Europäische Union oder auch die Welthandelsorganisation schwächen und allein auf die Macht des Stärkeren setzen, können grundlegende globale Probleme nicht ohne die Wirtschaft gelöst werden. Deshalb ist das vom Ravensburger Klaus Schwab gegründete Weltwirtschaftsforum von Davos im 50. Jahr seines Bestehens so wichtig wie nie zuvor in der Geschichte der Konferenz.
Nicht nur mit dem Risikobericht, der erstmals nur Umweltprobleme als die fünf größten Gefahren für Wirtschaft und Gesellschaft benennt, sondern auch mit dem Tagungsprogramm, das die Mächtigen der Welt mit den entscheidenden sozialen und ökologischen Konflikten konfrontiert, tragen Schwab und sein Team der brisanten weltpolitischen Lage Rechnung. Der Davos-Gründer sieht die Konferenz als „Stakeholder für eine solidarische und nachhaltige Welt“ und verspricht: „Das Jahrestreffen wird eine Werkstatt sein, keine Quatschbude.“
Die Kritik, dass in Davos alte, weiße, männliche CEOs darüber reden, wie sie ihren Profit maximieren können, trifft nicht zu. Die Entwicklung zeigt, dass gerade für Unternehmen die „Licence to Operate“ – sprich: die gesellschaftliche Akzeptanz für ihr Geschäftsmodell – immer wichtiger wird. Wenn Klaus Schwabs Gäste in Davos, diese „Licence to Operate“ nun mit den drängenden Problemen der Welt in Einklang zu bringen versuchen, ist sehr viel gewonnen.